Das Motel
noch ein wenig gerötet, aber seine Perücke hatte gut und sehr überzeugend ausgesehen. Er wusste, dass niemand in der Lage sein würde …
Er schnappte erschrocken nach Luft. »Scheiße!«, stieß er aus.
Der Junge zuckte verängstigt zusammen. Er beobachtete Wayne aus den Augenwinkeln.
»Der Schnurrbart«, seufzte Wayne. Er konnte nicht glauben, dass er vergessen hatte, ihn sich anzukleben.
Ob sie es bemerkt hat?, fragte er sich. Er war in panischer Eile gewesen und gerade erst damit fertig geworden, die Sauerei aus seiner Unterhose zu entfernen, als sie anklopfte. An den schwarzen Schnurrbart, der auf dem Nachttisch lag, hatte er überhaupt nicht mehr gedacht.
Wie habe ich mich an die Perücke erinnert, aber nicht an den Schnurrbart?
Die Frau hatte zwar nicht so gewirkt, als habe sie etwas bemerkt, aber was, wenn doch?
»Geh wieder ins Bett«, grunzte Wayne.
Der Junge eilte zum Bett hinüber. Er humpelte leicht. Wayne folgte dicht hinter ihm und warf einen Blick auf den Schnurrbart, als er daran vorbeiging.
»Leg dich aufs Bett«, befahl Wayne. »Du weißt ja, wie das Spielchen funktioniert.«
Der Junge legte seine dürren Arme über seinen Kopf, und Wayne knotete sie mit den Kissenbezügen fest. Als sein Gefangener wieder sicher an die Bettpfosten gefesselt war, nahm Wayne das kleine Handtuch, das er aus dem Badezimmer mitgenommen hatte, und knebelte ihn. Der Junge wehrte sich nicht.
»Denk dran, wenn du das ausspuckst und schreist, bist du tot.«
Der Junge starrte mit angsterfüllten Augen zu Wayne hinauf. Von Waynes Stirn tropfte Schweiß auf die Brust des Jungen.
Er ging zur Tür hinüber und schloss sie ab. »Nur für den Fall«, sagte er. »Wir wollen doch nicht wieder gestört werden, oder?«
Der Junge starrte Wayne weiter an. Seine Nasenlöcher blähten sich auf und zogen sich wieder zusammen und gaben dabei ein lautes Zischen von sich. Er zitterte am ganzen Körper.
»Also, wo waren wir stehen geblieben?«, fragte Wayne, als er sich dem Jungen näherte. Er fasste in seine Jackentasche und holte das Messer heraus. Er sah, wie sich die Augen des Jungen vor Angst weiteten.
Wayne beschloss, das Radio anzuschalten. Es lief irgendein leichtes, eingängiges Jazzstück, das Wayne noch nie gehört hatte. Er drehte die Lautstärke nur so weit auf, dass die Musik die anderen Gäste nicht stören, einen Teil des Lärms aber dennoch überdecken würde.
»Gefällt dir die Musik?«
Der Junge antwortete nicht.
Wayne dachte daran, wie der Junge nach ihm getreten hatte. Er war relativ überzeugt davon, dass er es nicht noch einmal versuchen würde, aber es war besser, sicherzugehen. Er wollte gerade zu seinem Bett hinübergehen, um die Bezüge von seinen Kissen zu entfernen, als ihm plötzlich eine bessere Idee kam. Er grinste.
Er nahm das Messer in die rechte Hand und strich damit über die Beine des Jungen, der ihn mit einem entsetzten Stirnrunzeln beobachtete.
Dann ließ Wayne seinen rechten Arm auf das linke Bein des Jungen hinuntersausen. Das Messer traf einen Knochen direkt neben seiner Kniescheibe. Es blieb starr im Bein des Jungen stecken, und Wayne schob die Klinge noch tiefer hinein. Er lachte, als er die hemmungslosen Schreie des Jungen hörte und als sich das Laken unter ihm blassgelb färbte, wurde das Lachen noch lauter.
Wayne musste eine Stelle erwischt haben, an der sich auch einige Muskeln befanden, da sich das Messer nun noch tiefer in das Knie des Jungen grub. Er hörte ein lautes Knirschen, als er das Messer mit aller Kraft noch tiefer hineinstieß und es herumdrehte. Nicht einmal das gedämpfte Gebrüll des Jungen war laut genug, um das Geräusch zu übertönen. Blut strömte aus der Wunde und über Waynes Hand. Im Knie des Jungen klaffte nun ein beachtlicher Spalt, der auf groteske Weise Knochen, Muskeln und Knorpel bloß legte. Mit einem heftigen Ruck riss Wayne die Klinge aus dem Bein. Er ging auf die andere Seite des Bettes und hob das rechte Bein des Jungen an. Dieses Mal stach er das Messer in die Kniekehle und durchtrennte mit einer sägenden Bewegung die Sehnen und Muskeln.
Im gleichen Moment spürte er, wie das warme, klebrige Blut über seine Hand floss, aber anstatt des knochigen Knirschens hörte er dieses Mal den scheußlichen peitschenartigen Knall, als die Sehne riss.
Der Körper des Jungen schüttelte sich in einer Reihe heftiger Zuckungen.
Als Wayne die Kniekehle des Jungen komplett durchgeschnitten hatte, schrie und weinte er nicht mehr. Wayne richtete sich
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