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Das Multiversum 2 Raum

Das Multiversum 2 Raum

Titel: Das Multiversum 2 Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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ist. Aber es ist nur eine Übergangs-Atmosphäre, die schlagartig zu Kohlenstoff, Sauerstoff und anderen komplexen Molekülen fusioniert…«
    Blitz.
    »… und dabei den restlichen Wasserstoff abstößt.«
    Der Neutronenstern raste mit seiner Beute aus Sternen-Materie aufs Blumen-Schiff zu und …
    Blitz.
    … rülpste seine Fusionsgase heraus. Die Gaijin zogen die Blüten des Blumen-Schiffs noch weiter zusammen, bis die Öffnung des Ansaugstutzens sich zu einem engen Kreis schloss.
    Ein Kreis, der sich auf den Neutronenstern richtete.
    »Was tun sie da?«
    »Sie brauchen keine Angst zu haben, Meacher.«
    Das Blumen-Schiff hielt auf den Primärstern zu, wobei rote Va-kuolen wie Fischschwärme unter Madeleine dahinstoben. Sie flog unter dem Neutronenstern an der feurigen Wunde vorbei, die er dem Primärstern schlug.
    Ihr Körper beschloss, dass es Zeit für einen neuen Anfall des Weltraumanpassungs-Syndroms war.
    ■
    172
    Die sanitäre Einrichtung stammte auch noch aus der Shuttle-Ära und war recht umständlich zu bedienen. Als sie fertig war, ging sie zur Bordapotheke und schluckte eine Pille.
    »Meacher, dass Sie das mitnimmt, ist klar. Sie bescheren uns aus erster Hand einen Blick auf einen Neutronenstern. Ich bin stolz auf Sie.«
    »Frank, ich bin schon seit zwanzig Jahren Pilot und seit fünfzehn Berufspilot. Ich bin bis an die Grenze des Weltraums vorgestoßen. Aber einen solchen Flug habe ich noch nie erlebt.«
    »Natürlich nicht. Kein Mensch hat bisher so etwas erlebt.«
    »Niemand außer Reid Malenfant.«
    »Ja. Außer ihm.«
    Sie horchte in sich hinein und stellte fest, dass sie trotz der Übelkeit fasziniert war.
    Vielleicht war es ganz egal, was sie nach ihrer Rückkehr zu Hause vorfinden würde. Vielleicht würde sie sich dafür entscheiden, weiter zumachen wie Reid Malenfant. Sich immer wieder diesem wohligen blauen Schmerz aussetzen. Und zu Orten wie diesem reisen …
    »Hören Sie, Meacher. Sie müssen sich auf die nächste Begegnung mit dem Gammastrahler vorbereiten. Die Umlaufzeit des Neutronensterns um das Muttergestirn beträgt nur elf Minuten.« Sein Bild schien sich aufzulösen.
    »Frank, ich glaube, dass ich Sie verliere.«
    »Nein. Ich schichte nur Prozessorkapazitäten um … Mir ist am Vorbeiflug des Neutronensterns etwas aufgefallen. Ich brauche einen Input von Ihnen.«
    »Was für einen Input?«
    »Interpretation. Schauen Sie sich das an.«
    Er erzeugte ein Röntgenbild des Neutronensterns, wählte einen Abschnitt der Oberfläche aus und vergrößerte sie. Pixel-Bänder zogen durchs Bild, verstärkten und vergrößerten sich.
    173
    »Wissen Sie denn, was ein Neutronenstern ist, Meacher? Ein Neutronenstern ist das Endprodukt einer Supernova, des heftigen endgültigen Zusammenbruchs eines massiven Sterns am Ende seiner Lebensdauer. Dieser hier ist so schwer wie die Sonne, durch-misst aber nur zwanzig Kilometer. Die Materie im Innern ist dege-neriert, die Elektronenhüllen der Atome sind durch den Druck zerquetscht worden. Obwohl die Schwerkraft an der Oberfläche ein paar Milliarden Ge beträgt, vermag normale Materie – die durch Atombindung zusammengehalten wird – hier zu existieren.
    Die Oberfläche ist starr wie eine Metallschale.«
    Sie nahm das Bild näher in Augenschein. »Sieht so aus, als ob es Muster auf der Oberfläche des Neutronensterns gäbe.« Sie erkannte schemenhafte Sechsecke.
    »Genau«, sagte Paulis. »Und nun schauen Sie sich das an.«
    Er wechselte zu anderen Wellenlängen, worauf die Objekte sogar auf optischen Frequenzen abgebildet wurden: Muster aus präzisen Sechsecken mit einem Durchmesser von etwa einem Meter. In einer Serie von Aufnahmen, die in chronologischer Reihenfolge wie-dergegeben wurden, sah sie, dass die Muster sich sogar ausdehnten und symmetrisch über die kristalline Oberfläche des Neutronensterns ausbreiteten.
    Sie vermehrten sich wie ein Virus oder wuchsen wie eine Bakterienkolonie, sagte sie sich in einer – freilich unwissenschaftlichen – Analogie.
    Leben, sagte sie sich und staunte.
    »Die Gaijin scheinen nicht überrascht zu sein«, sagte der virtuelle Frank.
    »Nicht?«
    »Leben entwickelt sich überall, wo es die Möglichkeit dazu hat. So sagen sie … Der Metabolismus dieser Sternenwesen beruht auf Atom-bindungen. Genauso wie bei uns – bei Ihnen. Ihre Wachstumspfade folgen den Flusslinien vom Magnetfeld des Neutronensterns, das 174
    enorm stark ist. Offensichtlich fördern und stimulieren die komplexen schweren Atome, die durch

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