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Das Mysterium Des Himmels

Das Mysterium Des Himmels

Titel: Das Mysterium Des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Gardein
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Grundsteinlegung wieder geschlossen wurde. Das Paar trat vor und Ekuos ritzte ihnen mit einem Messer die Handflächen auf, damit sich ihr Blut mit dem der Großen Mutter im Boden vereinigen konnte. Sie baten darum, ihrem Haus einen tapferen Schutzgeist zu schicken. Schnell wurde ein Tisch aufgestellt und die Menschen wurden bewirtet. An der Stirnseite des Tisches standen der Stuhl und der Teller für den noch abwesenden Hausgeist. Ekuos bestimmte auch die Ecke des Hauses, die dem Hausgeist gewidmet wurde und der Älteste des Dorfes reichte der Frau ein Kreuz, das sie in die auserwählte Ecke stellen sollte.
    Aus Dankbarkeit gaben ihnen die Leute einen jungen Mann mit auf den Weg, der sie schnell bis hinunter zu den Wasserfällen führen sollte, an denen der Fluss gefährlich war. Von dieser Stelle aus konnten sie dann den Weg nach Norden nehmen, um nach Alkimoennis zu gelangen.
    Amadas hatte während der vergangenen Ereignisse im Hintergrund bleiben müssen. Bei einer Hütte, die mit erheblichem Abstand von den Häusern des Dorfes entfernt war, traf er einen Jungen. Dieser war wie Ekuos ein Hirte, aber noch nicht mit den Weihen der weisen Männer und Frauen versehen. Außer der Erläuterung des Namens Isara erfuhr er nichts von dem Knaben. Amadas lief in der Nacht zum Fluss hinüber. Von einem wilden Wasser war an dieser Stelle nichts zu entdecken, aber es wäre dumm, die Kraft und die Wildheit von Flüssen, die aus dem Gebirge kamen, zu unterschätzen. Er hätte gerne gewusst, an welcher Stelle die Menschen hier der Göttin Isa ihren Tribut zollten, aber das hatte ihm der Knabe nicht verraten. Amadas blieb bis zum frühen Morgen an der Isara und atmete ihren Odem ein. Es ging ihm gut, als er zu den anderen hinüberging und mit ihnen weiterritt.
    Der Weg war breit und erlaubte den Reitern ein gutes Tempo. Aber etwas stimmte nicht. Links und rechts von ihnen war es still. In Wäldern war es nie still, es sei denn, etwas Bestimmtes hätte die Tiere zum Schweigen gebracht. Also hielten sie an und lauschten. Palmira erhob sich und stand auf dem Rücken ihres Pferdes. Ihr Blick konnte das dichte Geäst nicht durchdringen, doch sie entdeckte einen Vogel, der wie erstarrt in eine bestimmte Richtung blickte. Blitzartig ging alles sehr schnell. Ein Feind stand in einiger Entfernung zwischen einem hohen Gebüsch und den Bäumen. Durch seine dunkle Kleidung wäre er fast unerkannt geblieben und hätte sie an seine Kumpane verraten können. Ehe er jedoch tiefer in den Wald flüchten konnte, traf ihn Palmiras Pfeil mitten in die Brust. Er fiel vornüber und war tot, ohne noch einen Warnruf ausstoßen zu können. Palmira, Matu und Amadas galoppierten zu der Stelle, während Ekuos sich zurückhielt. Er musste Palmira und Matu warnen, damit sie sich nicht gefährdeten und sinnlos in den Wald hineinrannten. Sie bestätigten, was er vermutet hatte. Tiefer im Wald hatte sich ein weiterer Feind aufgehalten und Ekuos war sich sicher, dass sie eine Kette mit Männern gebildet hatten, die sich bis zu ihrem momentanen Aufenthaltsort fortsetzte und sie über alle Gefahren informierte. Nun wussten die Feinde, dass vier Bewaffnete auf der Straße unterwegs waren, während sie selbst nicht überblicken konnten, wie viele Feinde sich in den Wäldern verbargen. Ekuos hielt Matu zurück, der dem Feind den Kopf abschlagen wollte. Er musste eine Entscheidung fällen. An diesem Ort könnten sie auf keinen Fall einen Kampf wagen, bevor sie die Stärke der Feinde nicht kannten. Ekuos stieg vom Pferd und suchte im Wald nach einem Versteck, um dort nachzudenken.
    Amadas hatte einen mächtigen Schrecken bekommen. Er konnte sich nicht auf seine Unkenntnis der Gegebenheiten berufen, denn er war mitten in ihnen. Ging es hier um so etwas wie die Kampfesehre? Der bessere Krieger überlebte? Er wusste es nicht und stand der Entscheidung, nun hier warten zu müssen, nicht sehr verständnisvoll gegenüber. Da gab es etwas schrecklich Rücksichtsloses und Hartherziges in diesen Menschen, mit denen er unterwegs war, was er sich nicht erklären konnte. Andererseits gingen sie geradezu sanft und zärtlich miteinander um. Aber ihre feste Gemeinschaft tat seine Wirkung auf ihn und vielleicht lagen darin die Gründe? Möglich war, dass sie damit auch Feinde abschreckten. Er konnte dieses Vorgehen nicht ablehnen, denn wo sollte er hin? Ekuos würde auf seine Zustimmung sowieso keinen Wert legen.
    Palmira gab ihm ein Zeichen. Sie und Matu standen verdeckt bei den Bäumen

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