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Das Multiversum 1 Zeit

Das Multiversum 1 Zeit

Titel: Das Multiversum 1 Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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ihr? In den anderen Zentren? Wie denn?«
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    Sie erwiderte ruhig seinen Blick. »Wir machen Vorschläge. Wie man Nahrungsmittel zubereitet. Wie man Medizin macht, dass es kranken Menschen wieder gut geht und dass sie …« – wieder diese Pause, die Suche nach Worten – »nicht alt werden. Und wir haben bessere Wege für das Zusammensein von Menschen.«
    Dan runzelte die Stirn. »Was meinst du damit? Politik? Ethik?«
    »Ich kenne diese Worte nicht.«
    »Bessere Wege für Leute wie mich, um die Dinge zu regeln«, sagte Maura.
    »J-ja. Aber niemand sollte Dinge regeln müssen.«
    Dan lachte. »Sie hat's erfasst, Frau Kongressabgeordnete.«
    »Wir werden das alles ausarbeiten müssen«, sagte Anna.
    »Ich verstehe«, sagte Maura. Aber das Versprechen steht im Raum.
    »Und ihr werdet uns all das geben?«
    »Als Gegenleistung.«
    »Als Gegenleistung wofür?«
    »Keine Verletzungen mehr.«
    Maura nickte. »Du musst verstehen, dass ich dir nichts verspre-chen kann. Die Leute, die hier das Sagen haben, sind auch verpflichtet, Menschen zu beschützen. Weißt du, dass die Leute sich vor euch fürchten?«
    Anna erwiderte ihren Blick, und Maura erschauerte.
    »Dies ist eine wichtige Zeit«, sagte Anna unvermittelt. »Alles, was wir jetzt tun, ist sehr wichtig. Weil alles von hier ausgeht.«
    »Aus dem Hier und Jetzt«, sagte Dan. »Die Zukunft entspringt aus diesem Moment. Wir werfen lange Schatten. Ist es das, was du meinst?«
    Anna antwortete nicht. Sie schien sich in sich selbst zurückzuziehen.
    Dan war frustriert. »Wieso seid ihr hier? Um uns bei der Abwehr der Carter-Katastrophe zu helfen? Kommt ihr aus der Zukunft, An-na?«
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    Es kam keine Antwort, und Maura legte Dan die Hand auf den Arm, um ihn zum Schweigen zu bringen.
    ■
    Die Sonne strahlte außerhalb der Gebäude des Zentrums heiß und grell vom Himmel.
    Ein Lichtpunkt in einem Käfig.
    Alles, was Maura gesehen hatte, erschien ihr unwirklich und entrückt, als ob sie Reid Malenfant in den Weltraum folgen würde.
    »Ein netter Katalog, den die Kinder da anbieten«, sagte Dan.
    »Ja.«
    »Neue Technologien, neue Medizin, neue saubere Energie. Was sich einmal wie ein utopisches politisches und ethisches Konstrukt anhörte. Frieden und Wohlstand für alle.«
    »Absolut«, sagte Maura.
    »Glauben Sie also, dass irgendjemand zuhören wird?«
    »Kein Aas.«
    Dan seufzte. »Aber wir wollen die Bonbons doch haben, oder?«
    »Darauf können Sie wetten. Meinen Sie, wir könnten es uns leisten, ihnen das zu geben, was sie wollen? Das Deuterium und den Verlangsamer …«
    »Frau Kongressabgeordnete, ich weiß nicht, ob wir es uns nicht leisten können.« Dan ließ den Blick schweifen, um sich davon zu überzeugen, dass niemand sie belauschte. »Es sieht doch so aus, dass diese Kinder ihren Zauberkäfig gerade rechtzeitig gebaut haben, um dieses Quark-Nugget – das seit dem Urknall im Universum va-gabundiert –, einzufangen. Und nicht nur das, es erscheint im letzten Moment, um Anna aus den Klauen des irren Wayne Dupree zu befreien. Noch dazu auf dem richtigen Kurs.«
    »Zufall?«
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    »Was glauben Sie?«
    »Nicht in einer Million Jahren«, sagte sie.
    Ystebo kratzte sich am Bauch. »Da könnte ich Ihnen aber noch ganz andere Zufälle präsentieren … Ich glaube eher, dass wir es hier mit einer dieser verdammten Kausalschleifen zu tun haben.
    Irgendjemand weit in der Zukunft verfügt über die Technik, in die Vergangenheit auszugreifen und den Pfad eines Quark-Nuggets gerade so weit abzulenken, dass es als Retter in letzter Minute erscheint. Es ist vielleicht eine Milliarde Jahre gereist, nur um hier anzukommen und seine Rolle zu spielen. Der ultimate deus ex ma-china.«
    »Und dabei fühlen Sie sich …«
    »Von Ehrfurcht ergriffen. Von Schrecken.«
    »Dan, sind sie eine Gefahr für uns?«
    »Nicht direkt. Aber – schauen Sie: Falls wir nicht kooperieren, werden die Kinder in der Zukunft es wissen, wenn sie aufwachsen und in die Zukunft ausgreifen – ich meine, sie werden sich erinnern, was wir getan haben –, und sie werden uns noch mehr Quark-Nuggets vom Urknall schicken. Sie werden eh bekommen, was sie wollen und dabei vielleicht noch viel mehr Schaden anrichten.« Er schien zu schaudern, trotz der Sonnenhitze. »Im Grunde könnte es jeden Moment geschehen, in Abhängigkeit von den Entscheidungen, die wir treffen. Es wird nicht einmal nötig sein, auf Kausalketten zu warten; die Kinder werden es wissen.
    Kongressabgeordnete, wir wissen nicht, womit wir es hier

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