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Das Orakel von Antara

Das Orakel von Antara

Titel: Das Orakel von Antara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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freigelassenen Sklaven.
    Als Yorn mit Vanea die Treppe hinaufschritt, bemerkte sie in seinen Augen einen verrät erischen Glanz. Die Wiedersehensfreude der Leute griff ihm ans Herz. Schorangar geleitete sie in den Thronsaal des Schlosses.
    Währenddessen berichtete er Yorn kurz, was sich inzwischen ereignet hatte. Pelegar musste sich sehr bald mit Vereios geeinigt haben, denn schon kurze Zeit nach Yorns Ultimatum waren die Feindseligkeiten gegen die Sklaven eingestellt worden, und man hatte die Kerker geöffnet. Nur hier und da war es noch zu Angriffen von Seiten der Bevölkerung auf die Antaren gekommen, aber die moradonischen Soldaten hatten Befehl erhalten, diese zu unterbinden. Pelegar wollte das Leben Sabretes, die ihm die Macht auf dem Thron sichern sollte, nicht gefährden. Auch er schien, genau wie Vereios, damit zu rechnen, dass er als Sieger aus dem Wettstreit um Sabretes Hand hervorgehen würde. Sobald Schorangar die veränderte Lage erfahren hatte, war er mit seinen Getreuen ins Schloss eingerückt. Niemand hatte gewagt, sich den Antaren entgegenzustellen, und Schorangar hatte die Entwaffnung aller im Schloss anwesenden Moradonen gefordert.
    Zähneknirschen d hatte Pelegar es zugestanden, aber er hatte sich nicht getraut, sich zu weigern, um seinen Plan für die Zukunft nicht zu gefährden. Auch an den Türen zum Thron-Saal standen antarische Wachen, welche die Flügel bei Yorns Annäherung weit aufrissen und den Blick in den Saal freigaben.
     
    Der gesamte moradonische Hofstaat war versammelt, einschließlich der beiden Erzfeinde Vereios und Pelegar. Yorn durchschritt das Spalier der Höflinge. Die Blicke der Anwesenden folgten dem hochgewachsenen Mann, dessen Ausstrahlung von Macht und Würde durch die einfache antarische Uniform eher unterstrichen als verdeckt wurde.
    Ohne einen Blick nach rechts oder links zu verschwenden, ging Yorn zielstrebig auf den Thronsessel zu und ließ sich dort nieder. Dann bedeutete er Vanea, Nith, Sabrete und Schorangar, sich zu seiner Rechten aufzustellen. Die Fürsten bat er auf seine Linke.
     
    „Hört mir zu, Edle von Moradon!“ sagte er mit lauter, klarer Stimme. „Denn was ich zu sagen habe, werde ich nur einmal sagen, und es wird ab heute Gesetz sein in Moradon. Holt einen Schreiber, der meine Worte notiert.“ Er hielt inne und wartete, bis der Verlangte kam und sich mit seinem Schreibzeug an einem kleinen Tisch niedergelassen hatte. Dann fuhr er fort:
    „ Ab dem heutigen Tage wird jeder Bürger von Moradon die gleichen Rechte und Pflichten haben, sei er moradonischer oder antarischer Abstammung. Niemand wird jemandes Diener sein, es sei denn gegen gerechtes Entgelt. Die Leibeigenschaft ist somit für alle Zeiten vorbei! Auch ist es jedem Bewohner von Moradon freigestellt, zu heiraten, wen er möchte, sei er Antare oder Moradone, und Nachkommenschaft zu haben, wie es ihm gefällt. Jeder Mord an einem mischblütigen Kind wird ab sofort mit dem Tode bestraft. Desgleichen wird jeder Übergriff auf eine Frau, gleich welcher Nation sie angehört, aufs Strengste geahndet. Niemand - und wenn ich sage niemand, dann meine ich es so“, er blickte sich bedeutsam unter den Höflingen um, „hat das Recht, eine ihm dienende Person zu schlagen! Ab sofort ist die körperliche Gewalt nur noch eine Sache der Gerichtsbarkeit. Und diese wird sich in Zukunft aus Antaren und Moradonen zu gleichen Teilen zusammensetzen.“
     
    Die Gesichter der moradonischen Edlen wurden bei Yorns Worten immer länger. Einige jedoch grinsten hämisch - die Vertrauten von Vereios und Pelegar, die wohl in die Zukunftspläne ihrer Herren eingeweiht waren. Yorn registrierte sie genau, damit er auf diese Leute ein besonderes Augenmerk haben konnte. Dann diktierte er die Tributzahlungen, wie er sie schon mit Nith besprochen hatte.
     
    „Das ist zu viel!“ brüllte da plötzlich einer der moradonischen Fürsten. „Sollen unsere Sklaven reich werden, während wir am Hungertuch nagen?“
     
    Yorn erhob sich. „Schweig!“ donnerte er. „Antara war ein reiches Land, bevor ihr kamt und es zerstörtet. Heute liegen unsere Felder brach. Die Städte und Dörfer sind zerstört, das Bewässerungssystem versandet und geborsten. Unsere Zuchtstuten stehen in euren Ställen und unser Vieh auf euren Weiden. Glaubst du im Ernst, du könntest dich weiterhin an deinem Raub erfreuen und im Wohlleben schwelgen, während wir mit Blut und Schweiß unsere Heimat wieder aufbauen?
    Sage noch ein Wort, und ich werde dein

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