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Das mysteriöse Pergament 03 - Heimkehr (German Edition)

Das mysteriöse Pergament 03 - Heimkehr (German Edition)

Titel: Das mysteriöse Pergament 03 - Heimkehr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heiko Rolfs
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Wolfshund aus dem Gebüsch kam. Aber als Lupus Schwanz wedelnd und
bellend auf sie zugelaufen kam, erkannten sie ihn.
    Sofort war Conrad dem Tier gefolgt, als es wieder zwischen
den Büschen verschwand.
    Kurz darauf war vor ihm die Silhouette eines schlanken
Mädchens aufgetaucht, das unbeweglich zwischen zwei Bäumen gestanden hatte.
Trotz der Dunkelheit hatte er sofort gewusst, dass sie es war. Er hatte
losstürmen und sie in die Arme reißen wollen, aber er fürchtete, sie zu
erschrecken. Leise hatte er ihren Namen geflüstert.
    Dann geschah das Unfassbare. Finstere Gestalten stürzten aus
den Büschen hervor und packten Line vor seinen Augen.
    Conrad zögerte keine Sekunde. Er riss sein Schwert aus der
Scheide und wollte losrennen. Aber er kam nicht dazu. Ein harter Schlag im
Genick ließ ihn taumeln. Noch bevor er auf dem Waldboden aufschlug, verlor er
das Bewusstsein.
         
    *
                  
    Der vierschrötige Anführer der Reiter hatte sich Line wie
ein Beutestück quer vor sich über das Pferd geworfen. Sie war an Händen und
Füssen gefesselt und konnte sich kaum bewegen. Durch den Knebel, den man ihr
tief in den Mund gestopft hatte, fiel ihr das Atmen schwer.
    Die Waffenknechte trugen Fackeln, die den Weg leidlich
beleuchteten. Das Mondlicht reichte nicht aus, um gefahrlos durch die Nacht zu
reiten.
    Bruno war zufrieden. Sein Herr konnte stolz auf ihn sein.
Nun musste er die Hexe so schnell wie möglich zum Forsthaus bringen, wo sie
niemand finden würde. Er freute sich schon auf die erregenden Folterspielchen,
die er im Beisein Arnulfs mit ihr treiben würde. Er musste vorsichtig vorgehen,
denn das Mädchen sah sehr zerbrechlich aus und es machte keinen Spaß, wenn er
das Opfer ständig aus einer Ohnmacht erwecken musste.
     „Möchte nur wissen, wer der merkwürdige Kerl war“, sagte
einer der Waffenknechte.                
    „Ihr hättet ihn nicht entkommen lassen dürfen“, brummte der
Hauptmann.
    „Als wir bei seinem Lagerfeuer ankamen, sahen wir nur noch
zwei Gäule zwischen den Bäumen verschwinden. In der Dunkelheit konnten wir ihm
nicht folgen.“
    „Egal. Vielleicht war es ein Wildhüter.“
    Line horchte auf. Demnach hatte sie sich doch nicht
getäuscht. Jemand hatte nach ihr gerufen. Wer war der mysteriöse Mann, den sie kurz
gesehen hatte? Konnte es sein, dass Conrad doch noch lebte? Aber warum hatte er
dann nicht versucht, ihr zu helfen? Ihre wirren Gedanken drehten sich im Kreis.
    „Wie geht es deinem Arm?“, fragte Bruno einen seiner Männer.
    „Tut höllisch weh, die Bestie hat ihn mir fast abgerissen.
War wohl die Töle von dem Wildhüter. Verdammtes Vieh.“
    „Reite zu Ritter Arnulf  und sag ihm, seine Jagdbeute wartet
im Forsthaus.“ Bruno grinste schief. „Dann lass deinen Arm versorgen. Hast du
das Biest erwischt?“
    „Hab ihm eins übergezogen. Ich glaub, das Vieh beißt keinen
mehr.“
    Der Waffenknecht wendete und machte sich auf den Weg, den
Befehl des Hautmannes auszuführen.
    Line schloss die Augen. Nun war sie wirklich ganz allein.
Jetzt wollte sie nur noch sterben. Aber sie wusste, man würde sie nicht sterben
lassen, solange sie den Fluch von Arnulf nicht zurückgenommen hatte. Diesen
Triumph würde sie Arnulf aber nicht gönnen, was auch immer er ihr antun würde.
                          
    *
                  
    Conrad schlug die Augen auf und sah sich irritiert um. Er
wollte sich aufrichten, aber in dem Moment fühlte er einen dumpfen Schmerz im
Genick. Schlagartig kam die Erinnerung. Line! Wo war sie?
    „Da bist du ja wieder“, hörte er die Stimme seines Freundes.
Li Chan saß im Schneidersitz neben ihm im Gras.
    „Tut mir leid, aber ich nicht konnte anders“, sagte er und
hob die Schultern.
    „Was soll das heißen?“, fragte Conrad verständnislos. Dann
dämmerte es ihm plötzlich. „Du warst das? Du hast mich niedergeschlagen?“
Zornig sprang er auf die Füße und funkelte den Chinesen böse an. „Warum hast du
das getan?“
    „Einzige Möglichkeit, dich aufzuhalten“, erwiderte dieser
ruhig, „zu viele Männer.“
    „Sie haben Line verschleppt! Ich hätte sie retten müssen!
Warum hast mich aufgehalten?“, brauste Conrad auf.
    „Was nutzt es Line, wenn wir beide gefangen oder tot?“, gab
Li Chan ungerührt zurück. „Wir werden retten sie. Wenn nicht geht mit Gewalt,
dann mit List.“
    Der Chinese warf ihm einen prüfenden Blick zu. „Kopf gut?
Wir können

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