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Das Moor Des Vergessens

Das Moor Des Vergessens

Titel: Das Moor Des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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Rigston dich als eventuellen Verdächtigen überprüft.« Anthony stand vor Erstaunen der Mund offen, und der Wagen schlingerte besorgniserregend zur Seite. »Vier Morde?« »Vergiss nicht den Einbruch. Und dabei ging es dann um die Manuskriptseite.«
    »Ich verstehe kein Wort. Könntest du bitte von Anfang an erzählen?«
    Jane seufzte. »Es hat alles mit einem Teenager angefangen, mit Tenille«, begann sie. Als sie am Ende ihres Berichts angekommen war, fehlten Anthony die Worte, und er reagierte nur mit einem erstaunten Schweigen. »Und so weit sind wir jetzt«, schloss Jane.
    »Aber du musst unbedingt den Rest des Manuskripts finden«, sagte Anthony. »Weißt du, wo es ist?« »Ich weiß nur, dass es aus Jenny Wrights Haus kam. Dort haben die Polizisten Tenille gefasst.«
    »Du musst unbedingt mit dieser Frau reden, damit sie dir den Rest zeigt«, sagte Anthony, während er auf den Hof der Farm fuhr.
    »Ich bin jetzt einfach zu müde, um darüber nachzudenken«, sagte Jane beim Aussteigen. Anthony folgte ihr ins Haus und versuchte dabei immer noch, sie zu überreden. Kaum war sie in die Küche getreten, als ihre Mutter sofort zu ihr lief und sie tränenreich umarmte. Ihr Vater, Matthew und Dan schlossen sich an, und alle schlangen in einer Art kollektiver Umarmung die Arme um sie, und es dauerte eine Weile, bis Jane sich befreien konnte.
    Ein Chor von Fragen drang an ihr Ohr, denn alle wollten wissen, was passiert war.
    Jane hielt sich die Ohren zu und rief: »Nur einer, bitte. Ich weiß, ihr freut euch, mich zu sehen, aber lasst mich erst mal zu mir kommen.«
    Es dauerte ein paar Minuten, bis sie sich beruhigt hatten, aber bald saßen sie alle Tee trinkend am runden Tisch, und Jane sah sich gezwungen, die ganze Geschichte noch einmal zu erzählen. Ihre Worte wurden oft durch ungläubige, missbilligende und empörte Ausrufe ihrer Zuhörer unterbrochen.
    »Hat Tenille also diese alten Leutchen umgebracht?«, fragte Matthew.
    »Natürlich nicht«, sagte Jane. »Wofür hältst du mich? Meinst du, ich würde jemanden verstecken, der zu so etwas fähig ist?«
    Diesmal gab sich Matthew versöhnlich. »Ich zweifle nicht an deinem Urteilsvermögen, sondern ich versuche nur, mir zu erklären, was passiert ist.«
    »Abgesehen von der Tatsache, dass sie keine Mörderin ist, wusste Tenille bis nach Edith Clewlows Tod nichts von alldem«, sagte Jane. »Damit ist sie aus der Klemme.« »Ehrlich gesagt, ich sehe keinen Sinn darin, dass wir hier ein Agatha-Christie-Partyspiel betreiben«, sagte Anthony und unterbrach die Diskussion. »Es ist die Aufgabe der Polizei, Klarheit in dieses Durcheinander zu bringen. Du hast dem Manuskript gegenüber eine Verantwortung, Jane. Du musst Jenny Wright überzeugen, dass sie dir erlaubt, es zu sehen.«
    Jane unterdrückte ein Gähnen. »Ich glaube nicht, dass das klappen wird. Vergiss nicht, ich bin die Hauptverdächtige für die Morde an vier ihrer Verwandten. Ich glaube nicht, dass sie mir in nächster Zeit das Manuskript einfach so übergeben wird.«
    »Vielleicht nicht«, sagte Dan. »Aber Jimmy ist im Moment ihr Lieblingsneffe. Ich könnte mit ihm reden, um zu sehen, ob er sie dazu bringen kann, dass du es dir ansehen darfst.« Jane versuchte, ihre Enttäuschung zu verbergen. »Wenn du meinst, dass das funktioniert«, sagte sie niedergeschlagen, denn sie spürte, dass ihr Traum sich ihrem Zugriff zu entziehen begann.
    »Ich weiß, dass es deine Sache ist«, sagte er. »Und ich will dir nicht deinen Ruhm stehlen. Ich könnte sie vielleicht bitten, mich eine Abschrift machen zu lassen? Dann könntest du schon mal anfangen.«
    »Das ist keine schlechte Idee, Jane«, sagte Anthony. »Und das bedeutet, dass du hier bleiben kannst, wo ich ein Auge auf dich haben und aufpassen kann, dass du nicht noch mehr Probleme bekommst«, fügte ihre Mutter vielsagend hinzu.
    Jane seufzte. »Na gut, rede mit Jimmy.« Sie stand auf. »Ich gehe zu Bett. Ich bin total kaputt.« Bevor sie den Raum verlassen konnte, klingelte das Telefon. Sie blieb stehen, während ihr Vater abnahm.
    »Moment«, sagte er. »Es ist für dich«, fügte er hinzu und reichte ihr den Hörer. »Hallo«, sagte sie ungeduldig. »Dr. Gresham? Hier ist DI Blair von der Met.« Jane stöhnte innerlich. Nicht noch mehr Zoff wegen Tenille. »Kann ich Ihnen helfen?«, sagte sie müde. »Ich wollte Ihnen mitteilen, dass wir Tenille Cole nicht mehr wegen des Mordes an Geno Marley suchen«, sagte Donna kurz und bündig. Jane traute kaum ihren

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