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Das Netz

Titel: Das Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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von Ihnen ja nichts anderes gewohnt, Tweed. Worum geht’s?«
    »Ich habe hier eine Liste mit Verdächtigen, von denen ich wissen müsste, ob sie in den vergangenen fünf Monaten in die USA geflogen sind. Am besten wäre es, wenn ich die genauen Flugdaten bekommen könnte. Ist das machbar?«
    »Ich glaube schon. Nennen Sie mir doch bitte die Namen, dann gebe ich sie in meinen Computer ein.«
    Tweed gab die Liste durch und wartete. Corcoran war schneller wieder am Apparat, als Tweed erwartet hatte.
    »Sehen Sie, so was geht bei uns ruck, zuck. Haben Sie einen Stift zur Hand? Also gut, es geht los: Warner ist am 20. August, am 12. Oktober und am 16. November 2001 nach New York geflogen, wobei er bei der letzten Reise den Rückflug von Boston aus angetreten hat. Dann kommen wir zu Palfry, der am 3. September und am 9. September nach New York geflogen ist, und zu Drew Franklin: ebenfalls nach New York, und zwar am 8. und am 18. September. Für die Hogarth-Brüder und Margesson habe ich keine Daten, dafür aber für Eva Brand - die ist am 9. September 2001 und am 24. Januar 2002 nach New York geflogen. Hilft Ihnen das weiter?«
    »Ja, sehr. Könnten Sie jetzt noch nachsehen, ob jemand aus diesem Personenkreis im gleichen Zeitraum in den Nahen Osten geflogen ist?«
    »Bleiben Sie dran...«
    Wieder antwortete er schneller, als Tweed es erwartet hatte.
    »Ihre Verdächtigen sind ja ganz schön unterwegs, Tweed«, sagte Corcoran. »Also: Victor Warner ist am 4. und am 29. Januar 2002 nach Kairo geflogen. Interessanterweise hat Palfry genau dieselben Strecken gebucht, nur jeweils einen Tag später. Drew Franklin ist am 30. Januar über Kairo nach Tel Aviv geflogen, übrigens in denselben Maschinen wie Eva Brand, die Flüge mit exakt denselben Daten gebucht hat. Erst am 2. Februar war er wieder in London. So, das war’s. Soll ich Ihnen eine Rechnung schicken, oder laden Sie bei Gelegenheit zum Dinner ins Ritz?«
    »Ich entscheide mich für das Ritz«, erwiderte Tweed schmunzelnd. »Und haben Sie vielen Dank, Jim. Sie sind einsame Spitze...«
    Tweed verabschiedete sich und reichte Newman dann die Gesprächsnotizen.
    »Sehen Sie sich das mal an.«
    »Sieht ziemlich verworren aus«, sagte Newman stirnrunzelnd, nachdem er die Daten eine Weile studiert hatte.
    »Aber fällt Ihnen daran denn gar nichts auf?«
    »Zielen Sie auf was Bestimmtes ab?«, fragte Newman, der annahm, dass Tweed schon eine Vermutung hatte, aber gern noch eine zweite Meinung dazu hören wollte.
    »Ja. Aber ich sage Ihnen nicht auf was, weil ich wissen will, ob Sie von sich aus zu demselben Ergebnis kommen wie ich.«
    Er sah hinüber zu Buchanan, der während des Gesprächs mit Corcoran leise auf seinem Handy telefoniert hatte.
    »Ich habe interessante Neuigkeiten, Tweed«, sagte Buchanan nun. »Meine Leute haben den weißen Lieferwagen gefunden, von dem Sie mir berichtet haben. Ein Angler hat beobachtet, wie zwielichtige Gestalten ihn in die Themse geschoben haben, und meine Leute haben ihn jetzt rausgefischt. Aber es kommt noch besser: Nicht weit von der Stelle haben die Taucher einen zweiten Lieferwagen gefunden, der dem ersten wie ein Ei dem anderen gleicht.«
    »Geben Sie mir sofort Bescheid, sobald Ihre Leute die Fahrzeuge untersucht haben, Roy«, sagte Tweed.
     
    Nachdem Buchanan gegangen war, kam Newman an Tweeds Schreibtisch.
    »Na, ist Ihnen was aufgefallen, Bob?«
    »Am verwunderlichsten finde ich, dass Eva Brand allem Anschein nach gemeinsam mit Drew Franklin zuerst in Kairo und dann in Tel Aviv war. Darauf kann ich mir keinen Reim machen.«
    Während er noch sprach, kam Marler herein.
    »Was ist denn hier los?«, sagte er. »Ich sehe es Ihnen doch an, dass irgendetwas im Busch ist.«
    »Ich habe einen Auftrag für Sie«, sagte Tweed. »Finden Sie heraus, wo sich Eva Brand gerade aufhält, und folgen Sie ihr.«
    »Wir wissen allerdings nicht, ob sie gerade im Ministerium in Whitehall oder im Penthouse des Ministers in Belgravia ist«, warf Newman ein.
    »Das werden wir gleich haben«, sagte Marler. »Ich rufe einfach unter falschem Namen im Ministerium an und frage, ob sie da ist. Und wenn ich sie ausfindig gemacht habe, darf ich sie dann auch zum Abendessen ins Ivy einladen?«
    »Sie sind einfach unverbesserlich, Marler«, sagte Newman. »Dabei ist Eva doch gar nicht Ihr Typ.«
    »Das lassen Sie mal meine Sorge sein«, antwortete Marler und klopfte Newman zum Abschied gönnerhaft auf die Schulter. »Sie sind doch nur neidisch, weil Tweed nicht

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