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Das Multiversum 1 Zeit

Das Multiversum 1 Zeit

Titel: Das Multiversum 1 Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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Langsam-keit auf dem Regolith aufkamen, wirbelte sie ein wenig pechschwarzen Asteroiden-Schmutz auf. Er stieg ein paar Meter senkrecht in die Luft, ehe er in einer perfekten Parabel zurückfiel.
412
    Die vier, die in ihren schneeweißen Anzügen beieinander standen, waren die hellsten Objekte in der Landschaft – wie Schneemänner auf einer Kohlenabraumhalde. Aber der klebrige schwarze Staub des Asteroiden hatte sich schon an den Beinen abgelagert.
    Der pechschwarze Boden war mit Staub bedeckt, sehr uneben und von vielen Falten durchzogen. Sie vermochte vielleicht hundert Meter in jede Richtung zu sehen, bevor der Boden abfiel, aber der Horizont war nah und zerklüftet, als ob sie auf einem Hügel stünde. Sie sah die orangefarbene Habitat-Kuppel mit der Regolith-Haube und das umliegende Gelände, das die Feuerkäfer einge-ebnet hatten. Dahinter sah sie eine Ansammlung von Ausrüstung: die klobige Silhouette der verankerten O'Neill und die verschlungenen Kabel, die zu Malenfants illegalem Kernkraftwerk führten, das irgendwo hinter dem Horizont von Cruithne installiert war.
    Und die Schatten wanderten unter ihren Füßen und wurden Zusehens länger.
    Sie hob die Hand und schaute in den Himmel: Die Sonne stand fast senkrecht über ihr und strahlte so hell, dass sie nur einen kurzen Schatten warf. Zur Linken sah sie einen hellen blauen Lichtpunkt – das war die Erde. Der Mond war unsichtbar, genauso wie die Sterne, die von der gleißenden Helligkeit der Sonne überstrahlt wurden.
    Jenseits von Sonne und Erde gab es nichts: Über, hinter und vor ihr erstreckte die Leere sich wie die Tiefen des tiefsten, dunkelsten Meers, nur dass sie sich in allen drei Dimensionen um sie herum ausbreitete. Das Gefühl der Weite, der Offenheit war nach der En-ge des Schiffs und der Habitat-Kuppel schier überwältigend. Während sie die wandernden Schatten betrachtete, begriff sie auf einer kreatürlichen Ebene, dass sie wirklich an der Oberfläche eines Felsens klebte, der durchs All taumelte. Sie schluckte intensiv; sie wollte sich auf gar keinen Fall im Raumanzug übergeben.
413
    Ein Feuerkäfer-Robot flog vorbei, ohne sie zu beachten. Er befand sich wohl auf einer eigenen Mission. Das mit schimmernden Solarzellen besetzte Gerät erinnerte an einen schuhschachtelgroßen Käfer mit ausgestreckten Beinen. Er arbeitete sich mit ein paar Leinen über die Oberfläche vor, die er erst abschoss und an denen er sich dann einholte. Er war immer an mindestens zwei Leinen zugleich verankert und stieß aus den Spielzeugraketendüsen am hin-teren Ende kleine Dampfwölkchen aus. Die Hülle des Feuerkäfers war stark mit Regolith verschmutzt, doch an jedem Sonnensegel gab es putzige kleine Wischerblätter. Der Robot bewegte sich ruckartig, wurde von den winzigen Raketen vorwärtsgetrieben und von den Leinen wieder zurückgerissen. In der Stille, im grellen Sonnenlicht und angesichts der unbestreitbaren Zielstrebigkeit wirkte er trotzdem irgendwie elegant.
    Der Feuerkäfer verschwand hinter dem nahen Horizont. Emma fragte sich, ob er von der O'Neill oder der Nautilus kam. Unsrer oder ihrer.
    Sie wusste allerdings, dass der Weg, den der Feuerkäfer eingeschlagen hatte, zum blauen Artefakt in der ausgehobenen Grube führte. Eine Tür in die Zukunft, eine Viertelmeile entfernt.
    Die Vorstellung faszinierte sie aber nicht. Sie wurde jetzt schon von den fremdartigen Eindrücken überwältigt.
    Außerdem gab es Arbeit. Sie drehte sich zu den anderen um.
    E-CNN:
    … um es zu wiederholen, Sie sehen Bilder, die wir live von Cruithne empfangen haben. Sie wurden vor ein paar Minuten vom Asteroiden gesendet. Sie sehen selbst, dass man auf dem Bild im Moment noch nicht allzu viel erkennt, aber unsre Experten sagen uns, dass wir einen Ausschnitt der Cruithne-Oberfläche sehen, der als 414
    ›Regolith‹ bezeichnet wird. Im Hintergrund ist der schwarze Sternenhimmel. Das heißt, wir sähen Sterne, wenn das Sonnenlicht sie nicht überstrahlen würde.
    Der Feuerkäfer-Robot scheint die Kamera nun unter Ihrer Regie zu schwenken, und wir versuchen zu erkennen, was wir da sehen.
    Es ist so, als würde man in einem Bergwerksstollen nach einer schwarzen Katze suchen, hahaha.
    Ich will Sie nur daran erinnern, dass Sie an der Online-Expedition von Cruithne mit den Bootstrap-Banditen-Astronauten teilnehmen können. Treffen Sie einfach Ihre Wahl im Menü am unteren Bildrand. Ihre Stimme wird mit all den anderen jede Sekunde registriert, und das Mehrheitsvotum wird von

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