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Das Moskau Virus: Roman (German Edition)

Das Moskau Virus: Roman (German Edition)

Titel: Das Moskau Virus: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Patrick Larkin
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»Ich habe also nur diese beiden Wahlmöglichkeiten?«, fragte er ruhig. »Entweder ich begebe mich brav in Ihre Hände und komme ins Gefängnis oder Sie bringen mich eigenhändig um?«
    »Genauso ist es.«
    Renke schnaubte. »Sie täuschen sich«, sagte er resigniert. »Sie vergessen, dass es stets eine dritte Möglichkeit gibt. Und die wähle ich.«
    Daraufhin hörte Randi im Grab ein leises Klirren, dann ein Ächzen und schließlich einen langen, gedehnten Seufzer, der in absoluter Stille endete. »Oh verdammt«, murmelte sie und lief zum Eingang.
    Doch sie kam zu spät.
    Wulf Renke saß zusammengesackt über einer Steinbank, die von den Etruskern für ihre Toten benutzt worden war. Mit unbeweglichen, starren Augen blickte er ihr entgegen. Schaum tropfte aus seinem offenstehenden Mund auf den ordentlich getrimmten weißen Bart. Auf dem Boden zu seinen Füßen lagen die Scherben einer zerbrochenen Glasampulle – neben einer Kühlbox. Die Luft in der Grabkammer roch schwach nach Mandeln.
    Der flüchtige Biowaffenspezialist hatte Selbstmord begangen, wahrscheinlich mit Zyanid, dachte Randi grimmig. Sie bückte sich
und betrat das Grab. Da eine schnelle Durchsuchung von Renkes Taschen nichts von Interesse zum Vorschein brachte, nahm sie die Kühlbox und trat wieder hinaus auf den schmalen, mondhellen Weg.
    In dem Behältnis entdeckte sie eine Reihe von Glasröhrchen, die in Trockeneis gepackt waren. Und als sie die Aufkleber auf den Röhrchen las, weiteten sich ihre Augen vor Schrecken und Entsetzen. Randi vermutete, dass sich in den Behältern tödliche Viren befanden, die exakt auf die DNA Viktor Dudarews, seiner wichtigsten Minister und vieler hochrangiger russischer Militärs zugeschnitten war. Rasch klappte sie den Deckel wieder zu, nahm die Box und rannte durch die engen Straßen der Totenstadt nach Orvieto.

Kapitel fünfzig
    Smith glitt leise durch die Schatten einer Reihe großer Kiefern. Er hatte den Rand eines kleinen öffentlichen Parks erreicht, der von den Fundamenten eines etruskischen Tempels beherrscht wurde – übrig geblieben war nicht viel mehr als ein paar Steinstufen, eine erhöhte, grasbewachsene Plattform und runde Sockel, auf denen einstmals hohe Säulen geruht haben mochten. Die Hauptstraße hatte auf ihrem Weg nach oben eine scharfe Kurve gemacht, sodass er nun, bei seinem Eintreffen in Orvieto, nach Süden blickte.
    Er ließ sich auf ein Knie nieder und winkte Kirow und Fiona heran. Sie huschten durch die Bäume und hockten sich neben ihn.
    Ein Großteil der mittelalterlichen Stadt erhob sich zu ihrer Rechten, ein Gewirr aus kleinen, kurvigen Straßen und niedrigen, ungleichmäßig geformten Häusern, die meist zwischen acht- und neunhundert Jahre alt waren. An vielen Stellen wurden die Straßen von Bögen überspannt, die als Verbindung zwischen den alten Häusern dienten und die schmalen Gassen abwechselnd in fahlsilbernes Mondlicht und stygische Dunkelheit tauchten.
    Links befand sich der östliche Rand des Plateaus, das steil abfiel zu den Lichtern von Orvieto Scalo, der unteren Stadt. Entlang des Abgrunds verlief eine breite Terrasse, die bis zu den großen, oben offenen Rundtürmen und den massiven Außenmauern des Fortezza dell’Albornoz reichte, einer päpstlichen Feste aus dem 14. und 15. Jahrhundert.
    »Welchen Weg würden Brandt und Malkowitsch nehmen?«, fragte Jon leise. »Den nach Westen, in die Altstadt?«
    »Nein, nicht in die Altstadt«, widersprach Fiona sofort. »Das ist eine Sackgasse für sie. Der einzige echte Weg aus der Stadt führt zurück zum ECPR-Komplex, und auf der Straße dürfte es von Polizisten und Rettungsmannschaften nur so wimmeln.«
    »Geradeaus«, sagte Kirow bestimmt. Er deutete auf ein kleines Schild mit einem Pfeil, der entlang einer baumgesäumten Avenue nach Süden zeigte und die Richtung zur Piazza Cahen und zur Stazione Funicalore anzeigte – dem Einstieg in die Standseilbahn, die Orvieto mit der Unterstadt verband. »Die einzig realistische Chance zu entkommen haben sie, wenn sie sich irgendwie einen anderen Wagen beschaffen können, und das geht nur unten, in der Nähe des Hauptbahnhofs. Die Seilbahn könnte über Nacht geschlossen sein, doch es muss noch andere Straßen und Wege geben, die aus diesem Teil der Stadt nach unten führen.«
    Smith nickte knapp. »Hört sich vernünftig an.« Er stand auf. »Okay, ich nehme die linke Flanke. Oleg, Sie nehmen die rechte.«
    »Und ich bleibe wie ein liebes, braves Mädchen schön in der

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