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Das Muster der Liebe (German Edition)

Das Muster der Liebe (German Edition)

Titel: Das Muster der Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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schlucken?” Er sah furchtbar mitgenommen aus. “Ich liebe Ellie”, murmelte er. “Und ich will mit ihr zusammen sein. Ich brauche sie.”
    “Dann hättest du dich ein bisschen besser im Zaum halten sollen”, zischte Carol. Eigentlich wollte sie nicht gemein sein, doch ihr Bruder machte sie so wütend. Wenn er Ellie wirklich lieben würde, dann hätte er Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um sie zurückzugewinnen. Mit einer Stewardess zu schlafen, passte definitiv
nicht
zu diesem Plan.
    “Wenn du Lisa nicht heiraten willst, wie soll es dann weitergehen?”, fragte Carol.
    “Ich weiß es nicht.”
    Eindringlich blickte Carol ihren Bruder an. Sie wollte, dass er ihr die Wahrheit sagte. “Das ist nicht das erste Mal, hab ich recht?”
    “Das erste Mal in welcher Hinsicht? Wenn du glaubst, dass ich Vater von anderen Kindern bin, liegst du falsch. Ich war immer vorsichtig. Aber Lisa sagte …” Er verschluckte den Rest des Satzes.
    “Ich meinte, dies war nicht das erste Mal, dass du Ellie betrogen hast, stimmt’s?” Zwar waren die beiden geschieden, also handelte es sich nicht wirklich um Ehebruch – und dennoch. “Das ist der Grund für eure Scheidung, nicht wahr?”
    Ihr Bruder sah kurz auf und nickte.
    Rick blieb eine Stunde lang bei Carol. Sie unterhielten sich, während das Essen langsam kalt wurde. Er stand immer noch unter Schock, und Carol ging es ebenso. Ihr Bruder war immer ein Vorbild für sie gewesen. An diesem Abend war er innerhalb von wenigen Augenblicken von seinem Podest gestürzt. Sie fühlte sich enttäuscht.
    Irgendwann machte Carol einige Sandwiches und Kaffee, und bald darauf ging Rick in sein Hotel zurück. Er brauchte Schlaf, aber Carol und er verabredeten sich für den nächsten Tag, um weiterzureden.
    Eine Stunde später kam Doug nach Hause, noch ganz aufgekratzt, weil die Mariners die Yankees besiegt hatten. Carol erzählte ihm trotzdem von Ricks Besuch und den Neuigkeiten aus dessen Leben.
    “Das überrascht mich nicht”, sagte ihr Ehemann, als Carol endete. Sie saßen Seite an Seite auf dem Sofa, und Doug hatte seinen Arm um seine Frau gelegt. “Rick war schon immer ein Frauenheld.”
    Carol konnte noch immer nicht fassen, dass ihr Bruder nach einem so dehnbaren Moralbegriff lebte. Plötzlich schien es ihr, als sei der Mensch, mit dem sie aufgewachsen war, ein Fremder. “Du wusstest es und hast mir nichts gesagt?”
    “Ich konnte es nicht. Du hast immer geglaubt, er würde nie etwas Falsches tun.”
    Übelkeit überfiel Carol.
    “Er ist schon so, seit ich ihn kenne. Ständig hatte er mehrere Eisen im Feuer, hat sich mit den unterschiedlichsten Frauen getroffen – egal ob er eine Beziehung hatte oder nicht.” Doug zog sie an sich und hielt sie einen Moment lang ganz fest. “Die Wahrheit ist, dass ich Rick nicht besonders mag.”
    “Doug! Wie kannst du so etwas sagen?” Ihr Bruder war damals derjenige, der sie beide einander vorgestellt hatte. Rick und Doug waren Collegefreunde und Zimmergenossen gewesen. Nun, da sie sich die vergangenen Monate und Jahre ins Gedächtnis rief, fiel ihr auf, dass Doug sich nie genauso begeistert auf Ricks Besuche gefreut hatte wie sie.
    “Es ist aber wahr, Liebling. Das einzig Gute an der Freundschaft mit Rick war, dass ich dich kennengelernt habe. Seine Moralvorstellungen habe ich nie geteilt.”
    Diese Worte musste Carol erst einmal verdauen. Zum ersten Mal betrachtete sie ihren Bruder ganz realistisch. Er war ein selbstsüchtiger kleiner Junge, der sich weigerte, erwachsen zu werden. Sie fragte sich, wie vielen Leuten das längst klar war – im Gegensatz zu ihr.
    Später, als sie sich im Bett ganz eng an ihren Mann kuschelte, konnte sie nicht damit aufhören, über die Ungerechtigkeiten des Lebens nachzudenken.
    “Warum ist es so”, flüsterte sie, “dass Frauen, die eigentlich gar kein Kind wollen, so leicht schwanger werden?”
    Sie spürte, dass Doug nickte. “Ich wünschte, ich hätte eine Antwort darauf, mein Schatz. Manchmal ist das Leben einfach unfair.”
    “Tatsächlich”, murmelte sie zum zweiten Mal an diesem Abend.

25. KAPITEL
    A lix Townsend
    Am Freitagmorgen schlief Alix aus. Als sie schließlich aufwachte, blieb sie noch eine Weile liegen. Sie fühlte sich sicher und geborgen und verspürte keine Lust, sich zu bewegen. Mit geschlossenen Augen erinnerte sie sich an Jordans Kuss. Nie zuvor in ihrem ganzen Leben hatte sie etwas so sehr genossen.
    Schon oft hatte sie Männer geküsst und auch andere Erfahrungen

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