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Das Muster der Liebe (German Edition)

Das Muster der Liebe (German Edition)

Titel: Das Muster der Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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noch halb so schlimm aus.
    Als Alix gerade in die Banane beißen wollte, bemerkte sie, dass ihr Strickzeug auf dem Boden lag.
    “Was zum Teufel ist denn hier passiert?”, fragte sie. Sie sprang vom Stuhl auf und nahm ihre Babydecke an sich. Das Wollknäuel war in Richtung Tür gerollt.
    Laurel schenkte ihrer Mitbewohnerin weiterhin keine Beachtung.
    Wütend baute Alix sich direkt vor dem Fernseher auf und starrte ihre Freundin an. “Ich weiß nicht,
was
dein Problem ist. Aber du solltest es schleunigst in den Griff bekommen!”
    “Lass dein Strickzeug nicht überall liegen.”
    Alix lachte auf. Sie konnte nicht anders. “Was ist passiert? Hat mein Strickzeug dich verfolgt oder belästigt?”
    “Es lag im Weg.”
    “Also hast du es in die Ecke geworfen?” So was von unverschämt!
    Laurel antwortete nicht.
    Alix untersuchte die Babydecke. Sie war inzwischen fast fertig. Wenn wegen Laurel einige Maschen oder, noch schlimmer, die Stricknadeln verloren gegangen wären … Doch es schien alles in Ordnung zu sein. Trotzdem. Laurel stand ganz dicht davor, einen furchtbaren Streit auszulösen. Denn Alix hatte die Nase voll von den Launen ihrer Mitbewohnerin, von ihrer schlampigen, unordentlichen Art. Und sie konnte es auch nicht länger ertragen, dass Laurel einem Versager hinterherheulte.
    “Reiß dich zusammen!”, fuhr sie Laurel an und marschierte zurück ins Schlafzimmer. Zu allem Überfluss mussten sie sich dieses Zimmer teilen, was die Sache noch komplizierter machte. Die neuesten Gerüchte besagten, dass das Apartmenthaus verkauft worden sei. Wo die beiden jungen Frauen dann unterkommen sollten, stand genauso in den Sternen wie die Fertigstellung von Alix’ Kinderdecke.
    “Du wärst nicht so gemein, wenn du …”, begann Laurel, verschluckte jedoch den Rest des Satzes. Plötzlich schlug sie die Hände vors Gesicht und brach in Tränen aus.
    Alix fühlte sich grauenvoll. Sie setzte sich neben ihre Freundin und seufzte. “Ist es wegen deines Freundes?”
    Laurel nickte. “Er hat gesagt … er will mich nicht mehr sehen.”
    Alles, was sie in diesem Moment hätte sagen können, wäre falsch gewesen. Laurel wollte nicht hören, dass Alix John für einen Versager hielt. Noch immer konnte sie nicht verstehen, warum Laurel das nicht auch endlich einsah. Sicher, John hatte einen recht anständigen Beruf. Trotzdem war er ein Widerling, und nichts auf der Welt konnte diese traurige Wahrheit beschönigen.
    Laurel zog die Beine an und schlang die Arme um ihre Knie. Seit sie sich kannten, war Laurel übergewichtig, aber nun schien sie noch dicker geworden zu sein. Offensichtlich hatte sie seit der Trennung zugenommen. Wenn Alix darüber nachdachte, waren sie in letzter Zeit außergewöhnlich oft einkaufen gegangen.
    “Essen hilft nicht weiter”, sagte Alix und bemühte sich, mitfühlend zu klingen.
    “Willst du damit sagen, dass ich fett bin?”
    “Nicht fett …”
    “Okay, ich bin fett und hässlich. Glaubst du, das weiß ich nicht?” Ihre Stimme klang giftig, und ihr strähniges blondes Haar fiel ihr ins Gesicht, als sie die Stirn auf die Knie legte. “Und erbärmlich.”
    “Erbärmlich?”, fragte Alix. Eine böse Vorahnung beschlich sie.
    Laurel nickte. “Letzten Dienstag kam Jordan in den Laden und bat mich, dir eine Nachricht zu übermitteln. Das habe ich nicht gemacht.”
    Alix fröstelte. “Was war das für eine Nachricht?”
    “Er … er wollte mit dir Rollerbladen gehen.”
    “Wann?”
    “Heute Nachmittag. Mit einer Gruppe von Kindern aus seiner Gemeinde. Und ich habe es dir nicht gesagt … Ich weiß, dass ich es hätte tun sollen. Aber ich wollte nicht, dass du einen Freund hast, wenn ich keinen habe. Ich bin fett und hässlich, und niemand will mich.”
    Laurel erhob sich und zog einen Zettel aus ihrer Hosentasche. “Ich sollte dir das hier geben.”
    Alix faltete den Flyer auseinander und las eine Ankündigung. An diesem Nachmittag sollte eine Party auf einer Rollschuhbahn stattfinden. Sie starrte auf das Stück Papier in ihrer Hand. Als sie es umdrehte, entdeckte sie eine handgeschriebene Nachricht von Jordan.
Alix, ich suche noch einen Partner. Hast du Lust?
    Die Art, wie ihr Herz vor Freude fast zersprang, sagte ihr, dass sie offenbar Lust dazu hatte. Aber Rollschuh laufen? Sie? Alix war noch nie in ihrem Leben Rollschuh gefahren. Als sie fünf oder sechs Jahre alt war, besaßen alle Kinder in ihrer Umgebung Rollschuhe. Nichts wünschte Alix sich damals sehnlicher, als auch ein Paar zu

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