Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence

Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence

Titel: Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Robertson
Vom Netzwerk:
Darrells Vermieter war. Jetzt ist sie ein Familienmitglied mehr, um das man sich Sorgen machen muss.«
    » Anselo hat mir erzählt, dass sie nach Neuseeland zurück ist«, sagte Mo. » Gibt’s schon was Neues von ihr?«
    » Pst, Mommy!«, sagte Harry. » Ich kann nichts hören.«
    Patrick und Mo tauschten ein Lächeln. Patrick hob Harry von seinem Schoß, setzte ihn auf die Couch und kam zu Mos Sessel herüber.
    » Sie haben auch einen kleinen Jungen, stimmt’s?«, fragte Mo.
    Anstatt zu antworten, spähte Patrick in ihren Kaffeebecher.
    » Ich hab schon mehrere Liter getrunken«, sagte er, » aber meine innere Uhr hat sich immer noch nicht umgestellt. Wollen Sie noch einen?«
    Mo sah ihn entschuldigend an. » Ich hab gerade den letzten getrunken.«
    » Gibt’s hier ein Café in der Nähe?«, fragte er.
    » Eine Viertelstunde zu Fuß entfernt.«
    Mo holte tief Luft, nur um zu testen, wie es ihr ging. » Wenn ihr warten könnt, bis ich mich ganz langsam und vorsichtig geduscht und angezogen habe, könnten wir doch alle gehen.«
    Patrick legte den Kopf schräg und musterte sie. » Wenn man’s bedenkt, wirken Sie ziemlich fit.«
    » Toll. Vielen Dank. Versprechen Sie, das ›wenn man’s bedenkt‹ niemals näher zu erläutern.«
    Mo zog die Decke um ihre Schultern zusammen und stand auf. » Connie?«
    Connie hatte Rosie von ihrem Spielteppich aufgehoben und auf ihre Hüfte gesetzt. Jetzt trat sie langsam im Wiegeschritt von einer Seite zur anderen und sang ein leises Lied, dem Rosie aufmerksam lauschte.
    » Connie?«, wiederholte Mo. » Kommst du mit uns ins Café? Harry und Rosie nehmen wir mit«, fügte sie hinzu, falls Connie dachte, sie wollte sie eigentlich fragen, ob sie zu Hause bleiben und sich weiter um die Kinder kümmern wolle.
    » Ach nein, lieber nicht«, sagte Connie. Sie lächelte Rosie an, die sie mit verschmiertem Mund anstrahlte. Mo verspürte einen Anflug von Groll.
    » Sie mag dich wirklich«, sagte sie. » Normalerweise kann die kleine Nervensäge gar nicht mit Frauen.«
    Connie brachte Rosie zu ihrem Sessel. Rosie bedachte ihre Mutter mit einem Blick, den sie sich normalerweise nur für püriertes Gemüse vorbehielt, und bog sich nach hinten in Connies Arme zurück.
    » Oder vielleicht auch nur mit mir nicht«, sagte Mo sauer. » Wie ich schon sagte: kleine Nervensäge.«
    Connie lächelte und kniff Rosie in die Wange. Rosie gluckste glücklich.
    » Ich kümmere mich um sie, während du dich anziehst«, sagte Connie. » Aber dann sollte ich besser nach Hause.«
    Mo zögerte. » Willst du denn nach Hause?«
    Connie sah sie direkt an. » Phil wartet bestimmt schon.«
    Mo kämpfte gegen den Drang, ihre Freundin zu impfen, was sie zu Phil sagen und was sie tun sollte, falls er ein Geständnis ablegte– und ihr anzubieten, sich Phil zu schnappen und ihm die Kronjuwelen abzuschneiden. Doch dann dachte sie, dass Connie auf ihre Art und in ihrem Tempo damit umgehen musste, und falls Connie der Ansicht war, dass Phils Kronjuwelen fällig waren, würde sie einen eigenen Weg finden, das zu bewerkstelligen.
    Eines konnte sich Mo jedoch nicht verkneifen: » Nur weil Becca es behauptet hat, muss es noch lange nicht wahr sein.«
    » Ich weiß«, sagte Connie. » Meine erste Reaktion war auch, dass es nicht stimmen kann. Aber dann habe ich nachgedacht. Wie viel wissen wir wirklich über die Menschen, die uns nahestehen? Ich habe Geheimnisse, die ich mir kaum selbst eingestehe, geschweige denn Phil.«
    Mo spürte, wie in ihrem Inneren eine Mischung aus Beklommenheit und Vorfreude für Durcheinander sorgten. Dieses Gefühl war ihr in den letzten Tagen ziemlich vertraut geworden. Welche Geheimnisse über sich Chad wohl entdeckt hat, dachte sie. Und was bedeutet das für mich? Sie sah ihre Kinder an. Für uns?
    » Ruf mich an«, sagte sie zu Connie. » Wenn du mich brauchst, kannst du jederzeit herkommen und bleiben.«
    » Danke«, sagte Connie. » Du bist eine gute Freundin.«
    Sie verstummte, um Rosie auszuweichen, die aus Empörung, dass Connies Aufmerksamkeit nicht mehr ihr galt, nach ihrem Ohr geschnappt hatte.
    » Aber was auch immer geschieht«, fuhr Connie fort und hielt Rosies Fäustchen sanft fest, » ich werde nicht davor weglaufen.«
    Nachdem sie Connie in ein Taxi gesetzt und ihr nachgewunken hatten, nahm Patrick Harry Huckepack und sie spazierten zum Café. Mo warf immer wieder ängstliche Blicke auf ihren Sohn, der so hoch saß, dass sein Kopf fast die niedrigeren Äste der Bäume berührte, die

Weitere Kostenlose Bücher