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Das Mysterium Des Himmels

Das Mysterium Des Himmels

Titel: Das Mysterium Des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Gardein
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Rössern stand am Wiesenrand. Die Fuhrleute betrachteten die Tiere, aber sie waren geschmeidig und nervös, also nicht so kräftig und gutmütig, wie sie zum Ziehen der schweren Frachtwagen benötigt wurden. Matu hatte ein Auge auf die Tiere geworfen, denn sie versprachen eine schnellere Gangart. Der genannte Preis war allerdings entsprechend und selbst im Tausch gegen ihre vier Tiere war er zu hoch. Ekuos kam hinzu und sah den Rosshändler an, der sofort den Kopf senkte und damit eingestand, dass sein Preis keiner war. Er hätte sich damit die Verachtung der Umstehenden zugezogen, denn untereinander durfte man sich nicht übervorteilen, das war ein göttliches Gesetz. Matu übergab ihm ihre vier Pferde und erzählte Ekuos von den Wagen, die am vergangenen Abend von hier in Richtung Alkimoennis aufgebrochen waren. Ihre Spuren hatten sich tief in den Weg gegraben, sodass sie ihnen nur folgen mussten. Matu hatte die Fuhrleute nach den Feinden befragt, aber sie hatten nur von der Verschleppung von jungen Männern reden hören. Ekuos schloss daraus, dass die Feinde sich Richtung Norden bewegten. Damit wäre der Weg nach Alkimoennis der richtige. Außerdem wollte er Palmira wohlbehalten und schnell dorthin bringen, so wie er es aufgetragen bekommen hatte.
    Sie ritten auf den schnellen Pferden zügig voran. Ekuos hatte Amadas die Lanze Palmiras geben lassen, die inzwischen eine scharfe Spitze aus Eisen trug und mit der er nun vorneweg ritt. Ihm folgte Matu, dessen Doppelaxt auf die Eisenschmelzer einen mächtigen Eindruck gemacht hatte. Hinter Matu ritt Palmira, die ihren Bogen über der Schulter trug. Ekuos ließ sich etwas zurückfallen. Dann entschied er, einen Berg anzureiten, der wegen dichtem Bewuchs schwer zu ersteigen war, von seiner Spitze aber einen weiten Blick über das Land erlaubte. Erst auf diese Weise wurde deutlich, wie viele dieser Eisenschmelzöfen es hier gab und dass sie sich fast bis an den Fluss erstreckten. Links und rechts des Wassers sahen sie dichte Wälder und die Straße nach Norden, die sie erreichen wollten, dazu jedoch mussten sie über den Fluss. Als sie an den Ufers des Flusses Isara ankamen, ließ Ekuos absitzen und die Pferde tränken. Er tauchte sein Gesicht tief in das kalte Wasser hinein. Der Weg nach Norden führte direkt am Fluss entlang, also würde ihnen die zuvor so schwierige Wegfindung keine Probleme mehr machen. Ekuos schaute in den Himmel. Bis der Abend kam, könnten sie noch eine gute Wegstrecke schaffen. Aber er dachte an etwas anderes. Sie sollten auf die Jagd gehen, damit sie unabhängig blieben und sich nicht lange in den Siedlungen am Fluss aufhalten mussten. Er wollte bis Alkimoennis niemandem begegnen, es sei denn, es wären die gesuchten Feinde.
    Kaum hatten sie an einer Furt den Fluss überquert und waren ein Stück nach Norden geritten, da fanden sie ein Dorf, in dem es ebenfalls Eisenschmelzöfen gab, auch eine Menge Vieh sahen sie und Fischerei wurde ebenso betrieben. Man bot ihnen an, die kommende Nacht dort zu verbringen. Ein Paar mit seinen Kindern trat vor Matu und bat ihn, dem Auserwählten eine Bitte vortragen zu dürfen. Es ging um ihr Haus, das sie bauen wollten, und das erlaubten die Götter nur, wenn es mit den dazu notwendigen Opfern versehen war. Würden sie das nicht tun, wäre das Haus dem Bösen schutzlos ausgeliefert.
    Natürlich wollte Ekuos die Bitte dieser ehrlichen Leute nicht abschlagen. Sie hatten die Bausteine und das Holz für den Hausbau bereits aufgeschlichtet. Die ungefähre Größe des Hauses war bereits abgesteckt worden.
    Ekuos stieg vom Pferd und löste seinen Gürtel, sodass sein Gewand von den Schultern bis zum Boden wie ein Umhang wirkte. Sein gelöstes Haar lag auf den Schultern und er betrachtete den Boden, auf dem das Bauwerk errichtet werden sollte, maß es am täglichen Gang der Sonne und entschied, es dürfe so nicht gebaut werden.
    Man hockte die ganze Nacht nebeneinander und Ekuos erhob sich, als der erste Lichtstrahl einen weiteren Tag des Lebens ankündigte. Dieser Lichtstrahl genügte Ekuos, um das zu bauende Haus deutlich weiter nach Osten auszurichten. Dem folgte die Bitte an die Große Mutter Erde, zu erlauben, sich an diesem Platz niederzulassen. Ein Loch wurde gegraben, in das Ekuos eine Kette mit einem Kreuz und eine weitere mit dem Zeichen des Ebers legte. Obwohl die Familie nicht wohlhabend war, gaben sie Münzen und schließlich legte Ekuos einen Strauß mit Getreide dazu, bevor die kleine Grube mit der

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