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Das Netz

Titel: Das Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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und in Mailand war. Auf einmal scheint Italien in aller Munde zu sein...« Er zog den Zettel mit der Adresse hervor, die Marler ihm gegeben hatte. »Marler, erzählen Sie uns noch einmal in allen Einzelheiten, was passiert ist, als Sie Buller beschattet haben.«
    Marler wiederholte das, was er Tweed und Paula erzählt hatte.
    »Von dieser Moschee in Finsbury Park heißt es, dass die Anhänger der El Kaida dort einer Gehirnwäsche unterzogen werden«, sagte Harry Butler, der sich abermals im Schneidersitz auf den Boden gesetzt hatte.
    »Das stimmt«, sagte Tweed. »Was mich an Marlers Erzählung aber viel mehr interessiert, ist die Tatsache, dass Buller nach Mailand fahren wollte, um einen Informanten zu treffen. Und zwar, nachdem er in der Moschee gewesen war. Und jetzt haben wir von Eva Brand schon den zweiten Hinweis auf Mailand bekommen.« Er sah auf die Uhr. »Bob, haben Sie bei der Daily Nation etwas über Drew Franklin herausgefunden?«
    »Ja - und nein. Ich habe meinen Freund, den stellvertretenden Chefredakteur, auf ein Bier eingeladen. Er sagt, dass Franklin von seinen Kollegen für seine bissigen, bei den Lesern äußerst populären Kolumnen zwar geschätzt wird, aber ansonsten nicht allzu beliebt ist. Er spricht nur selten mit ihnen und scheint sich für was Besseres zu halten. Franklin besitzt eine Wohnung gleich hinter dem Eaton Square - ich habe mir die Adresse notiert -, aber seine Kolumnen schreibt er meistens in Carpford. In London geht er oft auf Partys, was er ja auch muss, wenn er auf dem Laufenden bleiben will, und im Januar fliegt er regelmäßig für sechs Wochen ins Ausland, aber niemand weiß, wohin. In dieser Zeit erscheint seine Kolumne nicht. Von seinen Kollegen wird er übrigens hinter seinem Rücken bloß ›der Fatzke‹ genannt. Mehr habe ich bisher noch nicht herausgefunden, eines allerdings dürfte schon jetzt klar sein: Irgendetwas stimmt mit diesem Franklin nicht.«
    Tweed dankte Newman und wandte sich an Paula, die still an ihrem Schreibtisch saß. »Paula. Sie sollten jetzt nach Hause gehen. Nach dem Vorfall heute Abend brauchen Sie erst mal viel Schlaf. Beaurain sitzt übrigens noch immer in Heathrow fest - der Sicherheitsdienst am Flughafen hat einen anonymen Anruf bekommen, dass ein Terrorist an Bord der Maschine gewesen sein soll und überprüft jetzt alle Passagiere. Es wird also bestimmt spät, bis er kommt. Ich werde hier auf ihn warten.«
    »Dann warte ich auch«, sagte Paula bestimmt.
     
    Eine halbe Stunde später waren nur noch Marler, Tweed, Paula und natürlich Monica im Büro. Marler stand am Fenster und zog den Vorhang ein wenig zur Seite.
    »Sieh mal einer an, wir kriegen hohen Besuch«, sagte er und stieß einen erstaunten Pfiff aus. »Machen Sie sich auf was gefasst, Tweed!«
    Es dauerte keine Minute, bis sich George auf Monicas Apparat meldete.
    »Victor Warner ist im Anmarsch«, sagte sie dann zu Tweed. »Er möchte Sie dringend sprechen.«
    »Er soll raufkommen«, knurrte Tweed. »Aber allein.«
    »Da unten stehen übrigens zwei schwarze Limousinen«, berichtete Marler. »In der ersten war der Minister, und aus der zweiten steigen gerade lauter Typen von der Kamelhaarmantel-Fraktion. Und die Schießbudenfiguren bauen sich jetzt doch tatsächlich vor unserem Eingang auf. Ist ja zu komisch!«
    Kurze Zeit später flog die Tür auf, und Victor Warner preschte in einem Kamelhaarmantel - allem Anschein nach eine Maskerade für die Fahrt von Whitehall zum SIS - herein. Ohne ein Wort des Grußes nahm er Tweed gegenüber Platz und legte einen großen Umschlag aus braunem Karton vor ihm auf den Schreibtisch.
    »Ich hielt es fürs Beste, Ihnen das hier persönlich zu überreichen. Wir wissen jetzt, wer hinter den ganzen Gerüchten von einem Terroranschlag steckt und wo er vermutlich stattfinden wird. Aber bevor Sie den Umschlag öffnen, möchte ich, dass Ihre Mitarbeiter das Büro verlassen.«
    »Ich muss sowieso gehen«, sagte Marler und verließ den Raum.
    »Und ich wollte gerade Kaffee machen«, verkündete Monica und ging ebenfalls.
    »Dürfte ich Sie auch kurz nach draußen bitten, Miss Grey?«, sagte Warner zu Paula. »Was ich zu sagen habe, geht nur Tweed und mich etwas an.«
    »Miss Grey bleibt«, sagte Tweed forsch. »Sie ist in alle meine Pläne eingeweiht. Falls ich eines Tages einmal ausfallen sollte, wird sie meine Nachfolgerin.«
    Paula, die verblüfft, um nicht zu sagen, peinlich berührt war, vermied es, Tweed anzusehen. Bisher hatte Tweed sie noch nie

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