Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Mysterium Des Himmels

Das Mysterium Des Himmels

Titel: Das Mysterium Des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Gardein
Vom Netzwerk:
Zwei Reiter blieben dicht neben Matu, um ihn abzufangen, falls er ins Rutschen geriet.
    Amadas sah zu, wie der größere Teil ihrer Reiterschar in Bewegung geriet, sich zum Fluss aufmachte und bald darauf aus seinem Blickfeld verschwunden war. Einige der älteren Frauen und Männer sowie Talale und Ekuos standen bei dem Gefangenen. Vor ihm am Boden lag das Amulett von Atles. Da niemand die Worte des Gefangenen verstand, begann dieser mit den Händen zu schwenken, mit den Fingern zu deuten und mit der Zunge zu schnalzen. Trotz all seiner Bemühungen blieben seine Gesten den Umstehenden ein Rätsel. Offenbar hatte er auch das Amulett nicht erkannt. Schließlich fesselte Ekuos ihn so, wie sie es bei dem ertrunkenen Freund am Fluss hatten sehen müssen. Der Gefangene senkte den Kopf. Jetzt hatte er offenbar begriffen, worum es ging.
    Als Talale dicht an den Gefangenen herantrat, da gingen alle anderen einige Schritte zurück. Sie blieb eine ganze Weile bei ihm und wartete. Ekuos forderte alle Anwesenden auf, sich noch weiter zurückzuziehen, und schließlich warteten sie am Flussufer ab. Amadas schaute zu, wie die Menschen am Wasser mit dem Wiederaufbau ihrer Hütten begannen. Er hatte bemerkt, dass man ihm nun näher kam und ihn mit Respekt behandelte. Er vermutete, dass sein Kampf gegen die Feinde nicht ohne Wirkung auf sie geblieben war und dass sie sich an seine Anwesenheit gewöhnt hatten.
    Talale fuhr mit ihrem Wagen vor und folgte den Spuren der vor ihnen reitenden Truppe. Man holte den Gefangenen und schloss sich der Seherin an. Jemand sprach davon, dass Atles mit den Freunden auf ein Schiff gebracht worden war und sie die Danau flussabwärts gesegelt waren. Amadas musste nicht lange überlegen, um zu verstehen. Die Feinde hatten die Verschleppten verkauft und sich auf diese Weise die Flucht erleichtert. Seine Vermutung war, dass Atles und seine Freunde nun das Leben von Sklaven zu gewärtigen hatten und es nicht unwahrscheinlich war, wenn man sie in den Bergwerken im Gebirge vermuten würde, wo nach Salz und Erz gegraben wurde. Die schwere Arbeit dort forderte viele Tote und der Bedarf an kräftigen jungen Männern war groß.
    Amadas sah zu Ekuos hinüber, aber der saß ernst und regungslos auf seinem Pferd. Eigentlich hatte Amadas vermutet, dass sie sofort umkehren würden, aber sie ritten weiter. Nun wollte er endlich nur noch irgendwo ankommen, um seinem strapazierten Rücken anschließend etwas Ruhe zu gönnen. Als es zu regnen begann, wurde auch Amadas so stumm, wie er es von seinen Begleitern gewöhnt war. Sie ritten an dem kleinen Fluss entlang und der stetige feine Regen, die Eintönigkeit und sein Hunger ermüdeten Amadas so sehr, dass er einige Male fast vom Pferd gefallen wäre. Und beinahe wäre er an der Mündung des kleinen Flusses in die Moin in das strömende Wasser gestürzt.
    Die Göttin des größeren Flusses bewahrte ihn vor dem Übel, denn Amadas hörte gerade noch rechtzeitig das Rauschen des Wassers. Als der Regen vorbei war, da bemerkte Amadas dies zunächst gar nicht. Erst die plötzlich auftretende enorme Helligkeit weckte ihn auf und unverhofft sah er oben auf dem Berg dieses enorme Bauwerk. Sie hatten Menosgada erreicht und eine solche riesige Felsenburg hatte er bei den Kelten bisher noch nicht gesehen. Sie thronte auf dem Berg wie eine Göttin. Man hielt die Pferde an und wartete ab. Oben auf der Mauer erschienen Menschen. Talale fuhr vor und hielt direkt vor dem Weg, der zur Festung hinaufführte. Mit beiden Händen hob sie einen langen Stab in die Höhe, der einer Schlange nachgebildet war und auf dem Kopf einen Halbmond aus Silber trug. Erst danach verschwanden die Männer von den Mauern. Es dauerte eine Weile, bis man sie in Empfang nahm und hinauf in die Burg führte. Amadas sah sich dort um und stellte fest, dass es ein bewohnter Ort war. Man sah Handwerker und Schmiede vor den Häusern, Vorratsgebäude und einen großen Tempel. Amadas sah aber noch etwas. Matu lag neben dem Tempel am Boden. Er hielt die Augen geschlossen und rührte sich nicht. Als Talale neben ihn trat, hob man ihn hoch und trug ihn in das Gebäude. Ekuos folgte ihnen nach und dann wurden die Türen geschlossen.
    Amadas empfand es als Privileg, gesund und frei atmend an der Mauer dieser Burg zu stehen und in die Weite zu schauen, die sogar am Ende des Himmels nie zu enden schien.
    »Das Leben ist wie das Licht und das Alter wird ein Halbdunkel sein, bevor es um uns endgültig dunkel wird. Wenn wir in die

Weitere Kostenlose Bücher