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Das mysteriöse Pergament 03 - Heimkehr (German Edition)

Das mysteriöse Pergament 03 - Heimkehr (German Edition)

Titel: Das mysteriöse Pergament 03 - Heimkehr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heiko Rolfs
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leisten.
    Kurz bevor der Angreifer ihn erreichte, riss er sein Schwert
hoch. Sein Plan ging auf. Das Pferd scheute und bäumte sich auf. Conrad tauchte
unter seinem Hals hindurch auf die andere Seite und hieb seine Waffe mit aller
Kraft in den Oberschenkel des Gegners.
    Vor Schmerz und Wut brüllte der Waffenknecht auf, als sein
Pferd panisch zur Seite ausbrach und er herunterfiel. Kaum lag er auf dem
Boden, als Conrad schon über ihm stand und ihm die Klinge an die Kehle setzte.
    „Wo ist das Mädchen?“, zischte er drohend.
    „Sie – sie – ist - weg“, keuchte der Gestürzte. „Sie ist
eine Hexe. Wir haben nur das Maultier gefunden. Da waren - waren keine Spuren.
Sie muss  - geflogen sein.“
    Conrad hob die Klinge. „Sag deinem sauberen Ritter…“, weiter
kam er nicht. Sein Gegner zog plötzlich ein Messer und stach zu.
Geistesgegenwärtig wich Conrad zurück. Mit einem schnellen Hieb durchtrennte er
die Kehle des alten Kämpen.
    „Na gut, dann sagst du eben nichts mehr“, bemerkte Conrad
sarkastisch und stach sein Messer in die Erde, um es vom Blut zu reinigen. Dann
sah er sich um. Alle vier Gegner waren tot. Er schleppte die Männer ins
Unterholz und deckte sie notdürftig mit Ästen zu. Die Pferde jagte er davon.
    Dann ritt er in die Richtung, aus der die Männer gekommen
waren. Er fand die Stelle, an der sie Lines Reittier gefangen hatten. Aber so
sehr er auch suchte, er konnte keine Fußspuren entdecken. Wo war Line
geblieben?
    Es gab nur eine Möglichkeit. Sie musste schon vorher
abgestiegen sein und ließ das Maultier weiter laufen, um die Verfolger zu
täuschen.
    Auf dem Rückweg musterte er aufmerksam den Weg. Obwohl der
Regen die Spuren teilweise verwischt hatte, entdeckte er Fußabdrücke mehrerer
Leute, die Holzsandalen getragen hatten. Es könnten Bauern oder Mönche vom
nahen Kloster gewesen sein. Merkwürdiger Weise führten die Spuren nicht den Weg
entlang, sondern verloren sich im Unterholz des dichten Waldes. Eine Weile ritt
er noch auf und ab, aber weitere Spuren konnte er nicht entdecken. Es war
sinnlos, jetzt bei hereinbrechender Dunkelheit weiter zu suchen.
    Inständig hoffte er, Line wäre vielleicht auf Mönche
gestoßen und diese hätten ihr geholfen. In diesem Fall musste er sie im Kloster
suchen. Nur hatte er leider keine Ahnung, wo sich dieses Kloster befand.
Schweren Herzens beschloss er, zunächst zum Lager zu reiten. Irgendwie musste
er mit Li Chan oder Martin Kontakt aufnehmen, bevor er weitere Schritte
unternahm. Noch hatte er den großen Vorteil auf seiner Seite, dass Arnulf ihn
für tot hielt. Da Ruprecht mit seinen Mordgesellen nach getaner Arbeit zum
Rittergut zurückkehren sollte, würde Arnulf vorläufig keinen Verdacht schöpfen.
    Alles in ihm drängte darauf, sofort ins Lager zu reiten und
sich auf den feigen Arnulf zu stürzen, der sicher schon dort eingetroffen war.
Aber er erinnerte sich daran, was sein Vater immer gesagt hatte: Benutze zuerst
deinen Verstand und erst dann dein Schwert.
    Es war blanker Wahnsinn, sich jetzt im Lager blicken zu
lassen, denn das Risiko war unkalkulierbar. Er konnte nicht einfach dort
auftauchen, als wäre nichts geschehen. Schließlich hatte er keine Ahnung, wie
sich im Ernstfall die Waffenknechte Constances verhielten, auch wenn er
natürlich auf Li Chan zählen konnte. Die Breuberger waren nach dem Eintreffen
Arnulfs vielleicht sogar schon abgereist, denn Martin wollte seine Braut so
schnell wie möglich heimführen. 
    In jedem Fall waren ihnen Arnulfs Leute zahlenmäßig
überlegen. Er wollte keinen unnötigen Kampf mit sehr unsicherem Ausgang
riskieren.
    So ritt Conrad zunächst auf die andere Seite des Sees, um
erst einmal die Lage zu erkunden. Ein Stück entfernt band er sein Pferd an,
kroch durch das Gebüsch bis ans Ufer und schaute auf die andere Seite hinüber.
Im Lager herrschte rege Betriebsamkeit. Zelte wurden abgebaut und Wagen
beladen, laute Rufe klangen herüber.
    Unschwer konnte er erkennen, dass Arnulf und seine Leute
sich tatsächlich bereits im Lager breit gemacht hatten. Arnulf selbst war
allerdings nicht zu sehen. Vielleicht war er in Constances Zelt. Sein Herz
verkrampfte sich bei dem Gedanken daran, dass seine Schwester dem unehrenhaften
Kerl als seine Ehefrau ausgeliefert war.
    Es war nicht damit zu rechnen, dass man ihn und Line bereits
vermisste. Also blieb ihm noch etwas Zeit, bis Arnulf einen Suchtrupp
losschickte, der die erschlagenen Waffenknechte finden würde.
    Angestrengt beobachtete der

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