Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Multiversum 3 Ursprung

Das Multiversum 3 Ursprung

Titel: Das Multiversum 3 Ursprung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
Vom Netzwerk:
dieser Lobegott. Sein Glaube und meiner haben viel gemeinsam. Er sprach von der Vorsehung. Durch die Vorsehung greift Gott in die Welt ein und macht Seinen Willen deutlich, müssen Sie wissen. Und ich habe auch keinen Zweifel, dass Lobegott sich zu den Auserwählten zählt – das sind diejenigen, denen es bereits bestimmt ist, errettet zu werden. Obwohl er auf eine Welt der Reprobaten, der bereits Verdammten verbannt wurde.« Er lächelte, und seine Augen funkelten in der Dunkelheit. »Ich verstehe ihn. Ich kann mit diesem Mann Geschäfte machen.«
    Malenfant runzelte die Stirn. »Aber sein ›Geschäft‹ scheint darin zu bestehen, jene zu versklaven, die er als minderwertig betrachtet.«
    »Ja, aber das ist doch gerade die Ironie an der Sache, Malenfant – ach, ich vergaß, Sie haben geschlafen und es deshalb nicht gesehen –, ich sah einen Mann aus dem Läufer-Hurenhaus kommen, dem die Hose noch über die Knie hing. So eine Jammergestalt ha-be ich mein Lebtag noch nicht gesehen. Aber ich habe ganz deutlich 435
    gesehen, dass er einen Schwanz hatte. Malenfant, unser herrlicher Lobegott Michael, der Erlöser der Welt, hat einen Affenschwanz!«
    Nach einer Weile brach Malenfant in Gelächter aus, und McCann stimmte ein. Nachdem sie einmal angefangen hatten, vermochten sie kaum noch aufzuhören.
    Joshua:
    Joshua und Mary traten vorsichtig über zermalmte Blätter und entwurzelte Büsche. Sie erreichten die Kante der Klippe und schauten atemlos nach unten. Der Himmelssamen lag noch immer dort, wo er aufgeschlagen war, als sie ihn über die Klippe gerollt hatten: Er war tief unter der Kante der Klippe zur Ruhe gekommen, eingekeilt zwischen einem Felsvorsprung und dichtem Buschwerk.
    Joshua grinste. Alle paar Tage war er auf dem Pfad zu dieser verwüsteten Lichtung aufgestiegen, um zu sehen, was aus dem Himmelssamen geworden war.
    Der Samen war hier sicher. Den Eiferern würde es mit ihren schwachen Muskeln niemals gelingen, dieses Ding von einem solchen Ort zu entfernen – und die Nussknacker-Leute waren zwar gewandte Kletterer, aber sicher viel zu dumm, um sich so ein Ding überhaupt vorzustellen. Nur die Leute von der Grauen Erde mit ihrem Verstand und den starken Körpern waren imstande, den Himmelssamen vom Liegeplatz an der grauen Brust der Klippe wegzuschaffen …
    Plötzliches Geschrei um sie herum.
    Sie wirbelten erschrocken herum.
    Da waren nur Bäume, Büsche und Blätter, von denen ein paar sich wie im Wind heftig schüttelten, obwohl gar kein Wind ging.
436
    Aus dem Nichts kam ein Speer geflogen. Er traf Joshua in der Schulter und durchstieß sie.
    Er wurde umgerissen und fiel auf den Speer. Der bog sich durch, und Joshua verspürte einen stechenden Schmerz.
    Und nun senkte sich etwas Neues auf ihn herab, ein Ding aus verknoteten Seilen und Schnüren, das sich um Beine, Arme und Kopf wickelte.
    Blätter und Zweige fielen herunter, und plötzlich waren da Leute: Männer überall um sie herum. Es waren Skinnies. Sie waren mit Speeren und blitzenden Messern bewaffnet. Schreiend stürzten sie sich auf die Angreifer. Das alles war in einem Herzschlag geschehen, und es war völlig unerwartet über sie hereingebrochen. Die Eiferer schienen sich aus den Bäumen geschält zu haben: Erst waren sie nicht hier, und im nächsten Moment waren sie hier. Eine überwältigende Magie, die Joshuas Vorstellungsvermögen überstieg.
    Ihre Schläge und Tritte waren schwächlich, aber es waren viele, und sie klammerten sich an Joshua und schlugen ihm in den Bauch, gegen den Oberkörper und auf den Kopf. Er hörte, wie Mary aufschrie – es war ein zorniges und ängstliches Brüllen.
    »… Sieht so aus, als ob Tobias Recht gehabt hätte. Ein schönes altes Paar ist uns hier in die Falle gegangen!«
    »Schnür den Bock zusammen und geh uns bei der Maid zur Hand. Sie kämpft wie ein Bär …«
    Joshua lag durch den Schreck und die Wirkung des Speers wie gelähmt da und schaute zur teilnahmslosen Sonne empor. Er sah, dass die Männer Mary zu Boden gerungen und ihr die Kleidung zerrissen hatten.
    »Bei den Tränen Gottes …«
    »Haltet die Beine fest. Haltet die Beine fest.«
    »Der Bock ist für den Priester. Die hier ist für uns, was, Jungs?«
437
    »Eine Fresse wie ein Bär, aber Titten wie ein Engel. Vorher müssen wir sie aber noch ein wenig ruhig stellen …«
    Joshua kam wieder zu sich. Mit einem Bellen warf er sich herum und drehte sich auf den Bauch. Die Eiferer schrien und wurden da-vongeschleudert. Für einen Moment

Weitere Kostenlose Bücher