Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Moskau Virus: Roman (German Edition)

Das Moskau Virus: Roman (German Edition)

Titel: Das Moskau Virus: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Patrick Larkin
Vom Netzwerk:
Entschuldigend hob er die schmalen Schultern. »Dass der Kreml sich bemüht hat, eine Epidemie zu vertuschen, mag als gefährlich dumm betrachtet werden, doch für unsere europäischen Alliierten rechtfertigt es keine wirtschaftlichen Sanktionen oder eine erhöhte NATO-Alarmbereitschaft.«
    »Sehr richtig«, sagte Castilla lakonisch. »Ich höre schon das Aufheulen in Paris, Berlin und Kiew, sollte ich dort darum bitten, ernsthaft etwas gegen Dudarew und sein Regime zu unternehmen, nur auf die Notizen einer toten Ärztin gestützt. Und von ein paar verschwommenen Satellitenfotos oder Gerüchten um eine scheinbare militärische Mobilmachung werden sie sich sicherlich auch nicht beeindrucken lassen.«
    Er seufzte. »Verdammt, Fred! Wir brauchen Beweise. Im Moment kämpfen wir gegen Schatten.«
    Klein nickte stumm.
    »Wenn wir hier fertig sind, werde ich eine Krisensitzung des Nationalen Sicherheitsrates anberaumen«, entschied der Präsident schließlich. »Wir müssen die russischen Streitkräfte besser im Auge behalten. Zumindest können wir unsere Satelliten neu einstellen und entlang der Grenzgebiete mehr Aufklärung betreiben.«
    Unfähig, noch länger still zu sitzen, schob Castilla seinen Stuhl zurück und ging zu den hohen Fenstern, die einen Ausblick auf den südlichen Rasen boten.
    Der Feierabendverkehr in der Hauptstadt befand sich auf dem Höhepunkt. In der zunehmenden Dunkelheit wirkte die ferne Constitution Avenue mit den Autos, die darüberkrochen, wie eine hell leuchtende bunte Lichterkette. Über die Schulter blickte er zurück zu Klein. »Hast du Konstantin Malkowitsch schon einmal kennengelernt?«
    »Nein, habe ich nicht«, gestand Klein. Er lächelte ein wenig. »Wir verkehren nicht in denselben Kreisen, Mr. President.«
    »Also, ich schon«, fuhr Castilla leise fort. »Er ist ein mächtiger Mann. Er weiß, was er will. Und er ist ehrgeizig.«
    »Wie ehrgeizig?«
    Castilla lächelte dünn. »Ehrgeizig genug, um meinen Platz an diesem Tisch einnehmen zu wollen – wenn er statt in Serbien in den Vereinigten Staaten geboren worden wäre.«
    Klein nickte bloß. »Wir werden uns Malkowitsch und sein Geschäftsimperium vorknöpfen. Falls er heimlich mit den Russen zusammenarbeitet, finden wir vielleicht Verbindungen, die uns einen Hinweis darauf geben, was sie vorhaben.«
    »Tu das, Fred«, stimmte der Präsident zu. Dann runzelte er die Stirn. »Doch ich bin nicht sicher, wie weit du damit kommst. Das Finanzamt hat vor einigen Jahren versucht, ihn festzunageln, soweit ich mich erinnere, ging es dabei um Verdacht auf Steuerhinterziehung.
Aber sie sind vor eine Wand gelaufen und mussten die Sache auf sich beruhen lassen. Offenbar hat er sein Geld in einem komplizierten Netz von Offshore-Holdinggesellschaften und privaten Stiftungen angelegt. Die Ministerien für Handel und Finanzen vermuten, dass er insgeheim auch eine große Zahl anderer Firmen kontrolliert, die er von Strohmännern leiten lässt, damit man ihn nicht mit üblen oder illegalen Machenschaften in Verbindung bringen kann. Das Problem ist, dass anscheinend niemand imstande ist, ihm irgendetwas nachzuweisen.«
    Daraufhin legte auch Klein die Stirn in Falten. »Hört sich an wie ein perfektes Szenarium für versteckte Unternehmungen, die man jederzeit abstreiten kann.«
    »Nicht wahr?«, pflichtete Castilla missmutig bei. Er wandte sich vom Fenster ab, um seinem alten Freund direkt in die Augen zu sehen. »Lass uns über dein Team in Moskau reden.«
    »Ja, Sir.«
    »Nachdem ihre Tarnung aufgeflogen ist, hast du Colonel Smith und Ms. Devin doch sicher aus Russland abgezogen?«
    Klein wählte seine Worte mit Bedacht. »Ich habe ihnen empfohlen, das Land so schnell wie möglich zu verlassen.«
    Überrascht zog Castilla eine Braue hoch. »Nur empfohlen? Verdammt, Fred, so wie du es mir geschildert hast, ist jeder Polizist in Moskau hinter ihnen her. Was, zum Teufel, glauben sie, unter diesen Bedingungen ausrichten zu können?«
    Der Leiter des Covert-One bedachte ihn mit einem schiefen Lächeln. »Jon Smith kennst du ja schon, Sam. Fiona Devin bist du noch nicht begegnet. Aber ich kann dir versichern, dass sie beide außergewöhnlich stur sind.« Nachdenklich schüttelte er den Kopf. »Beinah genauso stur wie du manchmal. Und augenblicklich will keiner von beiden sich unterkriegen lassen.«
    »Ich bewundere Leute mit Mut und Ausdauer«, sagte Castilla leise. »Aber wissen Smith und Ms. Devin, dass wir sie den Wölfen vorwerfen, falls sie

Weitere Kostenlose Bücher