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Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence

Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence

Titel: Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Robertson
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Aishe.«
    » Hallo.« Die Frau beäugte Nicos Hand, als gehörte sie einem Proktologen mit schlechtem Ruf, dachte Aishe. Dennoch drückte sie sie rasch, aber zaghaft.
    Dann warf sie einen Blick über ihre Schulter. » Tut mir leid, aber Danny ist heute früher von der Vorschule nach Hause gekommen, weil es ihm nicht gut ging. Ich hab’s ihm noch nicht gesagt, daher…« Sie verzog entschuldigend das Gesicht. » Könnten Sie ein andermal wiederkommen?«
    Aishe öffnete schon den Mund, aber Nico kam ihr zuvor. » Ma’am, ich fürchte, das Wohl des Hundes steht bei uns an erster Stelle. Wir achten darauf, dass Ihr Sohn– also, wir beeilen uns, so gut wir können.«
    Aishe konnte sich nicht mehr beherrschen: » Wie wollten Sie Ihrem Sohn das denn nach der Vorschule eigentlich erklären? Wollten Sie ihm vielleicht einreden, er hätte sich den Hund nur eingebildet?«
    Die Frau sah aus, als finge sie gleich an zu weinen. Aishe spürte Nicos Griff an ihrem Oberarm, der ein klein wenig zu fest war, um beruhigend zu sein.
    » Ma’am«, sagte er, » könnten Sie uns den Hund zeigen?«
    Die Frau zögerte. Ihre Miene verriet Angst und Unentschlossenheit. Sie blickte noch einmal über ihre Schulter und öffnete dann die Tür.
    » Es ist in der Waschküche«, sagte sie. » Kommen Sie mit.«
    Es?, dachte Aishe. Ihr Hund ist doch kein Es! Aber Nico hielt sie immer noch fest am Arm gepackt. Also beschloss sie, den Mund zu halten.
    Halb erwartete sie schon, den Hund in irgendeiner Ecke angekettet zu sehen, aber als die Tür zur Waschküche aufging, sprang er mit heraushängender Zunge auf sie zu und schmachtete sie an, wie Labradore es tun, wenn sie sich freuen. Zumindest ist die Waschküche groß, dachte Aishe. Und es gibt Wasser, Futter und ein Körbchen. Aber der Hund dürfte hier nicht ganz allein eingesperrt sein. Labradore sind soziale Wesen. Sie brauchen Gesellschaft.
    Der Hund war erst ein Jahr alt, aber schon ausgewachsen und etwa dreißig Kilo schwer. Er sprang Nico an, der einen kurzen, scharfen, gutturalen Laut ausstieß. Sofort ließ sich der Hund zu Boden fallen und rollte sich auf den Rücken.
    » Mein Gott, wie haben Sie das denn gemacht?«, fragte die Frau. » Ich konnte ihn nie dazu bringen, das Anspringen zu lassen!«
    » Hunde müssen wissen, wer der Boss ist«, erklärte Nico. » Ich bin jetzt das Alphatier, daher wartet er auf ein Zeichen von mir, bevor er irgendwas macht.«
    » Und dazu mussten Sie ihn nur anknurren?«
    Nico lächelte. » Ich musste lange üben, um dieses Knurren richtig hinzukriegen.«
    Der Hund saß jetzt zu Nicos Füßen und sah ihn hingebungsvoll an. Nico streckte die Hand aus und kraulte ihm die Ohren.
    » Ein freundlicher Hund. Sie wissen, dass er leicht erzogen werden könnte? Sollten Sie Ihre Meinung ändern, könnte ich Ihnen eine gute Hundeschule nennen…«
    Die Frau wurde rot und trat verlegen von einem Fuß auf den anderen. » Oh, nein… ich glaube nicht…«
    » Mommy?«
    Ein kleiner Junge im Pyjama tauchte in der Tür auf. Er sah aus, als sei er gerade erst aufgewacht. Sein Gesicht war rot und sein Haar feucht. Fieber, dachte Aishe. Er gehört ins Bett.
    » Danny!«
    Die Frau eilte zu ihrem Sohn und nahm ihn auf den Arm. Sie öffnete den Mund, aber es hatte sie kalt erwischt, und sie wusste eindeutig nicht, was sie sagen sollte.
    » Hi, Danny«, sagte Nico. » Ich bin Nico und das ist Aishe. Wir wollten…« Er stockte kurz und blinzelte. » Wie heißt dein Hund?«
    » Blackie«, antwortete Dannys Mutter rasch.
    Danny, der seinen Kopf an ihre Schulter gelegt hatte, nickte kaum merklich.
    » Okay«, sagte Nico. » Blackie kommt mit und wohnt eine Weile bei uns.«
    Danny hob den Kopf. » Wieso?«, fragte er seine Mutter.
    » Weil er– nun, er will mal mit anderen Hunden spielen.« Ihre Stimme war spröde und zaghaft.
    » Wieso?« Jetzt hatte Danny die Stirn gerunzelt.
    » Oh, Danny.« Offenbar gingen der Mutter bereits die Ideen aus. Wieder sah sie aus, als wollte sie gleich in Tränen ausbrechen.
    » Hey, Danny«, sagte Nico. » Was ist dein Lieblingsfilm?«
    Danny zögerte, dann sagte er: » Toy Story .«
    » Hast du ihn auf DVD ?«
    Danny nickte.
    » Hast du Lust, ihn jetzt zu gucken?«, fragte Nico.
    Da endlich fiel bei Dannys Mutter der Groschen. » Ja, lass uns Toy Story gucken! Ich könnte auch Popcorn machen.«
    Danny strahlte und klatschte in die Hände. » Ja, ja!«
    An der Tür zur Waschküche blieb seine Mutter stehen. » Danke«, sagte sie und ging eilig

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