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Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence

Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence

Titel: Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Robertson
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Busfahrten später standen sie in einer menschenleeren Hauptstraße vor einem Friseursalon, der dem Schild nach einem gewissen Rudy gehörte.
    » Wo zum Teufel sind wir denn hier gelandet?«, fragte Aishe.
    » Vor Rudy’s Barbershop«, erklärte Mo. » Guck, da ist auch Rudy’s Barber pole!«
    » Das findest du wohl rasend komisch, wie?«, bemerkte Aishe.
    » Nur, weil ich wieder betrunken bin«, erwiderte Mo.
    » Connie, weißt du, wo wir hier sind?«
    Connie hielt ihre Schuhe in der Hand und hatte eine Riesenlaufmasche in der Strumpfhose.
    » Keine Ahnung«, sagte sie erschöpft.
    » Wenn du was trinken würdest, hättest du mehr Stehvermögen, Connie«, erklärte Mo.
    » Und wenn du Auto fahren würdest, könntest du jetzt schon zu Hause sein«, bemerkte Aishe.
    Lautes Motorengeräusch ließ sie alle nach rechts blicken. Ein Pick-up kam auf sie zu. Zwar konnten sie den Fahrer nicht sehen, er jedoch offenbar sie, denn der Wagen wurde zunehmend langsamer.
    » Wenn das ein zahnloser Typ namens Zeke ist«, sagte Aishe, » dann sag ich, dass wir ihm Geld geben, damit er Connie nach Hause bringt.«
    » Ziemlich verlockend«, sagte Connie, » selbst wenn ich hinten auf der Ladefläche bei den Schweinen hocken müsste.«
    Der Pick-up hielt, und der Fahrer steckte den Kopf aus dem Fenster. Er war jung– höchstens einundzwanzig–, hatte einen zerzausten Haarschopf und grinste. Durch die Frontscheibe konnte man undeutlich zwei weitere grinsende Strubbelköpfe erkennen, einer auf dem Beifahrersitz, der andere auf dem Rücksitz.
    » Hallo, hallo!«, sagte der Fahrer. » Wo wollen die Ladys denn hin?«
    » Keinen Schimmer«, erklärte Mo. » Wo ist denn die nächste Bar, zuvorkommender junger Mann?«
    Der Fahrer warf einen Blick über die Schulter und grinste seine Freunde noch breiter an.
    » Die nächste?«, fragte er. » Oder die schärfste?«
    » Die nächste«, antwortete Connie sofort.
    » Wie scharf?«, fragte Aishe. » Scharf wie mit nackten Frauen? Oder scharf wie mit behaarten Muskelprotzen, die sich gegenseitig die Flaschen über die Rübe ziehen?«
    » Nein, keine Prügeleien. Die haben da Rausschmeißer. Und keine nackten Frauen«, antwortete der Fahrer. » Wie auch immer, keine Bar mit Bedienung.«
    » Hat er gerade wie auch immer gesagt?«, fragte Mo. » Aus welcher Fernsehserie hat er das denn?«
    » Das Entscheidende ist die Band«, fuhr der Fahrer fort. » Spielt jeden zweiten Freitag. Dann ist es voll da. Die Leute kommen von überallher. Wir sind aus Bolinas.«
    Der grinsende Strubbelkopf vom Beifahrersitz sagte etwas. » Ach, ja«, sagte der Fahrer. » Sean Penn ist vielleicht auch da. Der findet die gut.«
    » Sean Penn?«, wiederholte Mo stirnrunzelnd. » Der ist aber nicht sexy. Wenn’s Sean Bean wäre…«
    » Oder Sean Connery…«, sagte Connie.
    » Sean Connery? Connie, der ist mindestens hundertzwanzig!«
    » Ladys«, sagte Aishe, » ich glaube, die jungen Männer möchten jetzt weiter. Habt ihr noch Platz für uns, Jungs? Wenn es euch peinlich ist, mit uns gesehen zu werden, könnt ihr ja sagen, wir wären eure Mütter.«
    Aishe trug ein weit ausgeschnittenes silbernes Top, eine taillierte Lederjacke und eine Jeans, die so eng war, dass sie wie aufgesprüht wirkte. Ihre Stiefel waren vorne spitz und hatten bleistiftdünne Absätze. Sie musste zugeben, dass sie ein Outfit wie ihres nur selten auf der Titelseite einer Frauenzeitschrift sah. Eher auf einem Bikermagazin.
    » Lady, Sie sehen kein bisschen aus wie meine Mutter«, erklärte der Fahrer. » Das können Sie mir glauben.« Er wies mit dem Daumen über seine Schulter. » Auf dem Rücksitz ist noch Platz, wenn Sie sich ein bisschen zusammenquetschen. Nathan, du hast doch nichts dagegen, oder?«
    Nathan schüttelte grinsend seinen zerzausten Kopf, und so öffnete Aishe die rückwärtige Tür und stieg ein. Sie spähte durch die offene Tür und klopfte auf den Platz neben ihr.
    » Komm schon, Connie«, sagte sie. » Die Kleinste in die Mitte.«
    Connie schwankte. » Ist das auch klug?«
    » Klug?«, fragte Mo, die hinter ihr stand. » Nein, zum Teufel! Aber wenn ich von meinem Alkoholhoch runterkomme, wirst du den dicken Haufen Elend, der ich dann bin, aus dem Gulli hieven und nach Hause schleppen müssen.« Sie schlug Connie auf den Rücken. » Also, gib dir ’nen Ruck, Mädel. Rein mit dir.«
    Connie schob sich in den Wagen und setzte sich neben Aishe. Mo stieg nach ihr ein und zog die Tür zu.
    » Rückt rüber«, sagte sie zu den

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