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Das mysteriöse Pergament 02 - Irrwege (German Edition)

Das mysteriöse Pergament 02 - Irrwege (German Edition)

Titel: Das mysteriöse Pergament 02 - Irrwege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heiko Rolfs
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Bella, aber es
gibt sicher nichts, was diese Bella besser könnte als ich.“ Sie entblößte eine
Brust und griff ihm gleichzeitig in den Schritt.
    Conrad schob sie beiseite und stand auf. „Tut mir leid, aber
mir ist nicht danach“, sagte er. Um sie nicht zu verprellen, gab er ihr eine
Münze.
    „Gibt es hier ein Problem?“, fragte plötzlich eine tiefe,
raue Stimme. Ein großer, breiter Mann mit einem stattlichen Bauch war neben ihm
aufgetaucht. Das war sicher der Hurenwirt.
    „Nein“, antwortete Conrad, „kein Problem. Aber vielleicht
kannst du mir helfen. Ich suche ein Mädchen namens Bella.“
    „Hier gibt es keine Bella“, erwiderte der Wirt, der so dicht
an ihn heran gerückt war, dass er seinen fauligen Atem riechen konnte. „Trinkt
erst einmal einen Krug Wein, Herr. Dann werden Euch unsere Mädchen sicher
gefallen.“
    „Tut mir leid, aber ich glaube, ich bin hier falsch“, sagte
Conrad entschieden und wandte sich ab. Ich muss hier raus, bevor ich auf den
Tisch kotze , dachte er dabei.
    „Hey“, rief der Hurenwirt, „nicht so schnell, junger Herr.
So leicht ließ er sich ein gutes Geschäft nicht entgehen.
    In dem Moment, als Conrad die Tür öffnen wollte, fühlte er
eine schwere Hand auf seiner Schulter. Seine überspannten Nerven ließen ihn
prompt reagieren. Blitzschnell packte er zu, verdrehte dem aufdringlichen Kerl
das Handgelenk und schickte ihn mit einem gezielten Schlag zu Boden.
    Einige Gäste hatten den Vorfall gesehen und verstummten, so
dass es plötzlich merklich ruhiger wurde.
    „Fasse niemals einen Ritter von hinten an“, sagte Conrad zu
dem Hurenwirt, der sich wieder aufrappelte und dabei sein Kinn rieb. Da er
keinen Ärger wollte, warf er dem Mann eine Münze zu. „Nichts für ungut, trink
einen Krug auf mein Wohl“, rief er und trat ins Freie. 
    „Verdammt“, fluchte er vor sich hin, während er Hektor und
sein Packpferd losband. Gerade wollte er aufsitzen, als die Tür zum Schankraum
sich noch einmal öffnete und der Hurenwirt heraustrat.
    „Verzeiht, Herr. Ich bedaure, dass Ihr kein Mädchen nach
Eurem Gefallen bei mir gefunden habt. Meine besten Dirnen sind gerade besetzt.
Kommt doch einfach morgen wieder, dann werde ich eine für Euch reservieren.“
    Der Kerl war wirklich geschäftstüchtig, das musste Conrad
ihm lassen.
    „Es liegt nicht an den Frauen“, sagte er. „Ich suche ein
bestimmtes Mädchen.“
    „Ah, Ihr meint diese Bella“, der Wirt grinste. „Die muss ja
verdammt gut sein.“
    „Sie ist mir empfohlen worden, kennst du sie wirklich
nicht?“
    „Nein, aber…“, der Hurenwirt druckste einen Moment herum,
bevor er weiter sprach, „…es gibt hier noch ein Badehaus, in dem man nicht nur
baden kann, wenn Ihr versteht, Herr“, sagte er dann unwillig und verzog den
Mund. „Das ‚Haus der drei Herzen’, wie es genannt wird. Aber das ist eine andere
Preislage. Dort gehen nur die hohen Herren hin.“
    Conrad wurde hellhörig. „Wo ist dieses Haus?“
    „Es befindet sich am Mühlenbach, das ist am anderen Ende der
Stadt, nicht weit vom Dom entfernt. Wenn Ihr vom Domplatz aus zum Nordtor,
Richtung Lahnbrücke reitet, könnt Ihr es nicht verfehlen. Das Haus steht am
Ende der Metzgergasse.“
    Conrad bedankte sich und ritt los. Die Türme des Doms waren
tatsächlich nicht zu übersehen und bald fand er auch die Metzgergasse, die
leicht abschüssig war und direkt am Mühlenbach endete. Hier stand das
städtische Badehaus. Wegen des hohen Wasserbedarfs war dieser Standort denkbar
günstig. Das Haus grenzte an einen geräumigen Hof, der teilweise überdacht war
und auf dem eine Menge Brennholz für die Befeuerung des Heizofens bereit lag.
    Wegen der hohen Brandgefahr wurden Badehäuser wie auch in
diesem Fall meistens am Rande der Stadt errichtet.
    Erstaunt musterte Conrad das stattliche Gebäude. Über der
mit Schnitzereien verzierten Tür war ein Wappen mit drei Herzen zu sehen. Da
die Tür verschlossen war, betätigte der junge Ritter den bronzenen Türklopfer
in Form eines Löwenkopfes.
    Als sich die Tür öffnete, stand Conrad vor einem großen,
stämmigen Mann mit schwarzer Hautfarbe. Es war nicht das erste Mal, dass Conrad
einen Schwarzen sah, im Heiligen Land waren ihm Menschen aller Hautfarben begegnet.
    Trotzdem war er etwas überrascht. Die blöde Bemerkung: „ du
könntest auch mal wieder baden gehen “, die ihm seine überreizten Nerven
eingaben, verkniff er sich aber lieber.
    „Ihr wünscht, Herr?“, fragte der stämmige Mohr

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