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Das Multiversum 1 Zeit

Das Multiversum 1 Zeit

Titel: Das Multiversum 1 Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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Schwarzes Loch gestürzt sind – genauso kollabieren auch Galaxiengruppen, und zuletzt die Super-Cluster … Das Loch hat vielleicht eine Masse im Bereich von hundert Billiarden bis 309
    hunderttausend Billiarden Sonnenmassen und einen Ereignishorizont, der sich nach ein paar hundert Lichtjahren bemisst.«
    »Ich verstehe nicht«, sagte Emma. »Wohin ist die Galaxis verschwunden?«
    »Das Loch unsrer Galaxis wurde sicherlich vom Schwarzen Loch der lokalen Galaxiengruppe verschluckt, und dieses wiederum vom Loch des Super-Clusters.«
    »Und wir wurden mitgeschleppt.«
    »Wenn es ein Loch ist, wo ist die Akkretionsscheibe?« fragte Malenfant.
    »Malenfant, dieses Ding ist uralt. Es hat schon vor langer Zeit alles verschluckt.«
    »Wieso sind diese Punkte noch nicht verschluckt worden?« fragte Malenfant.
    »Leben«, sagte Emma. »Sogar jetzt noch. Es ernährt sich von den großen Schwarzen Löchern. Richtig?«
    »Vielleicht«, sagte Cornelius grimmig. »Vielleicht. Aber selbst wenn, tun sie nicht genug. Selbst Gravitations-Minen sind irgendwann erschöpft.«
    »Hawking-Strahlung«, sagte Malenfant.
    »Ja. Schwarze Löcher lösen sich nämlich auch auf. Je kleiner das Loch, desto schneller zerfällt es. Löcher mit einer Sonnenmasse müssen schon verschwunden sein … In den letzten Sekunden setzen sie eine Menge Energie frei, müssen Sie wissen. Sie explodieren mit der Wucht einer Atombombe.« Er lächelte müde. »Auch so weit am Unterlauf der Zeit zündet das Universum gelegentlich noch ein Feuerwerk. Irgendwann wird aber selbst das größte natürliche Schwarze Loch sich auflösen. Was werden die Unterlaufbewohner dann tun? Sie müssten sich nun Gedanken machen. Es wird ein Rennen zwischen der Erschließung und Nutzung von Energiequellen auf der einen und der Sogwirkung des allgemeinen Verfalls des Universums auf der anderen Seite geben.«
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    »Sie würden einen tollen Alleinunterhalter abgeben, Cornelius«, sagte Malenfant.
    Die Kamera war wieder herumgeschwenkt und zeigte die Sheena in ihrem Strandball.
    »Ich glaube, ihre Bewegungen werden träger«, sagte Emma.
    »Es gibt nichts, was wir tun könnten«, murmelte Cornelius. »Bedenken Sie, es ist kalt dort draußen am Ende der Zeit. Das Heizgerät wird über kurz oder lang ausfallen. Vielleicht bleibt ihr sogar der Tod durch Ersticken erspart.«
    Sie schauten stumm zu.
    Sheenas Feuerkäfer, der mit dem Strandball vertäut war, setzte sich ruckartig in Bewegung und trieb über die unnatürlich glatte Oberfläche des verflüssigten Asteroiden auf Emmas Blickpunkt zu.
    Er hielt an und streckte einen Greifarm nach seinem von Menschen gesteuerten Verwandten aus. Auf dem Softscreen-Bild wirkte der Arm perspektivisch verkürzt und überdimensional.
    Dann wendete der Feuerkäfer und driftete mit dem Ball im Schlepptau aufs Portal zu, bis er schließlich aus dem Bild verschwand.
    »Weiter geht's«, flüsterte Emma.
    Ein blauer Blitz schloss die nächste Transition ab.
    ■
    Die Kamera vollführte einen Dreihundertsechzig-Grad-Schwenk und zeigte ein Panoramabild. Das Portal, ein leuchtend blauer Ring, der noch immer im Asteroidenboden verankert war, glitt lautlos über die Softscreen. Und da lag Sheenas Blase auf der Oberfläche. Sie wurde nur von den Lampen des Robots und vom weichen blauen Glühen des Portals erhellt. Die Sheena versuchte 311
    zu schwimmen. Sie wirkte wie ein Phantom hinter der goldenen Hülle. Doch sie sackte mit baumelnden Gliedmaßen ab.
    Und unter dem schwarzen Himmel gab es nur die Asteroiden-Oberfläche. Sie war glatt, absolut konturlos und von der Zeit abgeschliffen.
    »Es ist wie beim letzten Mal«, sagte Emma. »Als ob sich nie mehr etwas ändern würde.«
    »Das ist nicht richtig«, sagte Cornelius. »Aber so weit am Unterlauf verbreitert der Strom der Zeit sich und wälzt sich träge dahin…«
    »Und mündet in ein Meer ewiger Finsternis«, sagte Emma.
    »Ja. Aber es finden noch immer Veränderungen statt, nur dass wir sie nicht bemerken.«
    Die Kamera schwenkte vom Asteroiden nach oben, und die Softscreen wurde vom schwarzen Himmel ausgefüllt. Zuerst sah Em-ma weit und breit nur Dunkelheit. Doch dann machte sie ein Muster aus: Anthrazitfarben auf Schwarz, so schwach, dass die Augen es kaum aufzulösen vermochten – ein Muster aus präzisen gleich-seitigen Dreiecken erfüllte den Bildschirm.
    Sie blinzelte und verlor das Bild. Dann kehrte das Muster zu-rück. Plötzlich verschwamm es, neigte sich und wanderte über den Bildschirm.
    Nun

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