Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Motel

Das Motel

Titel: Das Motel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
Vom Netzwerk:
verflucht rutschig. Ich hab dir ja gesagt, dass dieser verdammte Sturm es unmöglich machen wird, ihn zu tragen.«
    »Du bist ’ne echte Nervensäge, Jeffrey«, sagte Al.
    »Hey, das ist nicht seine Schuld.«
    »Ich hab doch nur Spaß gemacht«, rechtfertigte sich Al.
    Plötzlich verlor Eddy den Halt und rutschte im matschigen Gras aus. Er landete mit einem Grunzen auf dem nassen Boden und Jeffrey glitt ihm aus den Händen.
    »Hey, bist du okay?«, rief Al ihm zu. Sofort ließ er Jeffreys Beine los und rannte zu Eddy hinüber.
    Eddy lag auf dem Rücken. Der Regen prasselte auf sein Gesicht. »Armer Jeff«, sagte er. »Ich wette, das hat wehgetan.« Er kicherte.
    »Steh auf«, sagte Al und streckte seinen Arm aus.
    Eddy nahm seine Hand, und Al zog ihn wieder auf die Beine. »Danke«, sagte er.
    »Jetzt sieh dich mal an. Du bist von oben bis unten voller Matsch.«
    »Was du nicht sagst?«, raunzte Eddy. Er wischte sich den Matsch von Mund und Augen. »Nächstes Mal bist du dran.«
    Al schnaubte. »Das glaube ich nicht.«
    »Wie geht’s deinem Magen?«, fragte Eddy.
    »Weißt du was, an den hab ich gar nicht mehr gedacht. War zu sehr mit Jeffrey beschäftigt. Aber jetzt, wo du’s sagst: Er fühlt sich tatsächlich ein bisschen flau an.
    Eddy stieß einen langen Seufzer aus und starrte auf die klitschnasse Leiche hinunter. »Versuchen wir’s noch mal. Wir müssen ihn irgendwie da hochkriegen.«
    »Was spielt das noch für ’ne Rolle?«, fragte Al mit einem Achselzucken. »Vermutlich werden wir sowieso von ’nem Blitzschlag getötet.«
    »Ja, wäre das nicht die pure Ironie? Nachdem wir unsere Ärsche den ganzen Berg bis zur Schlucht hochgeschleppt, die Leiche in die Felsspalte geworfen haben und endlich unsere Sorgen los sind, werden wir vom Blitz getroffen.«
    Im nächsten Moment zuckte ein greller Blitz über den Himmel.
    »Wenn man vom Teufel spricht«, sagte Al.
    Dankbar dafür, dass sie nicht getroffen worden waren, atmeten sie erleichtert aus.
    »Willst du die Seiten tauschen?«, bot Al an.
    »Nee, das macht auch keinen großen Unterschied.«
    Sie gingen wieder zu der Leiche hinüber und hoben sie hoch. Al packte die Knöchel des Jungen und wartete, bis Eddy ihn unter den Achselhöhlen gefasst hatte. Dann sah er Eddy an und nickte ihm zu.
    Eddy nickte zurück. »Hoch«, rief er. Dieses Mal rutschte er nicht wieder aus.
    Unter großem Stöhnen und Ächzen schafften sie es schließlich, sich aufzurichten und die Leiche auf Taillenhöhe hochzuhieven.
    »Braucht ihr Jungs vielleicht Hilfe?«
    Jeffrey fiel mit einem dumpfen Schlag zu Boden.
    Al wirbelte herum.
    Eddy fummelte nervös an seiner Jacke und seinem Pullover herum. Es fiel ihm schwer, den Griff der Waffe richtig festzuhalten. Seine Hände waren zu rutschig.
    »Bleib, wo du bist«, brüllte Al. »Wer zur Hölle bist du?«
    »Entspann dich«, rief der Mann zurück. »Ich bin hier, um euch zu helfen.«
    Eddy konnte den Mann nicht richtig erkennen – er sah nur eine dunkle Gestalt, die vor der Rückwand der Hütte stand. Endlich gelang es ihm, die Waffe zu packen und herauszuziehen. Er zielte damit in Richtung der dunklen Gestalt, die Arme ausgestreckt, genauso, wie er es in der Hütte geübt hatte. »Ich hab ’ne Waffe«, rief er. Es ärgerte ihn, dass seine Stimme nicht so kräftig klang, wie er beabsichtigt hatte.
    »Hey, langsam, Kumpel. Nimm die Waffe runter.«
    »Sag uns erst, wer du bist«, forderte Al ihn auf.
    »Mein Name ist Wayne Lanceford. Ich wohne in der Hütte neben euch.«
    »Und was zur Hölle willst du von uns? Und woher wusstest du, dass wir hier draußen sind?« Dieses Mal klang Eddys Stimme viel kräftiger.
    »Kannst du bitte die Waffe wieder wegstecken? Die macht mich ganz nervös.«
    Eddy senkte die Pistole ein wenig. »Okay, und jetzt red endlich.« Er stellte sich neben Al, der dem Mann ein wenig näher stand.
    »Ich hab mir vom Badezimmerfenster aus den Sturm angeschaut und als es geblitzt hat, hab ich euch Jungs hier draußen gesehen. Ihr saht aus, als könntet ihr Hilfe gebrauchen.«
    »Blödsinn«, knurrte Al.
    »Es ist die Wahrheit. Hey, ich hab schon im Gefängnis gesessen. Ich bin also nicht gerade das, was man einen Vorzeigebürger nennen würde.«
    »Wofür?«, fragte Eddy, der sich bereits ein wenig entspannter fühlte.
    »Körperverletzung. Bewaffneter Raub.«
    »Was du nicht sagst?«, erwiderte Al. »Und das macht dich jetzt zu unserem Kumpel oder wie? Dann hast du eben ’ne Weile gesessen. Das heißt noch lange nicht,

Weitere Kostenlose Bücher