Das Multiversum 3 Ursprung
Er hat die Steine und die Äste vergessen.
Sie hört auf zu singen. Sie schläft.
Leute schlafen. Leute nehmen die Kinder in die Mitte. Leute kopulieren. Leute urinieren. Leute kacken. Leute plappern und suchen Trost bei anderen Leuten, die eigentlich ihre Rivalen sind.
Hinter dem Schein des Feuers ist der Himmel schwarz. Das Land ist verschwunden. Irgendetwas heult. Es ist weit weg.
Graben schläft am Feuer.
Feuers Beine gehen zu ihr. Seine Hand berührt ihre Schulter. Sie rollt auf den Rücken. Sie öffnet die Augen und sieht ihn an.
Sein Glied ist steif.
»Huh! Feuer!«
21
Es ist Laut. Er ist auf dem Boden. Feuers Augen hatten ihn nicht gesehen. Feuer hatte nur Augen für Graben gehabt.
Lauts Hände werfen Sand in Feuers Augen. Feuer blinzelt und prustet und schreit.
Laut ist zu Graben gekrochen. Seine Hände befummeln sie. Seine Zunge hängt raus, und sein Glied ist hart. Ihre Hände schieben ihn weg. Sie lacht.
Feuers Hände packen Lauts Schultern. Laut fällt von Graben und landet auf dem Rücken. Er zieht Feuer auf den Boden, und sie wälzen sich über den Boden. Feuer spürt heißen körnigen Schmutz im Rücken.
Stein brüllt. Seine Narbe leuchtet im Feuerschein. Sein schmutzverkrusteter Fuß trennt sie mit einem Tritt. Seine Axt trifft Laut am Kopf. Laut heult auf und trollt sich.
Steins Axt holt nach Feuer aus. Feuer duckt sich und weicht zu-rück.
Stein grunzt. Er geht zu Graben. Steins große Hand greift nach ihr und dreht sie auf den Bauch.
Graben keucht. Sie zieht die Beine unter sich an. Feuer hört, wie ihre Haut durch den roten Staub schleift.
Stein kniet nieder. Seine Hände drücken ihre Beine auseinander.
Sie schreit auf. Er streckt die Hand aus. Seine Hand umfasst ihre Brüste. Sein Glied dringt in sie ein. Seine Hand packt ihre Schulter, und die schwabbeligen Hüften stoßen unentwegt.
Er stößt einen erstickten Schrei aus. Er bäumt sich auf. Er schüttelt sich.
Er zieht sich zurück und steht auf. Sein Glied ist purpurn verfärbt und feucht. Er dreht sich um. Er tritt Feuer gegen das Bein.
Feuer schreit auf und fällt um.
Graben liegt auf dem Boden und hat die Hände zwischen die Beine geschoben. Sie hat sich zusammengerollt.
Laut ist verschwunden.
22
Feuers Beine gehen.
Feuer bleibt stehen.
Graben ist fern. Das Feuer ist fern. Er ist in einem Mund aus Dunkelheit.
Augen beobachten ihn.
Er macht, dass die Beine ihn zum Feuer zurücktragen.
Singen liegt auf einer Trage. Er hat vergessen, dass er die Trage gemacht hat. Ihre Augen beobachten ihn. Ihr Arm hebt sich.
Er kniet sich hin. Sein Gesicht ruht auf ihrer Brust. Die Trage raschelt. Singen keucht.
Ihre Hand streicht über seinen Bauch. Ihre Hand findet sein Glied. Es ist schmerzhaft angeschwollen. Ihre Hand schließt sich darum. Er erschauert.
Sie singt.
Er schläft.
Emma Stoney:
Wenn das wirklich das Ende von Malenfants Karriere bei der NA-SA war, war das vielleicht gar nicht mal so schlecht, sagte sich Em-ma. Sie war nicht der Typ ›Heimchen am Herd‹, das sich vor Sorge schier verzehrte, wenn Malenfant im Orbit war (auch wenn sie in diesen kritischen Momenten beim Start, wenn das Shuttle die mehrfach gestaffelten ›nicht überlebensfähigen Fenster‹ der NASA durchflog, doch immer ein mulmiges Gefühl hatte …). Nein, die Opfer, die sie gebracht hatte, waren weitaus größer.
Es hatte alles damit angefangen, dass Malenfant nach der Aufnahme an der Marineakademie seiner siebzehnjährigen Freundin, die aus demselben Ort stammte wie er, das Herz gebrochen hatte.
Er hatte ihr in einem Brief geschrieben, dass sie ihre Beziehung 23
lieber beenden sollten. Wo er nun in Annapolis sei, hatte er geschrieben, wolle er sich ›wie ein Mönch‹ seinen Studien widmen.
Dieser Vorsatz hatte immerhin für ein halbes Jahr gehalten, bis er sie wieder mit Briefen und Anrufen umwarb und zurück zu gewinnen versuchte.
Jener Brief hatte im Rückblick die Weichen für die nächsten dreißig Jahre ihres Lebens gestellt. Und vielleicht wurden die Weichen nun wieder anders gestellt.
»Weißt du«, sagte sie verträumt, »wenn es schon zu Ende gehen muss, dann ist das wenigstens der passende Rahmen. In der Luft, meine ich. Erinnerst du dich an den Flug nach San Francisco? Du warst gerade vom Astronautenbüro übernommen worden …«
Das war Malenfants dritter Anlauf beim Astronauten-Corps gewesen, nachdem er am Auswahlverfahren von 1988 – wo er es nicht einmal bis zum mündlichen Auswahlverfahren geschafft hatte –
Weitere Kostenlose Bücher