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Das Moor Des Vergessens

Das Moor Des Vergessens

Titel: Das Moor Des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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Rätsel.« Anthony zuckte die Schultern. »Es war eigentlich nicht besonders viel. Sie fand einen Hinweis, dass einer Dienstmagd Papiere anvertraut wurden. Jane kannte nur den Vornamen. Ich konnte ihr mit einem Familiennamen aushelfen, und das hat ihr eine Richtung gegeben, in die sie mit ihrer Recherche vorstoßen konnte.«
    »Sie wussten also, dass sie die Familie Clewlow im Blick hatte?«, fragte Rigston.
    »Hieß der Mann, den Dorcas heiratete, so? Das wusste ich nicht«, sagte Anthony zerstreut und studierte wieder die Manuskriptseite.
    »Sie hatten kein Interesse daran, selbst nachzuforschen? Obwohl es Ihr Arbeitsgebiet ist?«
    Anthony schien bestürzt. »Ach, um Gottes willen, nein. Es war Janes Entdeckung. Sie ist eine sehr fähige Forscherin und hat eine Leidenschaft für dieses bestimmte Projekt entwickelt. Selbst wenn ich es gern getan hätte, habe ich am neuen Jerwood Centre viel zu viel zu tun, um noch Zeit übrig zu haben, in der ich etwas so Unwahrscheinlichem hinterherjagen könnte. Ich habe ihr gerne jede Hilfe angeboten, aber die Recherchen waren ihre Sache.« Entweder war er gut im Lügen, oder er sagte die Wahrheit, dachte Rigston.
    Er konnte sich nicht vorstellen, dass Anthony Catto versuchen würde, etwas durch Einbruch und Mord zu erreichen. Der Mann war zu sehr mit seiner eigenen Welt beschäftigt. »Das ist wirklich sehr interessant«, sagte Anthony, als wolle er damit Rigstons Sicht der Dinge bestätigen. »Ich sage Ihnen, es ist auf diesem Gebiet sehr selten, dass man eine wirklich wichtige neue Entdeckung macht. Und wenn es sich hier um das handelt, wofür ich es halte, und es noch mehr Seiten gibt, dann ist es wahrscheinlich seit einigen Generationen einer der bedeutendsten Funde der englischen Literaturgeschichte. Ich würde wahnsinnig gern den Rest sehen.« Sein Lächeln war gequält. »Können Sie mir wirklich nicht sagen, woher es kommt?«
    »Vielleicht sollten Sie Jane Gresham fragen«, sagte Rigston, der eine gewisse Bitterkeit im Tonfall nicht unterdrücken konnte. »Wir dürften sie jetzt gleich gehen lassen.«
    Jane folgte benommen ihrem Anwalt zum Parkplatz. »Ich danke Ihnen wirklich sehr«, sagte sie. »Rigston hat mir tatsächlich einen Schreck eingejagt.«
    »Jedenfalls hat er's versucht. Aber er hat nichts gegen Sie in der Hand. Und er wird damit nicht weiterkommen, es sei denn, dass Tenille Cole anfängt, Ihnen die Schuld zuzuschieben. Aber selbst dann wird Ihr Wort gegen ihres stehen, und Ihr Wort wird mehr Gewicht haben«, sagte Terras und sah auf seine Uhr.
    »Sie wird nichts sagen, sie ist sehr anständig«, antwortete Jane. »Kann ich irgendetwas tun, um ihr zu helfen?« »Sie hat einen eigenen Anwalt.« Er grinste. »Nicht so gut wie ich, aber nicht schlecht für einen Pflichtverteidiger. Vielleicht möchte sie mit Ihnen sprechen. Wenn ja, sollte ich dabei sein.« Er sah wieder auf seine Uhr. »Ich würde Sie nach Hause fahren, aber ich habe einen Termin bei Gericht. Kommen Sie klar?« »Sie kommt schon klar«, warf eine vertraute Stimme ein.
    Jane drehte sich schnell um. »Anthony? Was machst du denn hier?«
    »Ich warte, damit ich dich nach Hause fahren kann. Ich habe der Polizei bei ihren Ermittlungen geholfen«, sagte er. »Dann gehe ich«, sagte Terras. »Melden Sie sich.« Jane nickte, durch Anthony abgelenkt. »Du denkst doch wohl nicht, dass ich etwas mit diesen Morden zu tun hatte?«
    »Morde?« Anthonys Gesichtsausdruck zeigte, wie überrascht er war. »Mord wurde überhaupt nicht erwähnt. Tatsächlich, jetzt, wo ich es überlege - es kam überhaupt kein einziges Verbrechen in der Unterhaltung vor.« Er ging zu seinem Wagen, und Jane folgte ihm. »Aber was mir Sorge macht, ist, wieso man dich verhaftet hat.« »Gleich«, sagte Jane, die gespannt war, welche Geschichte er zu erzählen hatte. »Zuerst du. Sagst du mir, was zwischen dir und der Polizei lief?«
    Bei der Fahrt aus Keswick hinaus erzählte ihr Anthony von seiner Unterredung mit Rigston.
    »Ich kann dir gar nicht sagen, wie merkwürdig es sich angefühlt hat, dieses Stück Papier in meiner Hand zu halten«, sagte er. »Ich bin verdammt sicher, dass es das Original ist.«
    »Das glaube ich auch.«
    »Du hast es also gefunden?« Er konnte sich vor Aufregung kaum auf die Straße konzentrieren. »Aber warum ist es dann bei der Polizei? Und was hat diese Sache mit einem Mord zu bedeuten?«
    Jane stöhnte. »Vier Morde und ein Einbruch. Und nach dem, was du mir gesagt hast, hört es sich an, als hätte

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