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Das Motel

Das Motel

Titel: Das Motel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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Herrn.«
    Eddy hörte Schritte hinter sich. Er drehte sich um und sah Al. »Fühlst du dich jetzt besser?«, fragte er.
    Al schaute erst Wayne an, dann Eddy. »Ich nehme an, du hast es ihm erzählt?«
    »Keine Angst, ich versteh das«, versicherte Wayne.
    »Super, dann wissen ja jetzt alle Bescheid.«
    »Das ist doch keine große Sache«, sagte Eddy.
    »Wie dem auch sei. Wir sollten besser weitermachen. Und, vertrauen wir ihm?«
    Eddy war von Als Offenheit völlig überrascht.
    »Ihr könnt mir ganz bestimmt vertrauen«, sagte Wayne. »Es dürfte euch vielleicht interessieren, dass ich über die Jahre schon oft dabei geholfen habe, ein paar Leichen unter die Erde zu bringen. Hab ganz Ähnliches erlebt wie das, was ihr beide hier gerade versucht. Deshalb bin ich auch gekommen, um euch zu helfen.«
    »Und hat man sie je gefunden?«, wollte Al wissen.
    »Ein paar schon. Aber es ist nie jemand wegen der Morde verhaftet worden.«
    »Nun, wie du siehst, brauchen wir jede Hilfe, die wir kriegen können«, sagte Eddy.
    »Ja, das sehe ich«, erwiderte Wayne.
    »Wir haben ihn gar nicht umgebracht«, platzte Al plötzlich heraus.
    »Das ist gut zu hören«, versicherte Wayne. »Aber das wusste ich bereits. Ihr zwei seht nicht gerade wie Mörder aus. Würde es euch was ausmachen, mir zu sagen, wie ihr an den Typen gekommen seid?«
    Al schaute zu Eddy hinüber. Während der Regen immer heftiger auf ihre Gesichter niederprasselte, konnte er im spärlichen Licht erkennen, dass Eddy nickte.
    »Das ist nicht unser Wagen«, begann Al. »Wir haben ihn geklaut.«

KAPITEL 32
    Morrie schloss die Hüttentür und rannte mit gesenktem Kopf zu der Hütte hinüber, in der der Vater mit seinem Sohn abgestiegen war. Als er an der dunklen Hütte von Eddy und seinem Freund vorbeirannte, fragte er sich erneut, weshalb die beiden wohl dahinter geparkt hatten, doch dann hatte er die Hütte nebenan bereits erreicht.
    Durch die Vorhänge konnte er noch immer einen schwachen Lichtschein ausmachen.
    Bitte, sei Raucher, flehte er stumm.
    Morrie trat an die Tür und klopfte gegen die harten Holzbretter. Er wartete etwa zehn Sekunden und als er keine Antwort bekam, klopfte er erneut, dieses Mal ein wenig lauter.
    Kann mich bei dem ganzen Wind und Regen wahrscheinlich nicht hören.
    Er wartete wieder und donnerte nach einer Weile noch fester gegen die Tür.
    »Beeil dich«, murmelte er. Er konnte sich nur allzu gut vorstellen, was Judy inzwischen wieder genervt vor sich hinmurmelte, weil er so lange wegblieb.
    Was denn, sind die beide taub?
    »Scheiße«, knurrte er.
    Morrie klopfte erneut, langsam und fest, zehn Mal nacheinander.
    Noch immer keine Antwort.
    Er runzelte die Stirn.
    Wirklich merkwürdig.
    Er hatte drinnen definitiv Licht gesehen. Er bewegte sich von der Tür weg, stellte sich vor das linke Fenster, beugte sich ganz dicht hinunter und lugte durch den schmalen Spalt zwischen den Vorhängen in den Raum.
    Morrie spürte, wie sein ganzer Körper und sein Gesicht eiskalt wurden und sich sein Magen verkrampfte.
    Er musste schlucken, aber seine Kehle war trocken.
    Abgesehen von zwei Kerzenflammen war es im Zimmer völlig dunkel. Die Kerzen standen auf dem Nachttisch und bei dem Anblick, der sich Morrie in ihrem flackernden Schein bot, wurde ihm ganz schwindelig. Die Arme über dem Kopf ausgestreckt, war der Junge mit etwas, das aussah wie Kissenbezüge, an eines der Betten gefesselt. Er war vollkommen nackt und blutüberströmt.
    »Oh, mein Gott«, winselte Morrie, als er die Bandagen an den Knien und Füßen des Jungen sah.
    Er war sich nicht sicher, ob der Junge tot war, da sein Kopf flach auf dem Bett lag und Morrie von dort, wo er stand, nicht sehen konnte, ob er noch atmete.
    Durch den schmalen Spalt konnte Morrie nicht allzu viel von dem Zimmer sehen. Er bewegte seinen Kopf ein Stück nach links und konnte mit ein wenig Mühe nun auch das andere Bett erkennen.
    Wo ist der Vater?, fragte er sich, als er zu dem Fenster auf der rechten Seite hinüberging. Dort spähte er erneut in den Raum und sah nun auch das andere Bett und das Badezimmer. Die Tür stand offen, aber es brannte kein Licht.
    Wo ist er?
    Morrie wartete ungefähr zehn Sekunden, bis er davon überzeugt war, dass der Vater nicht doch noch aus dem Badezimmer kommen würde. Er schien sich überhaupt nicht in der Hütte zu befinden.
    Dann fügte sich für Morrie mit einem Mal alles zusammen. Er stand zu sehr unter Schock, um klar denken zu können, daher dauerte es etwas länger, bis

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