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Das Orakel vom Berge

Das Orakel vom Berge

Titel: Das Orakel vom Berge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip K. Dick
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RMS-Truppen, die in der Nähe stationiert sind, in ein Gefecht verwickeln. Die US-Truppen haben detaillierte Karten, die die Militäreinrichtungen der RMS zeigen. Das ist Stufe eins. Stufe zwei besteht darin, daß Deutschland zu dem Konflikt eine Erklärung abgibt. Eine Freiwilligenabteilung von Fallschirmjägern der Wehrmacht wird zur Unterstützung der USA abgesandt werden. Aber das ist nur weitere Tarnung.«
    »Ja«, sagte der General und wartete.
    »Das eigentliche Ziel von Operation Löwenzahn«, erklärte Mr. Baynes, »ist ein massiver Atomangriff auf die Heimatinseln, ohne irgendwelche vorhergehende Warnung.« Er verstummte.
    »Mit dem Ziel, die kaiserliche Familie und die Heimatverteidigungsstreitkräfte, den Großteil der Kaiserlichen Marine, die Zivilbevölkerung, unsere Industrie und unsere Nachschubbasen zu vernichten«, sagte General Tedeki. »Unsere überseeischen Besitzungen würden dann dem Reich anheimfallen.«
    Mr. Baynes schwieg.
    »Was noch?« fragte der General.
    Mr. Baynes schien nicht weiter zu wissen.
    »Das Datum, Sir«, drängte der General.
    »Alles verändert«, sagte Mr. Baynes. »Infolge des Todes von M. Bormann. Das nehme ich wenigstens an. Ich stehe jetzt nicht mit der Abwehr in Verbindung.«
    Der General wartete eine Weile und sagte dann: »Weiter, Herr Wegener.«
    »Wir empfehlen, daß die japanische Regierung Einfluß auf die Lage im Reich nimmt. Zumindest bin ich hierhergekommen, um das vorzuschlagen. Gewisse Gruppen im Reich unterstützen die Operation Löwenzahn; gewisse andere nicht. Es bestand die Hoffnung, daß nach dem Tode von Kanzler Bormann die in Opposition stehenden Gruppen an die Macht gelangen würden.«
    »Aber dann starb Herr Bormann, während Sie hier waren«, sagte der General, »und die politische Lage fand ihre eigene Lösung. Dr. Goebbels ist jetzt Reichskanzler. Die Wirren sind vorüber.« Er hielt inne. »Wie betrachtet diese Partei die Operation Löwenzahn?«
    Und Baynes sagte: »Dr. Goebbels ist ein Verfechter der Operation Löwenzahn.«
    Mr. Tagomi hatte unbemerkt von den beiden Männern die Augen geschlossen.
    »Und wer steht dagegen?« fragte General Tedeki.
    Mr. Baynes’ Stimme drang an Mr. Tagomis Ohr: »Es ist General Heydrich.«
    »Das überrascht mich«, sagte General Tedeki. »Ich bezweifle das sehr. Ist das eine verbindliche Information oder nur eine Ansicht, die Sie und Ihre Kollegen vertreten?«
    Mr. Baynes antwortete: »Die Verwaltung des Ostens – also die Fläche, die Japan jetzt einnimmt – würde dem Außenministerium unterstehen. Rosenbergs Leuten, die direkt mit dem Kanzleramt zusammenarbeiten. Darüber wurde im vergangenen Jahr in mehreren Sitzungen sehr heftig zwischen den höchsten Politikern verhandelt. Ich habe Fotokopien der Niederschriften dieser Sitzungen. Die Polizei verlangte die Macht über diese Gebiete, das wurde aber abgelehnt. Sie sollen die Weltraumkolonien, den Mars, den Mond und die Venus verwalten. Das soll ihre Domäne sein. Und als diese Gewaltenteilung festgelegt war, unterstützte die Polizei das Weltraumprogramm mit aller Macht und stellte sich gegen Löwenzahn.«
    »Rivalität«, sagte General Tedeki. »Eine Gruppe gegen die andere ausgespielt. Durch den Führer. Damit seine Macht nie in Zweifel gestellt wird.«
    »Stimmt«, sagte Mr. Baynes. »Deshalb hat man mich hierher geschickt, um Ihre Intervention zu erbitten. Eine solche Intervention wäre immer noch möglich; die Lage ist immer noch im Fluß. Es wird Monate dauern, bis Dr. Goebbels seine Position festigen kann. Er wird die Polizei zerbrechen müssen, möglicherweise Heydrich und ein paar andere SS- und SD-Führer hinrichten lassen. Sobald das geschehen ist…«
    »Wir sollen den Sicherheitsdienst unterstützen?« unterbrach ihn General Tedeki. »Den bösartigsten Teil der deutschen Gesellschaft?«
    »Stimmt«, nickte Mr. Baynes.
    »Der Kaiser würde eine solche Politik nie zulassen«, sagte General Tedeki. »Er betrachtet das Elitekorps des Reichs, wo auch immer die schwarze Uniform mit dem Totenkopf getragen wird, das System der Ordensburgen – alles das als etwas Böses.«
    Etwas Böses, dachte Mr. Tagomi. Ja, das ist es. Sollen wir dem Bösen helfen, die Macht zu erlangen, nur um unser Leben zu retten? Ist das das Paradoxon unseres irdischen Daseins?
    »Die Wehrmacht«, sagte Mr. Baynes. »Das Militär ist die einzige Stelle im Reich, die über die Wasserstoffbombe verfügt. Wo die Schwarzhemden sie eingesetzt haben, haben sie das lediglich unter

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