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Das Mordhaus (German Edition)

Das Mordhaus (German Edition)

Titel: Das Mordhaus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moe Teratos
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eine Zigarette an und inhalierte den Rauch, als wenn ich seit Tagen nicht mehr gequalmt hätte.
    »So wie er die Nachricht vom Tod seiner Liebsten aufgenom men hat ...« Diana verstummte.
    »Man muss ein exzellenter Schauspieler sein, um solch eine Show abzuliefern.«
    »Das wollte ich damit sagen.« Sie sah mich eindringlich an. »Gib mir eine Kippe.«
    Ich verschluckte mich an dem soeben eingeatmeten Qualm und musste auf die Straße spucken. »Wie bitte?«
    Sie schob die Unterlippe vor und stellte eine ihrer bezaubern den Grimassen zu Schau. »Ich habe bis vor zwei Jahren geraucht wie ein Schlot, deshalb reagiere ich allergisch drauf, wenn du dir eine an zündest. Das verführt mich.«
    Wieder ein Detail, welches ich von ihr nicht kannte. Ich gab ihr wortlos eine Zigarette, reichte ihr Feuer und wir pafften gemein sam. Es tat gut, mit meiner Kollegin hier draußen zu stehen, zu schwei gen und zu rauchen. Es bedurfte auch keiner Worte, wir hatten schließlich beide das Verhör miterlebt.
    Diana trat ihren Glimmstängel aus. »Gehen wir rein und sehen, ob es weitergeht?«
    Ich nickte und wir gingen hinein und ja, es ging weiter. Paul wur de in die Mangel genommen. Mich schmerzte der Anblick. Von Minute zu Minute konnten wir miterleben, wie er zusam menfiel. Die Spezialisten sprangen ungewohnt hart mit ihm um. Ob Schroer ihnen das in der Besprechung erlaubt hatte?
    Egal was sie versuchten, er leugnete alles. Nein, er habe nicht die Alberichs ermordet. Nein, er habe nicht die Kormeyers er mordet. Und nein, er würde seiner Familie nie Schaden zufü gen.
    Die Beamten stellten dann eine wichtige Frage: »Und weshalb ver halten Sie sich in letzter Zeit so seltsam? Wieso wollte Ihre Frau sich von Ihnen scheiden lassen?«
    Paul wurde kalkweiß. »Scheiden lassen? Das wollte sie?« Er legte den Kopf in seine Hände und weinte zum hundertsten Mal los. »Es gibt eine Erklärung dafür.«
    »Und die wäre?« Einer der Spezialisten beugte sich näher zu Paul.
    »Ich habe einen Gehirntumor.«
    Stimmengewirr in unserem Zimmer, verwirrte Blicke im Verhör raum. Ein Gehirntumor?
    Einer der Beamten fasste sich schnell. »Was hat das mit alledem zu tun?«
    »Ich habe niemandem davon erzählt, nicht mal meiner Frau, ich wollte nicht, dass sie sich Sorgen macht. Auch auf der Arbeit habe ich geschwiegen. Ich hatte Angst, dass Schroer mich aus schließt.« Paul schwieg.
    »Das erklärt immer noch nicht alles«, sagte ein anderer.
    »Wenn Sie darüber nachdenken würden, schon«, gab Paul pampig von sich. »Das erklärt mein Fehlen auf der Arbeit und meine Uner reichbarkeit, die mir hier vorgeworfen wird. Zu den Zeiten war ich bei meinem Arzt Doktor Köhler, den können Sie befragen. Und das allgemein seltsame Verhalten ist durch den Tumor entstanden.«
    Davon hatte ich bereits gehört. Von Menschen, die ihre grausa men Taten auf einen Gehirntumor schoben, da dieser angeblich ihr We sen veränderte. Ich stand solchen Aussagen kritisch gegen über. Ein Mensch tötete, weil er das wollte oder es aus Selbst schutz muss te, nicht, weil es ihm ein Tumor befohlen hatte. Aber vielleicht war das in Pauls Fall die Erklärung für alles.
    Die Beamten verließen den Raum und kamen zu uns. Paul legte den Kopf auf den Tisch und weinte.
    »Wie sollen wir jetzt vorgehen?«, fragte einer von ihnen.
    Schroer rieb sich die Schläfen. »Wir werden den Arzt befragen.« Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Hohl müsste bald wegen dem DNS-Profil anrufen.« Er hatte es kaum ausgesprochen, als auch schon sein Handy klingelte. Er ging dran und verließ den Raum. Se kunden später kam er mit hochro tem Kopf zurück. »Das Haar stammt nicht von Paul!«
    »Gab es einen Treffer in der Datenbank?«, fragte ich.
    Schroer schüttelte den Kopf. »Kein Treffer.« Er rieb sich wieder die Schläfen. »Ratz und Balke, Sie beide fahren zum Arzt und überprü fen die Alibis von Paul. Sollte er dessen Aussagen bestäti gen, ist Ihr Kollege aus dem Schneider.«
    Diana seufzte. »Und wir stehen wie gehabt ohne Ansatzpunkt da. Das ist wie verhext.«
    »Wir haben immerhin das DNS-Profil«, warf einer unsere Kolle gen ein.
    Diana rollte mit den Augen, als wolle sie sagen: Du Dumm kopf, denk nach, bevor du Stuss von dir gibst. Stattdessen sagte sie: »Das Profil nutzt uns nur, wenn wir einen Verdächtigen ha ben und eine Gegenprobe nehmen können.«
    »Sehr richtig, Frau Balke.« Schroer lächelte gezwungen. »Gut, Ratz, Balke, ab mit Ihnen. Und der Rest kommt mit mir in den Be

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