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Das Netz

Titel: Das Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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schwarzen Rollkragenpullover, sodass man ihn, falls er das Haus verlassen musste, in der Dunkelheit nur schwer würde erkennen können.
    Paula beobachtete ihn, wie er aufsprang und die Fensterläden überprüfte. Dann legte er die Uzi durchgeladen auf den Tisch neben der Haustür.
    »Es gibt hier im Haus zwei Schlafzimmer«, sagte er. »Suchen Sie sich eines aus und legen Sie sich aufs Ohr. Ich übernehme die erste Wache.«
     
    Ali wartete wieder einmal in einer ruhigen Gegend in einer Telefonzelle auf einen Anruf. Langsam wurde er ungeduldig. Als das Telefon dann endlich klingelte, nahm er noch beim ersten Läuten ab.
    »Ja?«
    »Mit wem spreche ich?« Wieder die verzerrte Stimme.
    »Mit Ali natürlich...«
    »Das ›natürlich‹ kannst du dir in Zukunft sparen. Du bist hier der Befehlsempfänger und erstattest mir gefälligst ordnungsmäßig Bericht. Also, noch einmal. Mit wem spreche ich?«
    »Mit Ali.«
    »Abdullah hier. Es gibt Gerüchte, dass große Einheiten der englischen Armee für Sicherungsaufgaben ins Zentrum von London verlegt werden sollen. Wie kommst du mit den Lieferungen voran?«
    »In zwei Tagen ist es so weit...«
    »Gut. Sehr gut. Aber es gibt da noch ein anderes Problem, das wir schleunigst aus der Welt schaffen sollten. Zwei unserer Gegner haben sich in dem Bungalow von Billy Hogarth eingenistet. Hogarth wurde beobachtet, wie er einen Koffer zu seinem Auto geschleppt hat. Er wohnt jetzt in einem kleinen Hotel in London. Hast du noch Männer in der Gegend von Carpford übrig?«
    »Ja, vier noch. In einem Versteck im Black Wood. Für unsere eigentliche Operation brauchen wir sie nicht...«
    »Kannst du sie erreichen?«
    »Natür…« Ali brach mitten im Wort ab und überlegte sich rasch eine andere Antwort: »Ja, das kann ich.«
    »Weißt du, welchen Bungalow ich meine? Es gibt nämlich zwei.«
    »Ich weiß, welchen Sie meinen...«
    »Dann schick deine Männer sofort los, und sag ihnen, sie sollen mit allen, die sich in dem Bungalow aufhalten, kurzen Prozess machen. Noch heute Nacht...«
    Der Hörer wurde aufgeknallt. »Mistkerl!«, fluchte Ali, was er sich nie getraut hätte, wenn Abdullah noch zugehört hätte. Er zog sein Handy heraus, wählte und gab den vier Männern im Black Wood ihre Anweisungen.

29
    Es war ein Uhr nachts, als Beaurain das Motorrad hörte. Das Geräusch kam schnell näher, bis es unmittelbar hinter dem Bungalow schlagartig abstarb. Der Fahrer hatte den Motor ausgeschaltet.
    Beaurain öffnete die Haustür und ging, die Smith & Wesson hinter dem Rücken versteckt, hinaus. Im Mondlicht konnte er sehen, wie der Fahrer seine Maschine mit dem Lenker an die Wand von Billys Bungalow lehnte, abstieg und dann aus der Packtasche einen großen, weißen Umschlag nahm. Er trug volle Montur - eine schwarze Lederkombi und einen schwarzen Integralhelm.
    »He da! Hat dieses Ding denn keinen Ständer?«, rief Beaurain.
    Der Mann wirbelte herum und griff gleichzeitig mit der Hand ins Innere seiner Lederjacke. Beaurain war darauf vorbereitet, im Notfall sofort zu schießen, aber anscheinend hatte sich der Motorradfahrer eines Besseren besonnen: Als die Hand wieder aus der Jacke zum Vorschein kam, war sie leer.
    »Wieso?« Die aus dem Helm heraus hohl klingende Stimme hatte einen starken ausländischen Akzent.
    Beaurain deutete hinüber zum nicht allzu weit entfernten Bungalow von Martin Hogarth. »Weil Sie Ihre Höllenmaschine an die Wand gelehnt haben.«
    »Aber Mauer ist nicht beschädigt.«
    »Das ist mir egal. Ich will, dass das Ding sofort verschwindet.«
    Der Mann zuckte die Achseln und steckte den Umschlag wieder in die Packtasche. Danach schob er die Maschine auf die Straße, wo er den Seitenständer ausklappte. Als Beaurain zurück zum Bungalow ging, sah er, dass im Inneren das Licht ausgeschaltet war. Paula stand in der Tür.
    Paula, die sich erst etwa eine Stunde zuvor schlafen gelegt hatte, war vom Lärm des Motorrads aufgewacht. Weil sie sich lediglich Windjacke und Stiefel ausgezogen hatte, war sie sofort einsatzbereit gewesen. Sie hielt ihre neue Browning in der Hand und sah Beaurain fragend an. Der Belgier ging auf sie zu, schob sie wortlos ins Innere des Bungalows und schloss die Tür.
    »Er hat einen großen, weißen Umschlag bei sich, den er anscheinend jemandem im Ort bringen will«, flüsterte er.
    »Aber es ist mit Sicherheit ebenso wenig drin wie in den Umschlägen, die Mrs Gobble im Müll und Eva Brand im Haus ihres Onkels gefunden haben.«
    »Kann schon sein.

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