Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das mysteriöse Pergament 02 - Irrwege (German Edition)

Das mysteriöse Pergament 02 - Irrwege (German Edition)

Titel: Das mysteriöse Pergament 02 - Irrwege (German Edition)
Autoren: Heiko Rolfs
Vom Netzwerk:
in den rechten
Arm. Sein Schwert glitt ihm aus der Hand, er zog mit der Linken seinen Dolch
und warf sich nach vorn.
    Im nächsten Moment stolperte er über eine Kiste, die ihm
eine der anderen Frauen vor die Füße geworfen hatte. Es war die Blonde gewesen,
die ebenfalls vornehme Kleider trug. Auf die hatte er gar nicht geachtet.
    Hartmut fiel der Länge nach zwischen die Frauen, die sich
sofort wie die Furien auf ihn stürzten und ihn mit ihren kleinen Messern
bearbeiteten.
    Behindert durch das schwere Kettenhemd, zwei Messern im Arm
und mit den Frauen auf seinem Leib, konnte Hartmut sich kaum noch bewegen.
Hilflos musste er es über sich ergehen lassen, dass die Messer ihm den rechten
Arm zerhackten. Das ärmellose Kettenhemd durchdrangen die Klingen nicht, umso
mehr malträtierten die Weiber seinen frei liegenden Schwertarm.
    Hartmut brüllte, mehr vor Wut, als vor Schmerz. Wo waren
seine verdammten Kumpane?
    Sein linker Arm blieb unverletzt, da er unter seinem Körper
lag. Noch immer hielt er den Dolch umklammert, konnte sich aber nicht bewegen.
    Obwohl die Frauen auf ihm saßen und ihn niederdrückten, warf
Hartmut sich mit aller Kraft auf die Seite, um seinen linken Arm frei zu bekommen.
Blind stieß er mit dem Messer zu, traf aber nur die Wagenwand.
    Kurz darauf stachen die verdammten Weiber auch auf seinen
linken Arm ein und er stöhnte vor Schmerz und Wut.
    Die Frauen kreischten hysterisch und hörten nicht auf, seine
Arme zu zerhacken. Zuerst hatte er den Schmerz kaum gespürt, aber jetzt wurde
er fast unerträglich. Doch schlimmer als der Schmerz war die Schmach, von ein
paar Weibern überwältigt worden zu sein.
    Wo zum Teufel war der Kerl, der vorhin noch hinter ihm
gewesen war? Mühsam versuchte Hartmut, nach hinten zu schauen, konnte aber
nicht viel erkennen, da ihm Blut aus einer Platzwunde an der Stirn in die Augen
lief.
    Mit Schrecken hörte er, wie sich der Kampfeslärm langsam von
ihm entfernte. Den Geräuschen nach zu urteilen waren seine Männer auf der
Flucht und wurden verfolgt.
    Das Letzte, was er wahrnahm, war ein schrecklicher Schlag
auf den Hinterkopf, der ihm ohne den Helm sicher den Schädel zertrümmert hätte.
Dann verlor er die Besinnung.
    Als Hartmut wieder zu sich kam, saß er verschnürt neben dem
Wagen. Sein Kopf schmerzte furchtbar, seinen rechten Arm spürte er nicht mehr,
der linke tat höllisch weh. 
    Er blickte sich um und was er sah, bestätigte seine
schlimmsten Befürchtungen. Seine toten Kumpane lagen überall herum wie eine
Herde Schafe, in die Wölfe eingefallen waren.
    Direkt neben ihm lag leblos der Mann, der hinter ihm auf den
Wagen klettern wollte. Er hatte keine blutenden Wunden, aber sein Kehlkopf war
eingedrückt und die Zunge hing heraus. Nicht weit davon lag ein weiterer seiner
Männer, der ihm ebenfalls zum Wagen gefolgt war, um ihm Rückendeckung zu geben.
    Gerade kamen ein paar Berittene zurück und brachten einige
Gefangene mit. 
    Ein junger Ritter auf einem prächtigen Schlachtross kam
heran und sprang vor ihm vom Pferd.
    „Ich glaube, das ist ihr Anführer“, sagte eine helle Stimme
neben Hartmut, die zu der blonden Edeldame gehörte, die ihm im Wagen die Kiste
vor die Füße geworfen hatte. Ihr Kleid war blutverschmiert. Hartmut wusste,
dass es sein Blut war.
    Der junge Ritter wandte sich der Schwarzhaarigen zu und
schloss sie kurz in die Arme. Dann tat er dasselbe mit der Blonden.
    Der hat ja Schlag bei den Frauen , dachte Hartmut
sarkastisch. Mit zwei solchen Schönheiten würde er sich auch gern einmal
vergnügen.
    „Ich hätte euch nicht allein lassen sollen“, sagte indessen
der junge Ritter, der wohl der Anführer der Reisegruppe war.
    „Wir waren nicht allein“, widersprach das Weib, das mit den
Messern nach ihm geworfen hatte, „Geronimo hat den Kerl zuerst angegriffen und
verletzt, danach hatten wir leichtes Spiel mit ihm.“
    Hartmut musste schlucken. Hartmut der Schwarze, der
Schrecken der Kaufleute und aller Reisenden, hatte sich von einem kleinen
Jungen und vier verängstigten Frauen übertölpeln lassen. Ein denkbar
unrühmliches Ende seiner Karriere. Er konnte es nicht fassen. Er wünschte, er
wäre von einem der Wachmänner oder besser noch von dem jungen Ritter erschlagen
worden.
    „Haben wir Verluste?“, fragte der Ritter. 
    „Wir haben zwei Männer verloren“, meldete Martin, „vier sind
verletzt.“
    Conrad machte sich die schlimmsten Vorwürfe, den Wagen mit
den Frauen aus den Augen gelassen zu haben. Die beiden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher