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Das Moskau Virus: Roman (German Edition)

Das Moskau Virus: Roman (German Edition)

Titel: Das Moskau Virus: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Patrick Larkin
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gerannt kommen?«
    »Was macht das für einen Unterschied?«, fragte Kessler. »Wer sie
auch sein mag, sie weiß zu viel. Ich bin hier nicht mehr sicher.« In ihm regte sich ein Hauch von Ärger. »Das schulden Sie mir, Herr Professor.«
    »Ich schulde Ihnen gar nichts«, entgegnete Renke frostig. »Sie sind für Ihre Dienste reichlich entlohnt worden. Dass andere von Ihrem Fehlverhalten erfahren haben, ist bedauerlich, jedoch kein Grund, besondere Forderungen an mich zu stellen.«
    »Dann werden Sie also nichts für mich tun?«, fragte Kessler bestürzt.
    »Das habe ich nicht gesagt«, versetzte Renke. »Aber ich habe meine eigenen Gründe, Ihnen zu helfen. Also, hören Sie gut zu und befolgen Sie meine Anweisungen auf den Punkt genau. Bleiben Sie, wo Sie sind. Rufen Sie niemanden mehr an – was auch geschieht. Wenn die Vorbereitungen für Ihre Flucht abgeschlossen sind, gebe ich Ihnen telefonisch weitere Instruktionen. Ist das klar?«
    Hastig nickte Kessler mehrmals mit dem Kopf. »Ja, ja, das ist klar.«
    »Gut. Sind Sie allein?«
    »Im Moment noch«, Kessler sah auf die Uhr auf seinem Schreibtisch. »Aber mein Hausmeister und die Köchin kommen in etwa einer Stunde.«
    »Schicken Sie sie weg«, befahl Renke. »Behaupten Sie, Sie wären krank. Es darf keine Zeugen geben, wenn Sie verschwinden.«
    »Dafür werde ich sorgen«, erwiderte Kessler.
    »Schön, das zu hören, Ulrich«, sagte Renke, der jetzt geradezu erfreut klang. »Das macht schlussendlich alles viel leichter.«

    Mit bedauernder Miene wandte sich der Techniker im CIA-Überwachungswagen Randi zu. Er nahm sein Headset ab und reichte es ihr. »Das haben wir beim Anzapfen der Leitung während Kesslers Telefonat mitgeschnitten.«
    Randi stülpte sich die Kopfhörer über und lauschte konzentriert, während der Techniker die aufgefangenen Signale noch einmal abspielte. Sie hörte nur ein schrilles, hohes Heulen, das gelegentlich von statischem Rauschen unterbrochen wurde. Sie hob eine Augenbraue. »Verschlüsselt?«
    »Mit einem sehr komplizierten Schlüssel«, erklärte ihr der Techniker. »Ich schätze, die Verschlüsselungssoftware, die diese Kerle benutzt haben, ist ausgefeilter als alles, was ich bisher kennengelernt habe – mit Ausnahme unserer eigenen Programme vielleicht.«
    »Interessant«, bemerkte Randi.
    Er grinste. »Ja, nicht wahr? Ich nehme an, die NSA wäre in der Lage, diesen Lärm in Klartext zu verwandeln, doch das könnte Wochen dauern.«
    »Ist es dir wenigstens gelungen herauszufinden, welche Telefonnummer Kessler angerufen hat?«, fragte Randi.
    Der Techniker schüttelte den Kopf. »Nein, leider nicht. Der Konstrukteur des Kommunikationsnetzes, in das Kessler sich eingewählt hat, versteht sein Handwerk. Jedes Mal, wenn wir die Nummer fast hatten, wechselte das Signal zu einer neuen Nummer, sodass wir wieder von vorn anfangen mussten.«
    Randi legte die Stirn in Falten. »Könntest du so ein System aufbauen?«
    »Ich?« Der Mann nickte bedächtig. »Sicher.« Dann zuckte er die Achseln. »Doch ich würde mehrere Wochen brauchen, einen Haufen Geld und beinahe uneingeschränkten Zugang zur firmeneigenen Switching-Software mehrerer verschiedener Telekommunikationsgesellschaften.«
    »Das heißt, unser Professor Renke hat noch andere einflussreiche Freunde, die ihm den Rücken freihalten«, sagte Randi gedehnt.
    Die CIA-Technikerin sah Randi mit einem eigenartigen, trockenen Lächeln an. »Ich schätze, du wusstest, was du tust, als du so viele Wanzen in Kesslers Arbeitszimmer installiert hast.«
    Randi nickte leichthin. »Sagen wir besser, ich hatte das Gefühl, dass wir eine Alternative brauchen könnten, wenn wir es mit diesen Leuten aufnehmen – wer immer sie sein mögen.«
    »Also, die Wanzen haben wunderbar funktioniert«, versicherte die Technikerin. »Alles, was Kessler während des Telefonats gesagt hat, wurde aufgezeichnet. Und sobald ich die Hintergrundgeräusche beseitigt und die anderen verstärkt habe, werden wir auch das hören können, was der Mann am anderen Ende gesagt hat.«
    »Kannst du die Geräusche isolieren und wiedergeben, die entstanden sind, als er die Telefonnummer gewählt hat?«, fragte ihr Kollege.
    »Kein Problem.«
    »Großartig.« Der Mann drehte sich wieder zu Randi um. »Dann sind wir im Geschäft. Jedes Mal, wenn Kessler eine der Tasten auf seinem Telefon gedrückt hat, ist ein einzigartiger Ton erklungen. Wenn wir diese Töne in der richtigen Reihenfolge zusammenstellen, kennen wir die Nummer,

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