Das Motel
Brillen an David.
»Danke, Elwood«, sagte er und setzte sich die Brille auf.
»Keine Ursache, Jake.«
Sie lachten beide.
»Wie sieht mein Hut aus?«, wollte David wissen und rückte seinen schwarzen Filzhut zurecht.
»Sieht gut aus. Weißt du was, du wärst die Idealbesetzung für Jake, falls sie jemals eine Fortsetzung drehen sollten. Du bist John Belushi wie aus dem Gesicht geschnitten.«
»Fick dich«, schnaubte David.
»Wie sieht mein Hut aus?«
»Spitzenmäßig«, versicherte David.
»Okay, Bruder, dann lass uns gehen. Und denk dran – wir sind mit dem Auftrag unterwegs, flachgelegt zu werden.«
»Mann, das war wirklich ganz schwach«, spottete David. »Das klang kein bisschen nach Elwood Blues.«
Simon zuckte die Achseln. »Wir werden ja sehen, ob du es besser kannst. Hast du die Einladung? Du weißt, dass sie uns ohne die nicht reinlassen werden.«
David tätschelte die linke Seite seines Jacketts.
»Okay, dann wollen wir mal«, sagte Simon.
Sie sprangen aus dem Auto und knallten die Türen zu.
Simon ging um den Wagen herum und folgte David über den schmalen Pfad, der zur Haustür führte.
Er schaute zu dem Auto hinüber, das in der Einfahrt stand. Er konnte keinen Fahranfänger-Aufkleber daran erkennen und wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem kleinen Ziegelhaus zu. Das leise Pfeifen des Windes war alles, was Simon hören konnte. »Ich hör gar keine Musik«, sagte er und warf den gerauchten Joint auf den Boden.
»Es ist ziemlich windig. Wahrscheinlich hören wir sie deshalb nicht.«
David hat recht, dachte Simon. Das ist ’ne tolle Gegend für ’ne Halloweenparty.
Sie näherten sich der Tür, über der nur eine kleine Lampe brannte. Sonst war nirgendwo Licht zu sehen, weder rund um das Haus noch durch die Vorhänge.
David beugte sich nach vorne und drückte auf die Türklingel.
KAPITEL 34
Sie warteten etwa 20 Sekunden lang in der bitteren Kälte, bevor David erneut die Klingel betätigte.
»Komm schon«, murmelte er. »Es ist eiskalt.«
Simon blickte auf die Straße zurück. Er konnte Davids Wagen und die Wälder dahinter erkennen. Aufgrund der Sonnenbrille wirkte die Dunkelheit noch finsterer.
Es fuhren noch immer keine weiteren Autos vor dem Haus vor.
Simon drehte sich wieder zu David um. »Ich glaub allmählich wirklich, dass das nicht die richtige Adresse ist.«
»Sicher ist sie das. Wahrscheinlich sind nur alle hinten im Garten oder so.«
»Bei dem Wetter?«
»Mit Topfschlagen beschäftigt?«, bot David an.
Simon schüttelte den Kopf. »Das ist doch Kinderkram.«
»Ich hab doch nur Spaß gemacht, Mann.«
Simon ging einen Schritt von der Tür zurück und betrachtete die dunklen Fenster. »Da ist überhaupt kein Licht an.«
»Na und? Das ist ’ne Halloweenparty, da müssen die Lichter aus sein, Mann. Das schafft Atmosphäre.«
Simon stellte sich wieder neben David. »Warst du vorher noch nie bei Bryce zu Hause?«
David schüttelte den Kopf.
Simon wurde – vorsichtig ausgedrückt – allmählich nervös. In seinem Magen rumorte es und sein Kopf begann, unter dem Hut zu jucken.
Plötzlich hatte er das Gefühl, dass sie beobachtet wurden. Vorsichtig blickte er auf die Fenster, dann auf die Garage und schließlich auf die Straße. Er konnte niemanden sehen. Trotzdem konnte er das Gefühl nicht abschütteln.
»Verfluchte Scheiße«, spuckte David aus.
»Ich glaub nicht, dass das hier das richtige Haus ist«, wiederholte Simon.
David stieß ein lang gezogenes Stöhnen aus, ignorierte Simons Bemerkung und donnerte mit der Faust gegen die Haustür. »Hallo? Jemand zu Hause?«
Simon wartete angespannt. David hämmerte noch ein paarmal gegen die Tür, bevor er schließlich aufgab.
»Was ist mit den Leuten los, sind die taub?«, jammerte er.
»Wenn ich’s dir sage, ich glaube, wir haben das falsche Haus.«
David drehte sich um und schaute Simon an. »Entspannst du dich jetzt vielleicht mal? Ich hab keinen Fehler gemacht. Ich weiß ganz genau, was Bryce gesagt hat: Taylor Road 7, Lilydale. Scheiße, er hat sogar gemeint, dass hier rundherum nur Pampa ist. Ich erinnere mich noch daran, weil er gesagt hat, wir könnten alle raus in den Wald gehen und da feiern. Du weißt schon, später am Abend.«
»Die meisten Häuser hier in der Gegend stehen praktisch mitten im Wald«, verteidigte sich Simon.
»Wie auch immer«, sagte David. »Das hier ist das Haus.«
»Und wie lange wollen wir noch warten?«
David zuckte die Achseln. »Bis sie uns reinlassen.«
Er drückte
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