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Das Orakel von Antara

Das Orakel von Antara

Titel: Das Orakel von Antara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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Kertern erbitte ich mir hundert Leute, wenn sie mir denn folgen wollen. Wir werden in Blooria einziehen. Das restliche Heer soll lagern, und zwar näher an den Toren der Stadt. Wir wollen kein Risiko eingehen.“
     
    Dann gab er schnell und präzise weitere Anweisungen. Vanea sollte sofort vom Tross geholt werden. Reven musste benachrichtigt werden und sollte so schnell wie möglich den Rückmarsch nach Blooria antreten. Den Oberbefehl über das restliche Heer während seines Aufenthaltes in Blooria gab er inzwischen an Merian, da alle Antarenfürsten mit ihm in die Stadt einreiten sollten. Merian würde sich um die Versorgung, Lager und den übrigen Bedarf der Männer kümmern.
    Es war Yorn ganz lieb, dass Reven nicht an der Seite Sabretes nach Blooria kommen würde, denn womöglich hätten die Blicke der beiden zu viel verraten. Und noch musste er Vereios und Pelegar in Sicherheit wiegen. Später würde die Ankunft Revens unverfänglicher sein, oder ihm wäre in der Zwischenzeit eingefallen, wie er das Problem mit den beiden lösen konnte.
    Inzwischen war es Mittag geworden und in der Stadt herrschte die Stille der Erwartung. Die Tore standen weit geöffnet, und die moradonischen Belagerer hatten sich auch ruhig verhalten. Die abgelegten Waffen und die Pferde waren inzwischen von den Antaren beise ite geschafft worden. Später würde man die Soldaten noch genauer durchsuchen müssen.
    Von jedem der sechs Stämme standen hundert Krieger mit ihrem Fürsten an der Spitze bereit zum Einmarsch in Blooria. Auch die Kerter hatten ihre Abor dnung geschickt. Ihr Führer war Nandur, der Neffe Sarwills. Er hatte Yorn erklärt, dass die meisten Kerter nicht Sarwills Meinung gewesen waren, und dass sie bereit waren, Yorn in allem zu folgen.
     
    Als alle in geordneten Reihen bereit standen, gab Yorn das Zeichen zum Aufbruch. Er ritt mit Vanea an der Spitze des Zugs, dann folgte Nith mit Sabrete, und dahinter ritten in einer Reihe die Fürsten der Antaren. Es war ein beeindruckender Aufmarsch, der sich nun den Stadttoren näherte. Dicht gedrängt standen die Moradonen auf den Mauern, um dem Einzug der Eroberer zuzusehen. In vielen der Gesichter stand Hass und Wut, und Yorn sah manche geballte Faust. Aber in noch mehr Augen glaubte Yorn Erleichterung zu sehen und den Schimmer einer Hoffnung.
    Als sie die Stadttore passierten, sahen sie, dass sich auch an den Straßenrändern viele Menschen versammelt hatten. Die Menge schwieg, doch als man Sabretes angesichtig wurde, erklangen zuerst vereinzelt, dann immer häufiger die Rufe: Die Königin Sabrete! Heil Sabrete!
    Sabrete hatte die Hand erhoben und winkte den Leuten lächelnd zu. Und wo sie vorübe rzog, wurden die Gesichter der Menschen freundlicher und zuversichtlicher. Yorn hatte an den beiden Toren der Stadt je fünfzig Antaren zur Bewachung zurückgelassen. Außerdem hatte sich das Heer dicht um die Lager der entwaffneten Moradonen zusammengezogen. Yorn traute weder Vereios noch Pelegar und hatte daher seine Vorsichtsmaßnahmen ergriffen.
    Nun ritten sie die Straße zum Palast hoch. An den Toren des Palastes standen Wachen, und Yorn traute seinen Augen nicht: Es waren Antaren, und mitten im Toreingang stand eine Yorn sehr vertraute Gestalt - Schorangar!
    Als Yorn vor ihm das Pferd zügelte, sah er, dass der alte Kämpe über das ganze Gesicht strahlte. Er ergriff die heruntergereichte Hand mit beiden Händen und küsste sie.
     
    „Heil, Hochkönig!“ rief er. „Saadh hat unser Flehen erhört! Alle Antaren in der Stadt sind frei, auch die aus den Kerkern! Sieh, man erwartet dich!“
     
    Er ergriff Yorns Pferd an den Zügel und führte es vollends in den Schlosshof. Jubel brandete auf, als die im Schlosshof versammelten Antaren die Ankömmlinge sahen. Im Nu waren sie von einer Menschenmenge umgeben, die versuchte, ihre Hände zu küssen, oder auch sie nur zu berühren, bis Schorangar sie mit gewaltiger Stimme zur Ordnung rief.
     
    „Haltet ein, Antaren!“ brüllte er, um sich Gehör zu verschaffen. „Haltet ein und macht Platz! Lasst den Hochkönig vollenden, wozu er kam. Ihr werdet in Zukunft genug Zeit haben, ihn zu feiern.“
     
    Die Menge gab den Weg frei, und Yorn, Vanea, Sabrete, Nith und die Fürsten ritten weiter zum Portal des Palastes. Den Soldaten wurde Befehl gegeben, sich im Vorhof zu lagern. Während Yorn und sein Gefolge an den Treppen aus dem Sattel sprangen, ereigneten sich rührende Wiedersehensszenen zwischen einigen der angekommenen Krieger und den

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