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Das Mordhaus (German Edition)

Das Mordhaus (German Edition)

Titel: Das Mordhaus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moe Teratos
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kicherte und wedelte mit den Händen. »Nein, natürlich nicht. Du kommst als das mit, was du bist. Meine Partnerin und Fels in der Brandung.«
    Diana lächelte weiter und kniff mir in die Wange. »Das hast du schön gesagt, Tomas.«
    Die Fahrstuhltür öffnete sich und wir betraten den Flur. Der un verkennbare Geruch eines Krankenhauses schlug uns entge gen – Desinfektionsmittel gespickt mit ein wenig Krankheit. Ich führte Diana zu Raum 312. Vor der Tür stand Frau Ploch.
    »Tomas!«, rief sie und warf die Hände in die Luft. »Da bist du ja.«
    Ich ging zu ihr und nahm sie in den Arm. »Wie geht es Claudia und Michaela?«
    Sie löste sich aus meiner Umarmung. »Die Kleine schläft. Clau dia redet mit deinem Chef, er ist gerade hereingekommen und hat mich gebeten, vor der Tür zu warten.« Sie kam mir ein biss chen angesäu ert vor.
    »Wir müssen alleine mit ihr sprechen«, beruhigte ich sie. »Set zen Sie sich so lange unten in den Wartebereich, okay?«
    Sie nickte. »Das mache ich. Tomas?« Sie griff nach meinem Arm. »Überfordert meine Tochter nicht, ja?«
    »Ich passe auf sie auf«, versprach ich Frau Ploch.
    Sie nickte erneut und schlurfte dann mit hängendem Kopf den Flur entlang zu den Aufzügen. In diesem Moment tat sie mir un glaublich leid. Ich hoffte, dass die kleine, alte Frau alles unbe schadet überstehen würde. Der ganze Stress war nicht gut für ihr Herz.
    Ich klopfte an die Tür und wir betraten das Krankenzimmer. So fort fiel mein Blick auf Claudia. Wie verletzlich sie aussah. In ihrem weißen Krankenhaushemd auf dem Bett sitzend und Au genringen, die ihr jede Schönheit raubten.
    Schroer drehte sich zu uns um. »Ah, da sind Sie ja.« Er wandte sich zurück zu Claudia. »Sind Sie bereit?«
    Sie nickte und nach einer kurzen Begrüßung befragten wir sie zu dem heutigen Vorfall. Was sie uns über das Aussehen des Mannes berichten konnte, war nicht viel mehr, als wir von den Videoaufnah men her schon wussten. Er trug schwarze Kleidung, war circa 1,80   cm groß und hatte eine normale Statur. Also die Beschreibung eines durchschnittlichen Kerls, den es zuhauf in Deutschland gab.
    Allerdings konnte sie uns eine Sache mitteilen, die wir noch nicht wussten. Als der Mann sie angriff und sie sich wehrte, zog er ein Messer und versuchte sie damit zu schneiden. Sie hatte aber das Ge fühl, dass er sie nicht tödlich verletzen wollte. Die oberflächlichen Schnittwunden an Claudias Armen und im Ge sicht bestätigten ihre Vermutung. Als der Täter einsah, dass er keine Chance mehr hatte, Claudia und ihre Tochter in seine Ge walt zu bringen, zog er schimp fend von dannen.
    »Er schrie andauernd, dass es mir noch leidtun würde, ihm weh getan zu haben«, berichtete sie uns.
    »Hast du ihn denn verletzt?«, fragte ich.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, ich hab lediglich seine Angriffe ab gewehrt.«
    Im wehgetan ... ihm wehgetan ... die Worte schwirrten mir durch den Kopf. War das vielleicht der Grund, warum er dem Kind das Herz herausgeschnitten hatte? Wurde der Täter in der Vergangen heit von Frau und Tochter verletzt und rächte sich auf seine eigene, kranke Art? Konnte er ein ehemals liebender Ehe mann und Vater gewesen sein, der dadurch zum Mörder wurde?
    Ich wollte Schroer meine Überlegungen mitteilen, als sein Han dy klingelte. Er schaute auf das Display und verließ schnell das Kran kenzimmer.
    »War das alles?«, fragte Claudia.
    »Ich denke schon. Falls dir noch etwas einfallen sollte, ruf mich an, du hast ja meine Nummer.« Ich nahm ihre Hand und hielt sie so lan ge schweigend fest, bis Schroer zurück ins Zimmer kam.
    »Wir müssen sofort los!«, bellte er uns entgegen, nickte kurz Clau dia zu und verschwand wieder.
    »Was war das denn?«, fragte Diana und rollte mit den Augen.
    »Wahrscheinlich schlechte Nachrichten«, sagte ich und zog Diana am Arm gepackt vor die Tür.
    Schroer wartete dort und schaute uns mit aufgerissenen Augen an. »Die Leichen von Manuela Kormeyer und ihrer Tochter Anne wur den gefunden.« Er rieb sich die Schläfen. »Ab jetzt ist es offi ziell, wir haben einen Serienkiller.«
    Meine Befürchtung, Manuela und Anne könnten bereits tot sein, hatte sich also bestätigt ...
     
     
    3.Tag – Donnerstag
    Kapitel 15
     
    Wir befanden uns auf dem Weg zum Tatort. Es war mittlerwei le nach Mitternacht. Ich fuhr mit Diana in meinem Dienst wagen. Schroer fuhr in seinem voraus. Die Leichen wur den vor ei ner Kir che von einer Passantin gefunden, die unver züglich die Poli zei

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