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Das Mysterium Des Himmels

Das Mysterium Des Himmels

Titel: Das Mysterium Des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Gardein
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ihnen soll gefangen werden und sein Blut wird von der Mauer unserer Festung hinabfließen, um ihre Frevel zu sühnen. Mögen die Götter uns gewogen sein.«
    Als Amadas aus dem Haus des Goldwäschers an den Fluss trat, um sich zu erfrischen, da lagen Nebelnester auf dem Wasser. Das Licht des frühen Tages war noch wie ein fadenscheiniger dünner Stoff. Er drehte sich um und sah die Mauern der Burg, auf der Talale die Seherin stand. Der Wind zauste an ihr und da er nicht wusste, was sie dort oben trieb, hatte sich Amadas über ihr Erscheinen gewundert. Dann fielen ihm die eifrigen Frauen und Männer auf, die sich bewaffnet hatten, und auch Matu erschien ausgerüstet und mit den Pferden.
    »Niemand wird geschont«, sagte Matu.
    Das war ein Signal, dachte Amadas, aber er zweifelte daran, dass sie noch etwas finden würden, denn die Spuren am Flussufer waren längst verwischt, auch hatten Wind und Wetter Fährten vernichtet. Zudem waren sie die letzten Tage mit der Sonnenwende beschäftigt gewesen. Er blickte zu den eintönigen Wäldern hinüber und hielt die Feinde für unauffindbar. Nun spürte er wieder einmal, wie fremd ihm die Kelten geblieben waren und er kam sich vor, als wäre er erst in diesem Moment an den Strand eines fernen Landes gespült worden.
    Auf der westlichen Mauer erschien ein Mann und blies in ein goldenes Signalhorn. Amadas beschleunigte seine Schritte, stemmte sich hoch und setzte sich auf das Pferd, denn zurückbleiben wollte er nicht. Er beschloss, sich nach Kräften zu bemühen und an der Befreiung von Atles und seinen Freunden mitzuwirken. An der Wegbiegung zum Burgaufstieg stand ein zweirädriger Wagen, der von zwei Rössern gezogen wurde. In ihm stand Talale. Seitlich von ihr hatten sich Männer und Frauen auf ihre Pferde geschwungen. Vorreiter war Ekuos, der angaloppierte und in Richtung des kleinen Flusses verschwand. Matu bildete mit Amadas den Schluss des Trupps und Amadas fiel auf, dass der Bogen und die Pfeile fehlten.
    »Es ist nicht unsere Art, den Feind aus der Distanz zu töten«, sprach er und hielt ein neues Schwert hoch in die Luft.
    Der Weg war angenehm breit und man konnte in gutem Tempo vorankommen. Amadas schaute auf die Reiter vor ihm. Palmira war nicht dabei. Er überlegte, was mit ihr geschehen war, aber fragen würde er niemanden nach ihr. Er schaute zu Matu hinüber. Nein, ihn würde er auch nicht befragen.
    Sie waren die Nacht durchgeritten und bevor die Sonne wie aus einer Glut geboren ihr Tagwerk begann, saßen sie im Gras und schauten demütig zum Himmel hinauf. Amadas war erschöpft und er fühlte sich sich selbst überlassen, als gäbe es ihn für die anderen gar nicht. Zudem konnte er an der Tatsache, dass er keinerlei Orientierung hatte und allein niemals zurückfinden würde, fast schon verzweifeln. Längst hatte er aufgehört, darüber nachzudenken, wie lange sie bereits auf Reisen waren. Wahrscheinlich, dachte er, war er auch enttäuscht darüber, dass es absolut keine Spur von den Feinden gegeben hatte.
    Matu brachte ihm sein Pferd zurück. Es war mit Kräutern abgerieben worden und hatte sich in einem nahen Bach erfrischen können.
    »Menosgada«, sagte Matu und wies in nordöstliche Richtung.
    Für Amadas klang Menosgada wie ein Zauberwort. Er hatte von der Burg bereits am Flussufer der Danau reden hören. Also gab es doch ein Ziel der Reise und es schien so zu sein, dass sie es bald erreichen würden. Als er sich auf sein Pferd setzen wollte, schüttelte Matu den Kopf. Talale die Seherin stand am Waldrand und nickte Ekuos zu. Amadas verstand. Man würde also die Straße nicht mehr benutzen und die Pferde hier zurücklassen. Aber warum? Ohne weitere Verzögerung betraten die Frauen und Männer den Wald. Einige blieben zurück, um die Rückkehr zu sichern und auf die Pferde zu achten. Amadas sah Ekuos vor sich, an dessen Seite sich Matu befand, der bereits seine Doppelaxt mit beiden Händen hielt. Alle Männer hielten Schwerter in den Händen, während die Frauen mannshohe Spieße trugen.
    Ein Bündel Sonnenstrahlen durchbrach den dichten Wald und erhellte die Szenerie. Amadas duckte sich ab. Gleich war der Wald zu Ende. Stille.
    Etwas flatterte in der Sonne, als hätte es weite Flügel, wie ein Raubvogel, der eine Richtung zum Himmel suchte. Bewegte sich dort etwas vor dem Wald? Amadas schaute hinüber zu Matu, dessen Augen leuchteten. Von außerhalb des Waldes erklang ein kurzer, schriller Schrei, dann nichts mehr. Unversehens roch es nach Rauch. Amadas

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