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Das Multiversum 3 Ursprung

Das Multiversum 3 Ursprung

Titel: Das Multiversum 3 Ursprung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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unverändert Bestand haben würde, lang nachdem der kleine weiße Fleck, der heute über ihn hinweg zog, zu Staub zerfallen war, lang nachdem die Mitwirkenden an diesem kleinen Drama das Zeitliche gesegnet hatten.
    Ein Wispern drang aus dem Funkgerät. Es klang nach Bill London, dem guten alten Bill aus Annapolis, der irgendein wirres Zeug über UFOs im Luftraum über Zentralafrika erzählte.
18
    Das Flugzeug kippte nach rechts ab, und die aufgehende Sonne wirbelte ums Cockpit. Das Licht brach sich in den Schrammen der Plexiglaskuppel.
    »Geh'n wir auf UFO-Jagd«, sagte Malenfant barsch. »Wir haben eh nichts Besseres zu tun, stimmt's?«
    Sie wollte sich nicht mit ihm streiten; wie schon so oft in ihrer Beziehung mit Malenfant war sie buchstäblich machtlos.
    Feuer:
    Stein und Blau legen Reisig ins Feuer. Blätter und Zweige brennen. Stein und Blau ziehen die brennenden Äste heraus. Die Beine tragen sie in den Wald. Kleine Tiere flüchten kreischend vor dem Feuer. Stein und Blau verfolgen sie mit pfeilschnellen Blicken, und die Hände werfen Steine und Holzstücke.
    Feuers Hände sind sehr rot und wund.
    Graben kommt zu ihm. Wasser ist in ihrem Mund. Das Wasser läuft über seine Hände. Das Wasser ist kühl. Graben hat Blätter.
    Ihre Hände zerreiben sie auf seinen Brandwunden.
    Feuer hat keinen Namen. Singen ist groß und lächelt. Singens Hände zerreiben Blätter auf seinen Händen. Feuer hat seinen Namen wieder. Es ist Graben, die seine verbrannten Hände behandelt und dabei lächelt.
    »Blaues Licht!«, ruft er plötzlich.
    Graben schaut ihn an. Ihre Augen verengen sich. Sie versorgt seine Hände.
    Das Feuer ist heiß in der Hand. Eine gefangene Fledermaus ist heiß in der Hand.
    Sein Glied steigt nicht. Graben versorgt seine Hände.
19
    Blau und Stein kehren zurück. Ihre Hände tragen Kaninchen.
    Die Kaninchen sind gehäutet. Die Männer haben Blut am Mund.
    Die Kaninchen fallen auf den Boden.
    Die Kinder ohne Namen fallen über die Kaninchen her. Sie plappern und schnappen nacheinander. Die kleinen Gesichter der Kinder sind blutig. Die Erwachsenen schieben die Kinder zur Seite und machen sich knurrend über die Kaninchen her. Alle Leute wollen Fleisch und entreißen es sich gegenseitig.
    Gras und Kalt werfen ein paar Fleischstücke ins Feuer. Das Fleisch zischt. Ihre Hände holen das Fleisch heraus. Ihre Münder kauen das verbrannte Fleisch und schlucken einen Teil hinunter.
    Feuer sieht, dass ihre Münder das ganze Fleisch hinunterschlucken wollen. Aber ihre Finger nehmen Fleisch aus den Mündern. Sie stecken das Fleisch in die Münder der Babies ohne Namen.
    Singen stöhnt. Sie liegt neben den Ästen auf dem Boden. Ihre Nase riecht die Nahrung. Ihre Hände können sie nicht erreichen.
    Feuer isst ein abgerissenes Kaninchenbein. Seine Hand zupft Fleisch ab und steckt Singen das Fleisch in den Mund.
    Ihr Kopf dreht sich. Ihr Mund kaut. Ihre Augen sind geschlossen. Sie würgt. Ihr Mund spuckt das Fleisch aus.
    Feuers Hände stopfen das vorgekaute Fleisch in seinen Mund.
    Singen zittert.
    Feuer denkt an eine Trage.
    Es liegen Äste auf dem Boden. Er hat vergessen, dass sie dazu dienten, Singen zu tragen. Er denkt immer noch an die Trage.
    Er macht, dass seine Hände die Äste auf den Boden legen. Er sammelt sie und denkt dabei an die Trage. Er macht, dass seine Hände alles auf die Äste legen.
    Er macht, dass seine Arme Singen aufheben.
    Es ist sonnig. Er hat keinen Namen. Singen trägt Feuer. Singen ist groß, Feuer ist klein.
20
    Es ist dunkel. Sein Name ist Feuer. Feuer trägt Singen. Feuer ist groß, Singen geschrumpft.
    Er legt sie auf die primitive Trage. Sie sinkt in die weichen Blätter und ins Gras. Die Äste rollen weg. Das Gras verteilt sich. Singen fällt keuchend auf den Boden.
    Feuer brüllt und heult und tritt gegen die Äste.
    Ein Ast liegt an einem Stein. Er ist nicht weggerollt.
    Feuer macht, dass seine Hände die Äste wieder einsammeln. Er legt die Äste neben den Stein, den er gefunden hat. Seine Hände häufen mehr Gras auf. Schließlich legt er Singen auf die Trage.
    Die Äste werden von den Steinen festgehalten. Sie rollen nicht weg.
    Singen seufzt.
    Jeden Tag macht er eine Trage für Singen. Jeden Tag vergisst er, wie er es am Vortag gemacht hat. Jeden Tag muss er die Trage von neuem erfinden. An manchen Tagen gelingt es ihm überhaupt nicht, und dann muss Singen auf dem Boden schlafen, wo sie von Insekten gebissen wird.
    Sie singt. Ihre Stimme ist leise und brüchig. Feuer lauscht.

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