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Das Netz

Titel: Das Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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rechtzeitig zu meiner Wache.«
    Mit diesen Worten verschwand sie wieder in dem Schlafzimmer, das sie sich ausgesucht hatte. Wahrscheinlich würde in dieser Nacht sowieso nichts mehr passieren.
     
    Newman schreckte auf seinem improvisierten Hochsitz im Wipfel der Tanne hoch. Entsetzt stellte er fest, dass er wohl kurz eingenickt war. Aber was hatte ihn aufgeweckt?
    Newman lauschte angestrengt hinab in den dunklen Wald, bis er erst das Knacken eines trockenen Astes und dann das Geräusch von Schritten hörte. Leider waren vom See her dichte Nebelschwaden in den Wald gewabert, sodass er selbst mit seinem Nachtsichtgerät nichts erkennen konnte. Erst als sich ein Loch im Nebel auftat, sah er sie: Es waren vier Gestalten, die mit Schnellfeuerwaffen ausgerüstet waren. Sie arbeiteten sich mit großem Abstand voneinander über die Weide vor dem Wald auf den Rand der Ortschaft zu. Sie trugen alle einen Turban, und obwohl das grünliche Bild seines Nachtsichtgeräts ihm keine Farben zeigte, meinte Newman doch erkennen zu können, dass die Turbane schwarz waren. El Kaida! Aber was war das Ziel der Terroristen? Newman entsicherte seine Uzi und wartete.
    Es dauerte nicht lange, bis er erkannte, worauf es die vier Männer abgesehen hatten: Sie sammelten sich vor Billy Hogarths Bungalow. Paula und Beaurain waren in höchster Gefahr! Newman verlor keine Zeit. Er zielte genau und gab einen kurzen Feuerstoß aus seiner Uzi auf den Mann ab, der dem Bungalow am nächsten war. Während der Terrorist mit einem Schrei zu Boden sank, wirbelten die drei anderen herum. Einer von ihnen riss seine Kalaschnikow hoch und jagte eine Garbe in Newmans Baum, die aber zum Glück nur ein paar Meter unter ihm das Geäst zerfetzte. Newman drückte auf den Abzug der Uzi und mähte den Schützen nieder. Als er den Lauf der Waffe jedoch auf die verbliebenen beiden Terroristen schwenken wollte, waren sie längst hinter dem Bungalow verschwunden. Newman konnte nur hoffen, dass das kurze Feuergefecht Paula und Beaurain gewarnt hatte.
     
    Als Paula den ersten Feuerstoß hörte, sprang sie aus dem Bett, schlüpfte in ihre Stiefel und rannte mit der Uzi, die sie griffbereit auf dem Nachttisch liegen hatte, hinaus ins Wohnzimmer. Beaurain stand mit seiner Waffe in der Hand schon vor der Eingangstür.
    »Sichern Sie den Hintereingang«, rief er Paula mit einem grimmigen Grinsen zu. »Ich sehe nach, was los ist.«
    Mit diesen Worten riss er die Haustür weit auf und fluchte gleich darauf leise, weil draußen dichter Nebel herrschte. Er blieb stehen und lauschte. Stille. Nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass auf der Terrasse vor dem Haus niemand war, schob er sich eng an die Wand gedrückt bis zum nächsten Hauseck vor, wo er abermals in den Nebel hineinhorchte. Nichts. Wenn jemand in der Nähe des Hauses war, hielt er entweder still oder bewegte sich so leise wie eine Katze. Auf einmal hörte Beaurain von weit her eine vertraute Stimme. Es war Newman, der offenbar die Hände wie einen Trichter an den Mund gelegt hatte. Durch den Nebel war kaum zu verstehen, was er rief.
    »Zwei Angreifer hinter dem Haus. Zwei andere habe ich schon erledigt...«
    Zwei Angreifer?, dachte Beaurain. Wenn die sich gemeinsam auf ihn stürzten, konnte es gefährlich werden. Um ein möglichst kleines Ziel abzugeben, kauerte er sich nahe an der Wand des Bungalows auf den Boden. Dann hörte er von rechts das leise Knirschen von Kieselsteinen und sah gleich darauf, wie ein Mann mit einer Kalaschnikow in der Hand aus dem Nebel auf ihn zukam. Ohne zu zögern, drückte Beaurain ab. Die Wucht des Feuerstoßes aus seiner Uzi schleuderte den Angreifer einen Meter nach hinten, wo er direkt vor der Hauswand röchelnd zusammenbrach. Beaurain wirbelte herum und richtete die Waffe nach links, aber von dort kam niemand.
    Im Bungalow rannte Paula in die Küche und kontrollierte die Hintertür. Beide Riegel waren vorgeschoben. Hier würde niemand ins Haus gelangen. Dann hörte sie von draußen Newmans leises Rufen, und obwohl sie nicht jedes Wort verstand, bekam sie doch die Quintessenz seiner Botschaft mit. Auf einmal knatterte eine Salve aus einer Maschinenpistole. Paula machte sich Sorgen um Beaurain.
    Obwohl das erste Feuergefecht sie aus dem Tiefschlaf gerissen hatte und sie noch leicht benebelt war, wusste sie genau, was zu tun war. Sie holte aus dem Küchenschrank mehrere Töpfe und Pfannen und stellte sie im Flur so auf, dass ihr Scheppern mögliche Eindringlinge verraten würde. Dann

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