Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Netz

Titel: Das Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
Vom Netzwerk:
getragen werden«, sagte er. »Wenn wir es wirklich mit dreißig El-Kaida-Terroristen zu tun haben, dann können wir uns auf einiges gefasst machen.«
    »Zu demselben Schluss bin ich auch gekommen«, sagte Buchanan, während Newman zu seinem Stuhl zurückging. »Das Einzige, was wir außer dem Stück Stoff sonst noch gefunden haben, waren Essensreste, die ich ans Labor zur Analyse habe schicken lassen. Mrs Sharp hat uns wirklich einen unschätzbaren Dienst erwiesen.«
    »Wie sind Sie denn so schnell von der Farm wieder nach London gekommen?«, fragte Tweed.
    »Ganz einfach, ich hatte doch den Hubschrauber. Aber ich war noch nicht ganz fertig. Jetzt kommt der weiße Lieferwagen dran, den Mrs Wharton Ihnen unten an der Themse gezeigt hat.«
    »Was ist mit ihm?«
    »Als wir an der Stelle ankamen, die Sie uns beschrieben haben, war er verschwunden. Jemand muss ihn wohl weggefahren haben. Aber wohin? Der Weg am Fluss entlang ist eine Sackgasse. Ich könnte mir höchstens vorstellen, dass ihn jemand mit einem Boot hinüber zu dem neuen Kohlekraftwerk auf der anderen Flussseite gebracht hat. Zumindest war am Ufer ein großer Landungssteg, auf den gut ein Wagen hätte fahren können.«
    »Haben Sie denn etwas Ungewöhnliches an dem Kraftwerk entdeckt?«
    »Nein. Ich habe durch mein Nachtglas hinübergeschaut und nichts Auffälliges gesehen, außer dass dort sechs große Lastkähne festgemacht waren.«
    »Ganz schön viele, finden Sie nicht?«
    »Die brauchen dort wohl eine Menge Kohle.«
    »Ist Ihnen sonst noch irgendetwas an dem Kraftwerk aufgefallen?«
    »Nur dass so gut wie alle Lichter brannten. Aber das ist bei einem Kraftwerk ja nichts Ungewöhnliches. Die müssen schließlich nicht Strom sparen.«
    »Trotzdem möchte ich, dass wir sofort zuschlagen. Alarmieren Sie Ihre Spezialkräfte, Buchanan, und sorgen Sie dafür, dass genügend Boote bereitgestellt werden...«
    »Einen Moment, bitte. So einfach ist das leider nicht.«
    »Warum nicht?«, fragte Tweed ungeduldig. »Wir haben keine Zeit zu verlieren.«
    »Tweed, Sie kennen diese Gegend Londons nicht so gut wie ich, aber selbst Sie müssten eigentlich wissen, dass das Krafwerk direkt neben dem Krankenhaus St. Jude liegt. Als Dixon die Genehmigung zum Bau des Kraftwerks bekam, hat man ihm zur Auflage gemacht, aus Rücksicht auf das Krankenhaus die modernsten und besten Filteranlagen einzubauen, die es auf dem Markt zu kaufen gibt. Verstehen Sie jetzt mein Problem?«
    »Ich verstehe es«, mischte Beaurain sich ein. »Sollte die El Kaida sich des Kraftwerks bemächtigt haben, dann hat sie dort bestimmt jede Menge Sprengladungen angebracht. Und wenn uns die Terroristen nun mit Booten über den Fluss setzen sehen, ist nicht auszuschließen, dass sie die ganze Anlage in die Luft jagen. Können Sie sich vorstellen, was das für das Krankenhaus und seine über vierhundert Patienten bedeutet?«
    »Das können wir nicht riskieren«, sagte Tweed. »Da sind uns wohl die Hände gebunden.«
     
    Als Victor Warner zurück in die Kabinettssitzung kam, erzählte er haarklein, was Tweed ihm am Telefon gesagt hatte, musste aber zu seiner Verärgerung feststellen, dass der Premierminister sich über Tweeds Äußerungen königlich zu amüsieren schien.
    »So, ich finde, wir haben für heute genug hohle Phrasen gedroschen, Gentlemen«, sagte er grinsend und klappte die Akte vor sich zu. »Die Sitzung ist geschlossen.«
    Mit einer Stinkwut im Bauch kehrte Warner in sein Ministerium zurück. Bevor er sein Büro betrat, lief ihm Palfry über den Weg.
    »Lassen Sie schon mal meinen Wagen vorfahren, Palfry«, sagte er. »Ich arbeite den Rest des Tages über zu Hause.«
    In seinem Penthouse angekommen, begab er sich sofort in sein Arbeitszimmer, wo Eva Brand in einem eng anliegenden schwarzen Hosenanzug an ihrem Schreibtisch saß. Warner zog sich einen Stuhl heran und setzte sich neben sie. Eva merkte sofort, dass er nicht gerade in bester Stimmung war, und bereitete sich auf einen Rüffler von ihrem Chef vor. Umso erstaunter war sie, als Warner unerwartet sanfte Töne anschlug.
    »Wenn diese Krise vorbei ist, haben wir uns einen Urlaub verdient«, säuselte er.
    »Gute Idee. Ich werde dann nach Frankreich fahren.«
    »Nein, das werden Sie nicht tun«, sagte er mit einem merkwürdigen Grinsen auf den Lippen. »Sie werden nämlich mit mir auf die Bermudas fliegen. Na, wie gefällt Ihnen das?«
    Mit diesen Worten legte er ihr seine Hand auf den Unterarm, den Eva daraufhin, ohne ihm ins Gesicht zu

Weitere Kostenlose Bücher