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Das Mordhaus (German Edition)

Das Mordhaus (German Edition)

Titel: Das Mordhaus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moe Teratos
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bin Klaus Michler.«
    »Freut mich, Tomas Ratz.« Der Mann wirkte unheimlich glück lich auf mich. Noch vor Kurzem hätte ich dem aufdringlichen Kerl den Rücken zugedreht und wäre gegangen. Ganz einfach aus dem Grund, weil mich die Schicksale anderer nicht mehr be wegten. Aber mein neuer Gemütszustand ließ es zu, dass ich mich dafür interes sierte, warum Klaus bester Laune war. Und Zeit hatte ich schließlich genug. Schroer wollte erst Diana abho len und Paul samt Partner Be scheid geben, bevor sie hierherka men. Warum sich die Wartezeit nicht mit einem kleinen Plausch vertreiben?
    »Wieso bist du hier?« Ich ging ohne Umschweife direkt zum Du über, viel älter als ich konnte er nicht sein.
    Stolz schwellte er die Brust. »Ich bin jetzt Vater von Zwillingen! Mädchen!«
    Ich klopfte ihm auf die Schulter. »Meinen Glückwunsch. Da kom men ja stressige Zeiten auf dich zu.«
    »Da sagst du was, Kumpel. Wir haben noch einen dreijährigen Sohn, das wird hart.« Er nahm einen tiefen Zug von seiner Ziga rette.
    Kumpel? Der Typ ging schnell ran. War es seine Euphorie durch die erlebte Geburt oder suchte der Mann einen Freund? Mich störte es nicht, ich fand ihn auf Anhieb sympathisch. Es war lange her, dass ich neue Leute kennengelernt hatte. Im Grunde war Hermann seit Jahren mein einziger Freund.
    »Und warum bist du hier?«, fragte Klaus.
    »Beruflich. Ich bin bei der Mordkommission und muss Zeugen be fragen.«
    »Donnerwetter!« Ihm fiel fast die Kippe aus den Fingern. »Ich hab noch nie einen echten Bullen kennengelernt.« Augenblicklich schlug Klaus sich die Hand vor den Mund. »Entschuldige bitte.«
    Ich winkte mit der Hand ab und lachte. »Mach dir nichts draus. Das Wort Bulle ist noch einer der netteren Ausdrücke, die ich wäh rend meiner Dienstzeit zu hören bekommen habe.«
    Erleichtert lachte auch er. Wahrscheinlich hatte sich vor seinem in neren Auge abgespielt, wie ich ihm einen Strafzettel wegen Beleidi gung ausstellte.
    Ich drückte meine Zigarette in einem Aschenbecher aus. Sofort bot er mir eine Neue an. Ich nahm sie und ließ mir von ihm Feuer geben.
    »Und? Schlimm?«, fragte Klaus.
    Ich schüttelte den Kopf. »Die Geschädigten sind nicht schwer ver letzt, wenn du das meinst. Mehr kann ich dir nicht verraten.«
    »Ach ja, die Schweigepflicht.« Er nickte wissend. »Mein Vater ist Arzt. Er hat mir noch nie von seiner Arbeit erzählt.«
    Ein Krankenwagen verließ laut tönend den Parkplatz und unter brach unser kleines Gespräch. Als die Umgebungsgeräusche sich wie der auf ein Minimum reduziert hatten, gab Klaus mir er neut die Hand.
    »Freut mich, dich kennengelernt zu haben, Tomas. Ich sollte rein gehen. Sonst gibt meine Frau eine Vermisstenanzeige auf.« Er lächel te.
    Wir verabschiedeten uns und Klaus ging seines Weges.
     
    Eine halbe Stunde und eine Zigarette später kamen Schroer und Diana endlich am Krankenhaus an.
    »Hallo, Ratz, wie geht es den Opfern?« Er gab mir die Hand.
    »Hallo, Chef, ihnen geht es den Umständen entsprechend gut. Die Mutter hat ein paar Schnittwunden. Dem Kind fehlt körper lich nichts. Beide stehen allerdings unter Schock.«
    »Wann können wir zu ihnen?«
    »Sofort. Die Ärzte haben nichts dagegen. Sie wurden schon von Streifenpolizisten befragt.«
    Schroer setzte sich in Bewegung und ging schnellen Schrittes ins Krankenhaus. Diana und ich folgten ihm.
    »Hi, Tomas«, begrüßte sie mich und knuffte mich in die Seite.
    »Hi, Diana«, ich knuffte sie zurück. »Ich wollte dich etwas ...«, ich stoppte mitten im Satz. Schroer war stehen geblieben, um mich nach dem Zimmer zu fragen.
    »Zimmer 312, im dritten Stock.«
    »Ich nehme die Treppe, ich muss den Kopf freibekommen«, sagte er und verschwand.
    Diana und ich wechselten verwirrte Blicke.
    »Ich brauch keinen klaren Kopf«, meinte sie und steuerte auf den Aufzug zu.

Als wir in der Kabine standen, sah sie mich an. »Was wolltest du gerade?«
    Ich kratzte mich nervös am Hinterkopf. »Meine Mutter hat am Freitag Geburtstag. Ich habe sie seit einem halben Jahr nicht gese hen. Sie hat mich eingeladen und gesagt, ich kann eine Beglei tung mitbringen.« Ich stockte. Meine Güte, was war mit mir los? Ich sollte es doch wohl schaffen, sie zu fragen, ob sie mich beglei ten wollte. Ich holte tief Luft. »Möchtest du mitkommen? Als Händchenhalter? Ich bin ziemlich aufgeregt.«
    Diana lächelte mich an. »Klar komme ich mit! Allerdings ...« Sie schwieg einige Zeit. »Ich muss nicht deine Freundin spielen, oder?«
    Ich

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