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Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence

Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence

Titel: Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Robertson
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sämtliche Einzelteile verschoben, und jetzt sehe ich kein Muster mehr.
    » Wir sollten mal zusammen ausgehen«, hörte sie Aishe sagen. » Und was trinken.«
    » Das drohst du mir ständig an«, erwiderte Mo. » Beim letzten Mal hast du was von einer Bluesband erwähnt.«
    Aishe presste die Lippen zusammen. » Die Idee hab ich fallenlassen. Aber auf den Teil mit dem Trinken bin ich nach wie vor scharf.« Sie lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. » Okay, lasst uns einen Termin festlegen. Wie wär’s mit Freitagabend dieser Woche?«
    » Da kann ich«, sagte Mo achselzuckend. » Wie du weißt, ist mein soziales Umfeld öd und leer. Connie?«
    Connie starrte sie an. » Ihr wollt mich dabeihaben?«
    » Na klar!«
    Connie griff sich mit der Hand an die Brust. » Eigentlich trinke ich nichts.«
    » Dann bist du die Fahrerin«, erwiderte Aishe.
    » Oh, ich fahre auch kein Auto«, erklärte Connie.
    » Was?«, fragten Aishe und Mo wie aus einem Munde.
    » Wie zum Teufel bist du denn dann zu mir gekommen?«, erkundigte sich Mo.
    » Mit dem Bus natürlich.«
    » Du willst mich wohl verarschen.«
    » Ich fahre gern Bus«, sagte Connie. » Da kann ich gut lesen. Und nachdenken.«
    Mo starrte sie an.
    » Geh was mit uns trinken, Connie«, sagte sie dann. » Du kannst mit deinem verdammten Bus ja herkommen und bei mir übernachten.«
    Connies Augen leuchteten auf. » Darf ich dann morgens die Kinder füttern?«
    Mo schüttelte langsam den Kopf. » Manchmal kann ich kaum glauben, dass es so was wie dich noch gibt. Ja, natürlich. Und wenn du eine wahre Märtyrerin sein willst, dann darfst du mir auch Toast und Kaffee bringen.«

26
    » Tschuldigung.«
    Benedict warf Gulliver einen gequälten Blick zu.
    Gulliver grinste. » Tut mir leid. Konnte ihn nicht zurückhalten. Glücklicherweise war es nur ein ganz kleiner, kein Furzgau.«
    » Schlimm genug, schließlich ist das ein kleines Zimmer. Mach das Fenster auf!«
    » Als Mum mich von der Musikschule abgeholt hat, hab ich auch einen fahren lassen«, erzählte Gulliver und schob das Fenster auf. » Ich weiß nicht, wieso ich bei Proben immer so Blähungen kriege. Wahrscheinlich wegen der Mädchen. Wenn wir nur Jungen wären, würden wir es einfach rauslassen. Mann«, fügte er hinzu, als er sich wieder an den Computer setzte. » Der im Wagen war eine wahre Furzokalypse. Ein Furzargeddon. Mum hat mich aus dem Auto geschmissen und gezwungen zu laufen. Sie meinte, ich wäre schlimmer als ein nasser Hund.«
    » Du hast den größten Teil deines Lebens in Amerika verbracht, oder?«, fragte Benedict.
    » Ja«, sagte Gulliver.
    » Warum nennst du deine Mutter dann ›Mum‹ und nicht ›Mom‹?«
    Gulliver blinzelte. » Keine Ahnung. Hab ich noch nie drüber nachgedacht. Wahrscheinlich weil sie sich selbst so genannt hat, als ich noch klein war.«
    » Wollte sie nie, dass du sie beim Vornamen nennst?«
    » Nein, das ist doch voll komisch«, antwortete Gulliver. » Wie hast du denn zu deiner Mutter gesagt?«
    » Mutter«, sagte Benedict.
    » Echt?« Gulliver verzog das Gesicht. » Irgendwie anal, oder?«
    » Nein, ist es nicht«, sagte Benedict. » Sondern vollkommen normal.«
    Gulliver verdrehte die Augen. » Ja, klar. Dann hast du deinen Vater wohl auch ›Vater‹ genannt. Oder nein, was sagen Lackaffen noch mal: Pater. Pater und Mater. Aber das ist jetzt echt anal.«
    » Ich hab ihn Sir genannt«, sagte Benedict leise.
    Gulliver hörte auf, mit der Maus herumzufuhrwerken, und starrte ihn an.
    » Welches Arschloch verlangt von seinen Kindern, dass sie Sir zu ihm sagen?«
    » Du solltest mehr auf deine Sprache achten«, tadelte Benedict. » Nicht alle sind so tolerant wie ich.«
    » Jetzt echt«, sagte Gulliver, » warum musstest du ihn so nennen?«
    » Das musste ich gar nicht. Ich hab das selbst entschieden.«
    Benedict saß auf Gullivers Bettkante. Er hatte die Ellbogen auf die Knie gestützt und starrte auf seine verschränkten Hände.
    » Damals hielt ich das für klug«, fügte er hinzu.
    Gulliver wirbelte auf seinem Drehstuhl herum, um ihn besser ansehen zu können.
    » Du hattest Angst vor ihm«, sagte er. » Mann. Krass.«
    Benedict blickte auf. Aber in Gullivers Miene sah er nur Neugier, keine Herablassung. Benedict fragte sich, ob Gulliver durch die Jahre mit Aishe eher geneigt war, menschliche Schwächen hinzunehmen.
    » Ja, hatte ich.« Benedict senkte wieder den Blick. » Habe ich.«
    Gullivers Kopf fuhr ruckend nach hinten. » Was? Jetzt noch? Wow! Aber du bist doch schon

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