Das Musical
gegenseitigem Verständnis. Und das muß man sich erst einmal aufbauen. Nein, Revolution hilft nicht weiter. Das dürfen wir nicht zulassen. Ich werde die Security rufen und dafür sorgen, daß Sie augenblicklich von hier weggebracht werden. Sie brauchen ganz offensichtlich eine Behandlung.«
»Sehen Sie das hier?« Rex zeigte dem SA eine Handfeuerwaffe, die Elvis ihm gegeben hatte. »Ich kann Sie entweder erschießen oder damit auf den Kopf hauen. Was ziehen Sie vor?«
Der SA dachte darüber nach. »Könnten Sie mich nicht vielleicht lieber fesseln und knebeln? Oder mir das Versprechen abnehmen zu schweigen und mich in die Kantine schicken?«
Rex hob eine fragende Augenbraue. Die Frage, die die Augenbraue stellte, lautete: »Würden Sie das an meiner Stelle tun?« Der SA nickte düster.
»Ich denke, unter diesen Umständen wähle ich das Kopfhauen. Aber bevor Sie anfangen, lassen Sie sich gesagt sein, daß eine Revolution wirklich eine dumme Sache ist. Erstens…«
Rex schlug ihm auf den Kopf und nahm hinter den Kontrollen Platz. Er hatte gerade Phase Eins von Mister Elvis Presleys revolutionärem Meisterplan vervollständigt. Wohin von jetzt an alles führen würde lag zu einem großen Teil in Gottes Hand.
Mickey Malkuth schob das Ende seines elektrischen Schlagstocks in das linke Nasenloch von Rambo Blutaxt.
»Um deine Frage zu beantworten, alter Freund«, sagte er, »du wirst diesen Anzug anziehen, weil ich es dir sage.«
»Ich verstehe«, antwortete Rambo nasal. »Das klärt die Dinge selbstverständlich. Schön, ziehen wir uns also an, Eric. Warum sollten wir die Gentlemen unnötig warten lassen?«
Eric Todesklinge überflog das Outfit, das man in seine Richtung geworfen hatte. »Khaki. Das paßt überhaupt nicht zu meinem Teint. Und erst der Schnitt! Absolut minderwertig.« Er schüttelte den Kopf und überschüttete die Anwesenden mit Schädelfragmenten. »Hätten Sie nicht vielleicht irgend etwas in Königsblau?«
»Möchtest du dieses Ding vielleicht in deiner Schokoladenautobahn, Freundchen?« Malkuth wackelte mit seinem elektrischen Schlagstock in Richtung des zögernden Devianti. »Das ist ein Kampfanzug.«
»Soviel haben wir bereits begriffen, Sir.« Rambo hielt die für ihn vorgesehene Kleidung unter seine Nase und schnüffelte prüfend. »Also gehen wir jetzt zur Army oder was?«
»Ihr seid Revolutionäre, oder nicht? Ihr seht jedenfalls aus wie Revolutionäre.«
»Revolutionäre?« Rambo spie das Wort förmlich aus. Es schmeckte ihm nicht im geringsten. »Wir sind Devianti. Das Morgen gehört uns, wie es das Gestern einst tat. Wir sind Opfer eines leichten Schluckaufs im Status quo. Sobald Recht und Ordnung erst wiederhergestellt sind, werden wir…« Rambo sank zu Boden und hielt sich den geschlagstockten Schädel.
»Es tut sogar noch mehr weh, wenn er eingeschaltet ist«, informierte ihn Malkuth freundlich. »Und jetzt ziehen wir uns an, ja?«
»Dürften wir vielleicht um ein wenig Privatsphäre bitten?«
»Ihr habt nichts, das ich nicht bereits gesehen und angefaßt hätte.«
»Stimmt auch wieder.« Rambo schlüpfte aus seiner beschmutzten, aber dennoch schicken Kleidung und zog die übelriechenden Arbeitsklamotten an.
»Sieht aus, als wären sie für dich gemacht«, sagte Malkuth. »Und jetzt noch das Stirnband.«
»Also wirklich. Stirnbänder sind inzwischen völlig aus der Mode!«
Malkuth hob seinen Schlagstock.
Eric hatte die Hose über dem Kopf. »Die Ärmel sind ein wenig zu lang«, sagte er mit dumpfer Stimme. »Außerdem kann ich den Halsausschnitt nicht finden.«
Dan befand sich im Grünen Zimmer. Vor ihm stand eine Reihe leerer Gläser. Glorias Stimme war nah bei seinem Ohr. »Nun reißen Sie sich aber mal zusammen, Mann!«
»Ich hab’ alles unter Kontrolle, Gloria, danke sehr.«
»Sie haben überhaupt nichts unter Kontrolle. Die Dinge sind Ihnen vollkommen entglitten.«
»Nichts ist mir entglitten.«
»Und was ist mit Mister SUN?«
»Darum kümmert sich Rex.«
»Diese kleine Küchenschabe. Mein Bidet ist immer noch verschmutzt.«
»Die Techniker streiken. Müssen Sie immer wieder darauf herumreiten?«
»Sie werden verlieren, Dan.«
»Ich erinnere mich nicht, Ihnen derartige Vertraulichkeit angeboten zu haben.«
»Dan, hören Sie auf mich!«
»Gloria, ich glaube, es ist Zeit, daß Sie Urlaub nehmen.«
Gloria zog einen Schmollmund.
»Ehrlich gesagt, Gloria«, fuhr Dan fort, »Sie fangen an, mir auf die Eier zu gehen. Sie nörgeln ständig an
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