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Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence

Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence

Titel: Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Robertson
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nicht wahr? Ich hatte gar nicht die Gelegenheit, mich neulich beim Essen mit Ihnen zu unterhalten, weil Chad Sie so schnell nach Hause brachte.«
    Sehr eindrucksvoll, dachte Mo. Doppeltreffer. Sprint, Pass– Tor!
    Ich wette, sie wäre nicht mehr so selbstgefällig, wenn sie wüsste, dass ihre Nanny mit meiner vögelt. Zu schade, dass ich ihr das nicht stecken kann. Aber ich will ja nicht, dass Izzy rausfliegt.
    » Ja, genau«, erwiderte Mo lächelnd. » Mrs. Chad Lawrence. Welcher war noch gleich Ihr Mann?«
    » Jay«, antwortete Becca. » Er ist der stellvertretende Leiter der Hedgefonds-Abteilung.«
    » Ach, der Hedgefonds-Abteilung?«, sagte Mo. » Connie, ist Phil auch in der Hedgefonds-Abteilung?«
    » Phil ist bei den Aktienderivaten«, antwortete Becca. » Stimmt doch, oder, Connie?«
    » Ja, Becca«, sagte Connie.
    Mo widerstand dem Drang, ihrer Freundin unter dem Tisch gegens Schienbein zu treten. Verdammt, Connie! Sei nicht so beschissen unterwürfig!
    » Willst du dich nicht zu uns setzen?«, fragte Connie.
    Und damit, meine Liebe, dachte Mo, hast du dir einen Platz auf meiner ultraschwarzen Spezialliste verdient! Aber keine Angst– es müsste schon ein Wunder geschehen, um Gwyneth Paltrow vom Spitzenplatz zu schubsen.
    » Ich treffe mich hier mit Sissy. An Sissy erinnerst du dich vielleicht noch«, sagte Becca zu Mo gewandt. » Sie war auch bei dem Dinner. Sie ist mit Elliot verheiratet.«
    Nein, da klingelt nichts, dachte Mo. Ich erinnere mich nur noch an jemanden namens Bitchface. Aber Sissy? Nein.
    Beccas Handy klingelte und sie zerrte es ungeduldig aus ihrer Handtasche. Als sie die SMS sah, presste sie die Lippen zu einem dünnen Strich zusammen.
    » Ach, Herrgott nochmal!«
    Sie schob das Handy in die Tasche zurück und gab einen Laut von sich, der sich anhörte wie ›tscha‹!
    » Sissy hat abgesagt«, verkündete sie. » Das macht sie jetzt schon zum zweiten Mal mit mir. Sie ist so unglaublich egozentrisch. Ich werde ihr wirklich mal die Meinung sagen müssen.«
    Warum sich damit aufhalten, dachte Mo. Warum sie nicht gleich mit tausend bissigen Bemerkungen zu Tode sticheln? Obwohl: Wenn die genauso ein dickes Fell hat wie du, wird da wohl nur ein Kopfschuss aus einer 44er-Magnum helfen.
    » Dann setz dich doch zu uns, Becca«, wiederholte Connie und ignorierte Mos warnenden Blick. » Man hat unsere Bestellung noch nicht aufgenommen. Wir sind auch gerade erst gekommen.«
    » Tja, warum nicht?«, fragte Becca und klang, als hätte sie sich für das geringere von zwei Übeln entschieden. » Dann müssen sie aber noch ein Gedeck auflegen.«
    Zufällig wartete schon ein Kellner auf ihr Zeichen. Becca ist genau der Typ Frau, bei dem sich ständig besorgte Kellner in der Nähe herumdrücken, dachte Mo. Es wurde ein drittes Gedeck aufgelegt und die Bestellung aufgenommen. Aber Becca wedelte nur ungeduldig mit der Hand.
    » Bringen Sie mir Hühnersalat ohne Mandeln und Avocado. Und keine Steinfrucht oder Kiwi. Ich darf doch wohl annehmen, dass der Salat kein Eisberg ist, sondern römischer. Sorgen Sie dafür, dass er besonders gut gewaschen und luftgetrocknet ist.«
    » Mmmh«, sagte Mo. » Das klingt ja köstlich. Connie, was nimmst du?«
    » Oh.« Connie lächelte den Kellner zaghaft an. » Oh, ich glaube, ich nehme das Gleiche.«
    » Connie?« Mo hatte einen singenden Tonfall angenommen wie ein Staatsanwalt, der einen Angeklagten ins Kreuzverhör nimmt. » Willst du das wirklich?«
    » Connie muss ständig gegen ihr Übergewicht kämpfen«, sagte Becca. » Obwohl du meistens gewinnst, nicht wahr, Connie?«
    Connie wurde rot und nickte kurz zum Kellner, der jetzt auf Mos Bestellung wartete.
    » Ach so«, sagte Mo zu ihm. » Ich nehme den Cheeseburger.«
    Nachdem der Kellner sich alles notiert hatte und davongeeilt war, fügte Mo hinzu: » Eigentlich wollte ich das Grillhähnchen, aber das hat nur sechshundertneunzig Kalorien, während die Köstlichkeit mit Käse satte neunhundertneunzig hat. Wenn mein Übergewicht Streit will, dann sag ich: Immer her damit!«
    Ihr entging nicht der Blick, den Becca Connie zuwarf. Er bedeutete unmissverständlich, dass alles, was Becca bei jenem Dinner über Mo gedacht hatte, nun bestätigt wurde. Mo war eine fette Säuferin mit losem Mundwerk, das in der Neureichenhochburg Marin wohnte.
    Leider, dachte Mo, ist es mir scheißegal, wenn Becca mich für eine einfältige Idiotin mit Hüfthalter hält, die heimlich am Waschbenzin nippt. Die Liste der Leute, auf deren

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