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Das Mordhaus (German Edition)

Das Mordhaus (German Edition)

Titel: Das Mordhaus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moe Teratos
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Lunge. »Schade, dass sie kei nen Tipp für uns hatten, wo wir Paul finden können.«
    »Du kennst ihn länger als ich. Hast du keine Idee?« Diana zog sich ihren Schal enger um den Hals – es wurde kälter, der Winter nahte.
    Ich überlegte. Hatte ich jemals mit Paul über Privates gespro chen? Ich wusste, dass er Frau und Tochter hatte, aber bis heute kannte ich nicht mal ihre Namen. Und sonst? Nein, wir hatten uns nie über Hobbys, Musikgeschmack oder Sonstiges unterhal ten. Unsere Bezie hung bewegte sich auf rein beruflicher Ebene.
    Ich zuckte mit den Schultern. »Nein, keine Idee.«
    Sie seufzte. »Bist du endlich fertig mit dem Rauchen? Mir ist kalt und wir müssen gleich auf dem Revier sein.«
    »Schon gut.« Ich trat die Kippe aus und wir fuhren los.
     
     
    Kapitel 22
     
    Sonne fiel ihr ins Gesicht. Sie blinzelte. Wie spät war es? Hatte sie verschlafen? Verdammt, ihre Tochter musste zur Schule und sie in die Arbeit. Sie versuchte sich aufzurichten, es ... gelang ihr nicht. Was zum Teufel ...? Waren ihr sämtliche Glieder eingeschlaf en? Sie blickte an sich hinunter. Was war das für eine Schei ße? Wo war ihre Couch, ihr Fernseher, ihr ganzes verfluchtes Wohnzim mer? Und was noch schlimmer war: Warum war sie ge fesselt? Sie lag angekettet auf einem Bett. Wie? Wer? Verzweifelt suchte sie in ihren Erinnerungen, was das zu bedeu ten hatte. Das Letzte, woran sie sich erinnern konnte, war, dass sie nicht schla fen konnte und sich vor den Fernseher gesetzt hat te. Sie musste dort eingedöst sein, ja und dann? Wieso lag sie ge fesselt in einem Bett und noch dazu nackt? Träumte sie? Hatte sie einem der däm lichen Filme diesen Albtraum zu verdanken?
    Sie versuchte sich zu bewegen, riss an den Hand- und Fußfes seln. Der Schmerz, der sie dabei durchfuhr, überzeugte sie, dass sie nicht träumte. Sie gab es auf. Eher würde sie sich die Handge lenke auf scheuern, als dass sie sich befreite. Sie sah sich um. Was für eine schreckliche Einrichtung. Alles schmutzig. Das einzig Schöne in die sem Raum waren die Gardinen. Sie strahlten in ei nem makellosen Weiß auf sie herab. Sie kamen ihr bekannt vor. Wie spät mochte es sein? Es musste mindestens Mittag sein, ver mutete sie, da ihr die Sonne durchs Fenster ins Gesicht schien.
    Scheiß auf die Uhrzeit oder die blöden Gardinen! Sie musste sich um andere Dinge Sorgen machen. Wieso war sie hier? Wer hatte sie hierhergebracht? Was hatte derjenige mit ihr vor und was war mit ihrer Tochter? Sie schloss die Augen. Eigentlich brauchte sie nicht zu überlegen, die Sachlage war eindeutig. Ihr Mann musste sie entführt und in ihr altes Haus gebracht haben, trotz anderer Möbel kam ihr das Zimmer bekannt vor! Und was dieser Mistkerl mit ihr vorhatte, wollte sie sich nicht ausmalen.
    Sie weinte. Wie konnte es so weit kommen? Warum hatte sie ihn geheiratet? Na, weil sie ihn einst geliebt hatte. Aber die Zei ten waren vorbei. Nun hasste sie ihn und wollte ihm die Augen auskratzen. Sie hörte ein Geräusch. Waren das Schritte? Ein Knar ren. Sie wagte kaum, zu atmen. Die Klinke der Tür wurde herun tergedrückt, es quietschte, als sie geöffnet wurde. Jetzt würde sich zei gen, wer sie entführt und in diese entwürdigende Lage versetzt hatte. Ein Mann trat in ihr Sichtfeld und hob zum Gruß die Hand.
    »Herzlich willkommen in meinem Reich, dummes Frauchen«, brummte er.
     
     
    Kapitel 23
     
    Auf dem Weg zum Revier hatte ich an einer Tankstell e angehal ten, getankt, Zigaretten und eine Zeitung gekauft. Diana hatte sie auf dem restlichen Weg durchgeblättert.
    »Puh.« Sie knisterte mit den Blättern. »Die Morde an den Kor meyers und den Schmidts sind auf der Titelseite. Ich frag mich, wo her die ihre Informationen bekommen.«
    »Und was steht drin?« Ich parkte den Wagen vorm Revier.
    Sie las vor. »Duisburger Schlitzer schlägt erneut zu. Vier weite re Opfer bestätigt.«
    »Wie bestätigt? Wir wissen doch selbst nicht, ob sie wirklich von demselben Täter getötet wurden«, murrte ich.
    »Die ziehen sich gerne alles aus den Fingern.« Diana faltete die Zeitung zusammen. »Ich bin gespannt, was die Obduktion erge ben hat und ob Paul mittlerweile gefunden wurde.«
    Dass ich mir eine Zigarette anzündete, brauche ich nicht zu erwähn en, oder?
    Auf den Fluren des Gebäudes herrschte emsiges Treiben. Polizis ten, Kriminalbeamte und sogar ein paar Politiker kreuzten un seren Weg. Alle schienen mit wichtigen Dingen beschäftigt zu sein. Vor der Tür zum Besprechungsraum warteten

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