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Das Mordhaus (German Edition)

Das Mordhaus (German Edition)

Titel: Das Mordhaus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moe Teratos
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gerufen hatte. Diese sperrte alles ab und rief die Mordkom mission.
    »Was ist eigentlich mit Paul? Wollte der Chef ihn nicht mitbrin gen?«, unterbrach ich das gespannte Schweigen zwischen mir und meiner Partnerin.
    »Er hat ihn nicht erreicht.«
    »Schon wieder nicht?«
    »Er hat keine Bereitschaft, und außerdem bin ich nicht ganz un glücklich, dass ich ihn im Moment nicht oft sehen muss.« Sie räus perte sich. »Schroer hat Pauls Kollegen erreicht, aber der wusste auch nicht, wo er ist.«
    »Ja und? Auch wenn wir keine Bereitschaft haben, müssen wir rund um die Uhr erreichbar sein, das weißt du doch.« Seltsame Ge danken fanden ihren Weg in meinen Kopf. Benahm sich Paul erst seit dem Zwischenfall mit Diana komisch? Ich durchforstete meine Erinnerungen nach Auffälligkeiten.
    Ich fragte Diana: »Benimmt sich Paul erst seit eurem ..., ich nen ne es mal Streit, seltsam oder schon länger?«
    »Wie meinst du das?«
    Ich spürte förmlich Dianas fragenden Blick, aber ich schaute sie nicht an, hielt meine Augen auf den Verkehr gerichtet.
    »Er kommt in letzter Zeit zu spät, ist leicht reizbar, sieht müde und gestresst aus und ist selten erreichbar. Ist dir das nicht aufge fallen?«
    Sie schwieg einen Moment. »Kann sein, dass es schon vor unse rem Streit so gewesen ist. Ich könnte es nicht beschwören.«
    »Als du mit seiner Frau telefoniert hast, klang sie normal?«
    Diana schien langsam zu verstehen. »Du meinst doch nicht etwa ...? Nein, das kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Überleg doch mal.« In mir breitete sich eine altbekannte Hitze aus, die mich befiel, wenn ich meinte, eine Spur gefunden zu ha ben. »Er hat eine Frau und eine Tochter in ungefähr demselben Alter wie die Opfer.«
    Diana stieß hörbar Luft aus. »Es stimmt, er benimmt sich selt sam, aber glaubst du im Ernst, er könnte unser Killer sein?«
    Glaubte ich das wirklich? Oder suchte ich nach einem Stroh halm, an den ich mich klammern konnte, weil ich sonst nicht weiterwuss te?
    »Ich weiß nicht.« Schroer hielt an der Straßenseite an, ich park te hinter ihm. Blaulicht erhellte die Nacht. »Ich werde unserem Chef von meiner Vermutung wegen Paul erzählen. Alles Weitere soll er entscheiden.«
    Wir stiegen aus dem Wagen, ich zündete mir eine Zigarette an und wir folgten Schroer zu einem neuen Ort des Grauens.
     
     
    Kapitel 16
     
    Sie träumte. Männer waren hinter ihr her. Griffen nach ihr, schrien sie an. Was wollten sie? Sie schlug mit den Hän den nach ihnen, trat ihnen mit aller Wucht in die Weichteile. Sie ließen nicht von ihr ab. Verfolgten sie weiter und weiter, weiter und we...
    Sie schreckte auf und fuhr sich mit dem Handrücken über die nass geschwitzte Stirn. Mit zitternden Knien ging sie ins Bad und wusch sich mit kaltem Wasser das Gesicht. Ein Blick in den Spie gel ließ sie leicht zurückschrecken. Sie hatte das Gefühl, in den letzten Tagen um Jahre gealtert zu sein. Sie schaltete schnell das Licht aus und ver ließ das Badezimmer. Auf Zehenspitzen schlich sie an dem Zimmer ihrer Tochter vorbei. Sie ging in die Küche, öffnete den Kühlschrank und trank Milch direkt aus dem Tetra Pack.
    »Jetzt eine Zigarette! Dann ist alles wieder gut«, sagte sie zu sich.
    Woher kamen diese Ängste? Als sie die Zigarette anzündete und sich auf einen Küchenstuhl setzte, wusste sie, wieso. Sie hat te in der Zeitung von dem »Duisburger Schlitzer« gelesen. Sie und ihre Toch ter waren nur ein paar Jahre älter als die Opfer. Dieser Gedanke hat te sie beunruhigt, und als sie ihren Mann dar auf ansprach – schließ lich war er bei der Mordkommission – be kam sie noch mehr Angst. Mit gewohnter Distanz hatte er ihr er zählt, dass eine weitere Mutter mit ihrer Tochter verschwunden sei und die Polizei keinen einzigen Hinweis auf den Täter hatte. Ihr Mann hatte dann schief gelächelt und war in seinen Hobby keller gegangen. So lief es zuletzt häufiger. Zwischen ihr und ihm schien eine kilometerweite Kluft zu liegen, die keiner von ihnen zu überwinden vermochte. Was war gesche hen? Wie konnte ihr Verhältnis nach all den Jahren harmonischer Ehe derart entglei sen? Paul war in letzter Zeit komisch und dann der Anruf von dieser Diana. Als sie ihn darauf angesprochen hatte, war Paul endgültig ausgerastet. Diesmal hatte er ihr nicht nur gedroht sie zu schlagen, sondern es auch getan.
    Sie schnitt ihre Gedanken ab, wie mit einem Skalpell. Sie wollte sich nicht den Kopf über die vergangenen Tage und Wochen zerbre chen, sie war zu müde.

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