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Das mysteriöse Pergament 03 - Heimkehr (German Edition)

Das mysteriöse Pergament 03 - Heimkehr (German Edition)

Titel: Das mysteriöse Pergament 03 - Heimkehr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heiko Rolfs
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Schwert tut es mir leid.“
    Sie stiegen wieder auf, ritten schweigend weiter und kamen
an die kleine Lichtung, an der Line auf die Mönche gestoßen war.
    Li Chan untersuchte die Stelle eingehend. Interessiert sah
Conrad zu, wie sein kleiner Freund weit vorgebeugt konzentriert den Boden
absuchte. An einer Stelle kniete er sich hin und wies auf ein paar
heruntergedrückte Grashalme. „Hier ist gestürzt jemand“, sagte er.
    „Kannst du erkennen, wie viele Menschen hier waren?“
    „Sieben Mönche und zierliche Frau“, sagte Li Chan bestimmt.
    „Woher weißt du, dass es sich bei den Männern um Mönche
handelt und dass eine Frau bei ihnen war?“, fragte Conrad, während Hoffnung in
ihm aufstieg.
    „Hier am Zweig sind Fasern von braunem, derbem Wollstoff –
wie Kutte von Mönch. Bauern tragen im Sommer Hemden aus Leinen.“
    Dann zeigte er auf einen kleineren Fußabdruck, der kaum zu
sehen war. „Frauen anders laufen als Männer, treten nicht so stark mit Hacken
auf, haben kleinere Schritte – du das nicht wissen?“
    „Line!“, rief Conrad freudig aus.
    „Name ich nicht kann lesen aus Spur“, antwortete Li Chan
ungerührt, „aber möglich. Komm, folgen wir Spur.“
    Das ließ Conrad sich nicht zweimal sagen. Er stieg ebenfalls
ab und folgte seinem Freund in das dichte Unterholz.
    Die Mönche hatten versucht, ihre Spuren zu verwischen, aber
ziemlich unbeholfen. Erst als sie an einen Bach kamen, wurde es schwierig. Die
Mönche waren in ihm weiter gegangen, bevor sie ihn  an einer anderen Stelle
wieder verließen. Zu allem Unglück wurde der erneut einsetzende Regen immer
stärker und unter den Bäumen wurde es zunehmend dunkler.
    Schließlich goss es in Strömen und die beiden Freunde
suchten Zuflucht unter einer großen Eiche mit so dichten Blättern, dass sie
sich im Schutz des Stammes niederlassen konnten, ohne nass zu werden. Conrad
sah ein, dass es sinnlos war, jetzt weiter zu gehen. Er tröstete sich mit dem
Gedanken, dass Line momentan keine Gefahr drohte, wenn sie sich in der Obhut
der Mönche befand. Gesetzt den Fall, Arnulf bekäme Lines Aufenthaltsort heraus,
würde nicht einmal der skrupellose Ritter es wagen, sie mit Gewalt aus einem
Kloster zu holen.
    „Wird man dich im Lager nicht vermissen, wenn du nicht
zurückkommst?“, fragte Conrad seinen Freund.
    „Arnulf mich nicht kennen. Constance und Antonia glauben,
ich dich suchen. Sie sich nicht werden wundern.“
    Conrad nickte. Frühestens am Folgetag würden sie den
Chinesen vermissen. Bis dahin hoffte er, Line gefunden zu haben.
    „Morgen wir werden Kloster finden“, sagte Li Chan bestimmt
und sammelte ein paar Äste für ein kleines Feuer zusammen.
    Conrad staunte, als der Chinese Wein, Brot, Schinken und
Käse aus seinen Satteltaschen hervorzauberte.
    „Du bist wirklich auf alles vorbereitet, wie ich sehe“, stellte
er anerkennend fest.
    „Hektor sprechen sehr undeutlich, ich nicht konnte wissen,
wie lange ich muss suchen“, erwiderte Li Chan Achsel zuckend. „Hattest du nicht
mit Verpflegung, als du losgeritten mit Line?“
    „Nein. Daran habe ich gar nicht gedacht. Wir wollten ja
nicht lange bleiben“, gab der junge Ritter zerknirscht zu.
    „Du gedacht an andere Sachen“, vermutete der Chinese laut
und schmunzelte. Dann wurde er wieder ernst. „Wir werden finden Line“, sagte er
bestimmt.
    Conrad war nicht ganz so zuversichtlich. Aber er war seinem
kleinen Freund unendlich dankbar.

V
Das Hügelgrab
    Brachetmond Anno 1230
       
    Obwohl sie todmüde gewesen war, fand Line in dieser Nacht
kaum Schlaf. Am frühen Morgen schreckte sie mit einem Schrei aus einem Alptraum
hoch. Ein froschäugiges Ungeheuer hatte sich in ihrem Traum auf Conrad gestürzt
und ihm die Kehle durchgeschnitten. Als es sich dann auf Line stürzte, quollen
ihm die Gedärme aus dem Leib. Aber das Ungeheuer lachte nur und öffnete seinen
Hosenbund. Sie wollte fliehen, aber die Beine versagten ihr.
    Eine Weile starrte Line entsetzt in die Dunkelheit. Ihr Haar
klebte schweißnass an ihrem Gesicht. Sie brauchte eine Weile, um zu begreifen,
wo sie war. Sie war im Gästehaus eines Klosters, bei guten Menschen. Hier war
sie in Sicherheit.
    Dann brach die schreckliche Erinnerung über sie herein.
Conrad war tot. Wieder wollte sie die Verzweiflung überwältigen, aber sie hatte
eine Aufgabe, sie musste dafür sorgen, dass Arnulfs schändliche Taten ans Licht
kamen.
    Mit steifen Gliedern stieg Line aus dem Bettkasten und holte
den Nachttopf unter dem Bett

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