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Das mysteriöse Pergament 01 - Begegnungen (German Edition)

Das mysteriöse Pergament 01 - Begegnungen (German Edition)

Titel: Das mysteriöse Pergament 01 - Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heiko Rolfs
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spürte ihren keuchenden Atem auf meinem
Gesicht.  
    Plötzlich hörte ich lautes Poltern und im nächsten Moment
kamen zwei Fußsoldaten in die Kammer gestürzt. Als sie die  Situation
erfassten, grinsten sie belustigt.
    „Braucht Ihr Hilfe?“, fragte der Ältere von ihnen.
    „Nein, danke“, schnaufte ich, „das schaff ich schon allein.“
    „Wir könnten ihr die Arme und Beine festhalten“, bot der
andere Soldat an und kratzte sich ungeniert im Schritt.
    „Nicht nötig, verschwindet“, gab ich zurück.
    „Schon gut. Wir warten, bis Ihr fertig seid.“
    Fieberhaft überlegte ich, wie ich die Kerle loswerden
konnte.  „Bedaure, wenn ich mit diesem Weib fertig bin, wird sie zu nichts mehr
von Nutzen sein, außer vielleicht als Hundefleisch“, sagte ich möglichst kühl
und schnitt eine Grimasse, die ich für ein zynisches Grinsen hielt.
    Der ältere Soldat zuckte mit den Schultern, dann winkte er
seinem Kameraden und sie verließen missmutig brummend das Haus.
    Gerade wollte ich aufatmen, als die Frau sich wieder
aufbäumte und versuchte, sich zu befreien.
    „Genug jetzt“, grollte ich, „ich tu dir nichts, aber hör
endlich auf zu zappeln.“
    Vorsichtig löste ich meinen Griff um ihre Handgelenke. Sie
machte tatsächlich keinen Versuch mehr, sich zu wehren.
    „So ist es schon besser“, sagte ich, stand auf und ging zur
Treppe, um zu horchen, ob wir allein waren.
    „Ich glaube, die sind wir los“, sagte ich erleichtert.
    „Bitte“, sagte sie mit zittriger Stimme, „verschont mein
Kind. Ich flehe Euch an.“
    „Ich habe nicht vor, deinem Kind etwas zu tun“, sagte ich
heftiger, als ich wollte. Hielt sie mich etwa für einen Kindermörder? Natürlich
tat sie das, sie hatte ja auch allen Grund dazu , gab ich mir selbst die
Antwort.
    „Ich verspreche dir, deinem Kind nichts zu tun“, wiederholte
ich ernst, um sie zu beruhigen.
    Aber die junge Frau verstand mich falsch. Sie atmete tief
durch, stand auf, löste die Verschnürung ihres Kleides und ließ es zu meiner
Überraschung einfach zu Boden sinken. Ich starrte auf ihren nackten Körper und
brauchte eine Weile, um zu begreifen. Die Frau wusste, dass sie mir
ausgeliefert war. Um ihr Kind zu schützen, wollte sie sich mir freiwillig
hingeben.
    „Nein, du hast mich falsch verstanden“, sagte ich mit
trockenem Mund, „zieh dich bitte wieder an.“
    „Gefalle ich Euch nicht?“, fragte sie verunsichert, beinahe
ängstlich.
    Sie war jung und alles andere als unansehnlich, wie ich
irritiert feststellte. Beinahe wäre mir lieber gewesen, sie wäre eine alte,
hässliche Vettel.
    „Der Mann, dem du nicht gefällst, müsste blind sein“,
erwiderte ich heiser. Dann sah ich sie eindringlich an.
    „Hör zu. Ich werde weder deinem Kind noch dir etwas antun.
Ich bin ein Ritter.“
    Ein Ritter tut so etwas nicht, wollte ich sagen, aber im
selben Moment ging mir auf, wie albern das für sie klingen musste.
    Einen Moment leuchtete Hoffnung in ihren Augen auf, aber
dann schaute sie wieder ängstlich und misstrauisch.
    Schnell bückte sie sich und zog hastig ihr Kleid wieder
hoch, als fürchtete sie, der fremde Ritter könne es sich noch einmal anders
überlegen.
    Ich hätte mich jetzt abwenden müssen, aber ich konnte mir
einen letzten Blick nicht verkneifen, bevor ihr makelloser Körper wieder unter
dem Stoff verschwand.
    „Ich habe ein bisschen Schmuck“, bot sie ängstlich an.
    Mein Gott, dachte ich, diese Frau musste Friedrichs Ritter
für Monster halten – und leider hatte sie damit nicht ganz Unrecht.
    „Du wirst deinen Schmuck sicher noch brauchen“, sagte ich
und räusperte mich. „Gibt es hier einen Keller?“
    „Ja.“ Verständnislos schaute die junge Frau mich an.
    „Dann solltet ihr euch dort verstecken. Warte hier.“
    Ich lief die Treppe hinunter und trat auf die Straße. Kein
Mensch war zu sehen. Also ging ich ins Haus zurück und winkte der jungen
Mutter, die mit dem Kind auf dem Arm und einer Decke oben an der Stiege stand.
Endlich schien sie mir zu vertrauen. Zögernd kam sie herunter. Der kleine
Junge, der sich an sie klammerte, war höchstens vier Jahre alt. In einer Ecke
des Kellers breitete sie die Decke aus, setzte sich mit dem Kleinen darauf und
sah mich mit großen Augen an.
    Ich stapelte ein paar leere Fässer und Körbe vor die beiden,
so dass sie nicht mehr zu sehen waren, aber aus eigener Kraft leicht wieder
hervorkommen konnten.
    „Wir werden bald weiterziehen“, sagte ich, „dann seid ihr in
Sicherheit. Bis

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