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Das Multiversum 3 Ursprung

Das Multiversum 3 Ursprung

Titel: Das Multiversum 3 Ursprung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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und Malenfant und Nemoto gingen in der Mitte, wobei sie an den Seiten und hinten von Hams gedeckt wurden.
    McCann sagte, dass sie auf einem Kreisbogen zum Landungsboot gingen. Das dauerte zwar länger, wäre aber einfacher, weil sie den dichten Wald vermeiden würden.
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    Sie gingen durch den Wald. Die Luft war mit Feuchtigkeit ge-sättigt, und es ging kein Windhauch. Bald rann Malenfant der Schweiß in die Augen, und der Lederanzug klebte am Rücken, als ob er buchstäblich festgeklebt wäre. Die Hams gingen barfuß auf einem Pfad, der für Malenfant nicht zu erkennen war. Sie hatten die Füße weit ausgestellt und machten schnelle kurze Schritte, die fast wie Trippelschritte anmuteten. Malenfant versuchte mitzuhal-ten. Aber er rutschte auf dem toten braunen Laub auf dem nassen Boden aus, verfing sich in dornigen Lianen oder stolperte über Luftwurzeln, die aus den Stämmen der größten Bäume wuchsen.
    Als Füße und Beine der Hams vor ihm verschwammen, begriff er, dass er die kurzen Schritte der Hams imitieren musste, doch er fiel immer weiter zurück, während er sich in den abgezirkelten, tän-zelnden Bewegungen übte.
    McCann ging neben Malenfant und sinnierte: »Wie still es ist.
    Man vermisst den Vogelgesang. Afrika ist nämlich ein Vogelpara-dies: Papageien und Regenpfeifer, Eisvögel und Sturmvögel. Wie traurig ist eine Welt doch ohne den Gesang der Vögel, Malenfant.«
    Sie kamen an einem Canthium -Baum vorbei: Ein massiver schwarzer Stamm mit Ästen, die sich hoch über den Palmen aus-breiteten. »Halten Sie sich davon fern«, sagte McCann. »Die Blü-
    ten stinken wie Aas – um Fliegen anzuziehen, die die Pollen ver-breiten. Die Präsapienten meiden ihn auch. Der Stamm wimmelt von beißenden Ameisen …« Er erstarrte und fasste Malenfant am Arm. »Schauen Sie dort. Eine Elfe.« Er ließ sich auf alle Viere herab, kroch weiter und versteckte sich hinter einem Baum.
    Malenfant folgte ihm. Die beiden lagen nebeneinander in kaltem Schlamm und lugten durch ein Gebüsch.
    Ein Mann saß auf einem Ast, vielleicht anderthalb Meter über dem Boden – es war ein gnomenhafter, nackter, haariger Mann mit einem Schimpansengesicht und keiner nennenswerten Stirn.
    Er hatte lange Beine wie ein Mensch und lange Arme wie ein Affe.
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    Er zog Zweige zu sich heran und raufte Blätter ab. Er hatte wul-stige, sich kräuselnde Lippen, ein schwarzes Gesicht und braune Augen, die von einem dicken Brauenwulst überschattet wurden. Er bewegte sich langsam und gemächlich.
    Ein Zweig knackte.
    Der Elfen-Mann hörte auf zu essen. Er beugte sich nach vorn und schaukelte hin und her, um besser zu sehen. Dann urinierte er in einem beißenden Strahl, der nicht allzu weit von Malenfants Gesicht auf den Boden plätscherte.
    Dann wandte er sich ab und rief: »Oo-hah!«
    Plötzlich tauchten mehr Elfen auf, schemenhafte Gestalten mit funkelnden Augen und leeren Händen. Sie hatten schwarze Gesichter, Handflächen und Fußsohlen. Wenn sie geduckt gelaufen wären wie Schimpansen, wäre das in Ordnung gewesen, aber das taten sie nicht; sie standen auf eine unheimliche Art aufrecht, als ob ihre Körper in einem Frankenstein-Labor manipuliert worden wären. Sie waren falsch, und Malenfant schauderte.
    »Es ist möglich, sie zu fangen«, flüsterte McCann. »Obwohl ihre größeren Verwandten, die Nussknacker, das bessere Fleisch liefern.
    Man jagt sie mit speziellen, zwölf Fuß langen Speeren. Dann reizt man den Nussknacker-Mann solange, bis er einem in die Speerspitze hineinläuft …«
    Der Elfen-Mann auf dem Ast richtete sich auf. Er öffnete den Mund, zeigte ein rosiges Gaumenzäpfchen und eindrucksvolle Zähne und stieß ein stakkatoartiges, durchdringendes Bellen aus.
    Dazu schlug er gegen den Baumstamm und rüttelte an den Ästen.
    Die anderen stimmten in das Zorngeheul ein. Plötzlich sträubten sich ihnen die Haare, wodurch sie doppelt so groß wirkten, und sie stampften wütend mit den Füßen auf und schüttelten Äste. Sie führten sich auf wie Rumpelstilzchen, fand Malenfant.
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    Dann drehte der Mann im Baum sich um, bückte sich und stieß eine explosive Fäkalienladung aus, die auf Malenfant und McCann herabregnete.
    Malenfant wischte sich die klebrige Scheiße vom Kopf. »Mein Gott. Was für eine Situation.«
    McCann lachte nur.
    Nun standen McCanns Hams auf. Sie schrieen und schlugen die Speere aneinander oder gegen Steine und Baumstämme.
    Die Elfen machten kehrt und rannten davon. Sie verschmolzen so schnell mit den

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