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Das Netz

Titel: Das Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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sieht. Die Rechung übernehme ich.«
    Palfry verließ verdattert das Lokal. Als er an Marler vorbeiging, bemerkte er ihn nicht. Eva Brand bezahlte das Bier, das Palfry halb ausgetrunken hatte stehen lassen, und zog dann ihren Mantel an. Im Hinausgehen blieb sie kurz bei Marler stehen und sagte: »Warum verfolgen Sie mich, Marler?«
    »Nur zu Ihrem eigenen Schutz. Aber wie haben Sie mich bemerkt?«
    »Haben Sie vergessen, dass Sie es mit einem Profi zu tun haben?«, antwortete Eva und lächelte ihn an. »Sie sind gut, Marler, aber nicht gut genug für mich. Und wenn Sie das nächste Mal versuchen, jemanden zu belauschen, setzen Sie sich doch so nahe an ihn ran, dass Sie das Gespräch auch mitbekommen.«
    »Es war nicht meine Absicht, Sie zu belauschen. Ich wollte nur sichergehen, dass Ihnen nichts passiert.«
    »Sie hätten sich auch bloß gelangweilt«, sagte sie. »Dieser Palfry ist ein blutleerer Wicht.«
    Mit diesen Worten zog sie Marler die Baskenmütze in die Stirn und küsste ihn kichernd auf die Wange. »Richtig süß sehen Sie aus in Ihrer putzigen Verkleidung.«
    Dann verschwand sie aus dem Lokal. Marler hätte sie am liebsten zum Abendessen eingeladen, fand aber, dass es vielleicht doch nicht der passende Augenblick für so etwas war. Außerdem musste er in die Park Crescent zurück, um Tweed Bericht zu erstatten.
     
    Als Marler ins Büro kam, telefonierte Tweed gerade mit Dixon, dem Besitzer der Fabrik und des Kohlekraftwerks.
    »Mr Dixon, hier noch mal Tweed. Ich wollte mal fragen, ob im Kraftwerk noch immer alles in Ordnung ist.«
    »Ja, da ist alles in Butter. Das hat mir der Wachmann dort soeben telefonisch mitgeteilt. Also kein Grund zur Sorge. Und Vince Proctor ist ein zuverlässiger Mann. Wenn Sie wollen, können Sie ihn überprüfen. Er wohnt in Balham, nicht weit vom Kraftwerk entfernt.«
    »Hat er Familie?«
    »Soviel ich weiß, ist er verheiratet. Ob er Kinder hat, kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Vielen Dank«, sagte Tweed. »Ich glaube, ich werde Sie jetzt vorerst nicht mehr belästigen...«
    Er legte auf und wandte sich an Monica.
    »Suchen Sie mir doch bitte so schnell wie möglich die Adresse eines gewissen Vincent Proctor in Balham heraus.«
    »Wird erledigt.«
    Während Monica eine Suchanfrage in ihren Computer tippte, wandte Tweed sich an die anderen.
    »Ich frage mich immer wieder, was ich tun würde, wenn ich der führende Kopf der Terrorzelle wäre und dieses Kraftwerk in meine Gewalt bringen wollte. Als Erstes würde ich mir wohl den Wachmann vorknöpfen und ihn so einschüchtern, dass er seinem Boss bei dessen abendlichem Kontrollanruf nur das sagt, was ich will. Und womit könnte man den Mann am besten einschüchtern?«
    »Indem man seine Frau als Geisel nimmt«, sagte Paula.
    »Genau. Deshalb bin ich felsenfest davon überzeugt, dass Mrs Proctor zurzeit in ihrem Haus festgehalten wird. Unsere Feinde sind mit allen Wassern gewaschen. Und was die Terroristen mit Mrs Proctor anstellen, wenn sie den Anschlag erst einmal verübt haben, können Sie sich ja leicht selbst ausmalen.«
    »Sie werden sie töten - genauso wie ihren Mann«, sagte Paula leise.
    »Richtig. Und das müssen wir verhindern. Wer von Ihnen kennt sich in Balham aus?«
    »Ich«, antwortete Nield. »Monica muss uns nur noch sagen, wo dieser Proctor wohnt.«
    »Bitte schön«, sagte Monica und reichte ihm einen Zettel, auf den sie die Adresse geschrieben hatte.
    »Ich kenne die Straße«, sagte Nield. »Die ist in einer von diesen typischen Reihenhaussiedlungen.«
    »Wir müssen Mrs Proctor schleunigst aus den Händen der El Kaida befreien«, sagte Tweed. »Das wird nicht einfach werden.«
    »Sie sagen es«, meldete sich Newman zu Wort. »Vor allen Dingen müssen wir verhindern, dass die anderen Terroristen Wind von unserer Befreiungsaktion bekommen.«
    »Übernehmen Sie das, Bob. Nield wird Ihnen dabei helfen, schließlich kennt er sich in dieser Gegend aus.«
     
    »Wenn das so weitergeht, brauchen wir die ganze Nacht bis Balham«, brummte Newman mürrisch, als sie im dichten Nebel über die Albert Bridge fuhren. Wie so oft ging es auf der Brücke nur im Schritttempo voran.
    »Keine Bange«, sagte Nield zuversichtlich. »Hinter der Brücke kommt der Verkehr schon wieder ins Fließen. Ich kenne das.«
    »Ihr Wort in Gottes Ohr, Pete«, antwortete Newman wenig überzeugt.
    Nield sollte Recht behalten. Kaum hatten sie die Brücke überquert, herrschte nur noch wenig Verkehr, sodass sie bald in Balham ankamen, wo Newman

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