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Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende

Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende

Titel: Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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authentisch.«
    »Womit Sie sagen wollen, daß Sie von mir erwarten, daß ich diese Einbruchsgeschichte mitmache.«
    »Natürlich. Das ist am sichersten.«
    »Ja... Natürlich.« Tanner griff in die Tasche nach Zigaretten. Das Telefon klingelte, und Fassett nahm ab.
    Er sprach mit leiser Stimme und wandte sich dann Tanner zu.
    »Ihre Familie ist wieder zu Hause. Alles in Ordnung. Noch etwas verängstigt, aber okay. Ein paar von unseren Männern schaffen Ordnung. Es sieht ziemlich übel aus. Sie versuchen, Fingerabdrücke abzunehmen. Natürlich wird man feststellen, daß die Diebe Handschuhe trugen. Ihrer Frau haben wir gesagt, daß Sie noch auf dem Revier sind und Ihre Aussage machen.«
    »Verstehe.«
    »Möchten Sie, daß wir Sie zurückbringen?«

    »Nein... Nein, das möchte ich nicht. Ich nehme an, ich werde ohnehin verfolgt.«
    »Sicherheitsüberwachung ist der korrekte Begriff.«
     
    Tanner ging in das Village Pub, das einzige elegante Lokal von Saddle Valley, und rief die Tremaynes an.
    »Ginny, hier spricht John. Ich würde gerne mit Dick sprechen. Ist er da?«
    »John Tanner ?«
    Warum sagte sie das? Sein Name. Sie kannte seine Stimme.
    »Ja. Ist Dick da?«
    »Nein – natürlich nicht. Er ist im Büro. Was ist denn?«
    »Nichts Wichtiges.«
    »Kannst du es nicht auch mir sagen?«
    »Ich brauche bloß einen kleinen juristischen Rat. Ich versuch’s in seinem Büro. Wiedersehen.« Tanner wußte, daß er es schlecht gemacht hatte. Er hatte sich auffällig benommen.
    Aber das hatte Virginia Tremayne auch.
    Tanner wählte New York.
    »Tut mir leid, Mr. Tanner. Mr. Tremayne ist in Long Island. Eine Besprechung.«
    »Es ist dringend. Können Sie mir die Nummer geben?«
    Tremaynes Sekretärin gab sie ihm widerstrebend. Er wählte.
    »Tut mir leid, Mr. Tremayne ist nicht hier.«
    »Sein Büro hat gesagt, er hätte dort eine Besprechung.«
    »Er hat heute morgen angerufen und abgesagt. Es tut uns leid, Sir.«
    Tanner legte den Hörer auf und wählte dann die Nummer der Cardones.
    »Daddy und Mommy sind den ganzen Tag nicht da. Onkel
John. Sie haben gesagt, sie kommen nach dem Abendessen. Soll ich sagen, daß sie anrufen sollen?«
    »Nein – nein, das ist nicht notwendig...«
    Er hatte ein leeres Gefühl im Magen. Er wählte die Vermittlung, gab ihr die Nummer und die seiner Kreditkarte, und dann klingelte dreitausendvierhundert Meilen entfernt in Beverly Hills ein Telefon.
    »Hier bei Osterman.«
    »Ist Mr. Osterman da?«
    »Nein, er ist nicht im Hause. Wer spricht bitte?«
    »Ist Mrs. Osterman da?«
    »Nein.«
    »Wann erwarten Sie sie zurück?«
    »Nächste Woche. Wer spricht bitte?«
    »Cardone. Joseph Cardone.«
    »C-A-R-D-O-N-E ... «
    »Richtig. Wann sind sie abgereist?«
    »Sie sind gestern abend nach New York geflogen. Mit dem Zehn-Uhr-Flug, glaube ich.«
    John Tanner legte auf. Die Ostermans waren in New York! Sie waren um sechs Uhr früh eingetroffen!
    Die Tremaynes, die Cardones, die Ostermans.
    Alle da. Niemand zu erreichen.
    Einer oder alle.
    Omega!

14.
    Donnerstag – 15.00 Uhr
     
    Fassett hatte ein überzeugendes Bühnenbild geschaffen. Als Tanner nach Hause zurückkehrte, waren die Zimmer aufgeräumt, aber es herrschte noch Unordnung. Stühle standen nicht am gewohnten Ort, Teppiche waren verschoben, Lampen standen am falschen Platz; die Hausfrau hatte die Dinge noch nicht zurechtgerückt.
    Ali sagte ihm, wie die Polizei ihr geholfen hatte; wenn sie etwas ahnte, ließ sie sich davon jedenfalls nichts anmerken.
    Aber Ali hatte als Kind mit der Gewalt gelebt. Der Anblick von Polizisten in ihrem Haus war ihr nicht fremd. Sie konnte mit einem Mindestmaß von Hysterie auf sie reagieren.
    Ihr Mann dagegen war überhaupt nicht auf die Rolle vorbereitet, die er spielen mußte. Das war jetzt schon die zweite Nacht, in der sein Schlaf unruhig, am Ende unmöglich war. Er blickte auf das Ziffernfeld des Uhrenradios. Es war fast drei Uhr früh, und seine Gedanken kreisten immer noch, seine Augen weigerten sich, geschlossen zu bleiben.
    Das hatte keinen Sinn. Er mußte aufstehen, herumlaufen; vielleicht etwas essen, etwas lesen, rauchen.
    Irgend etwas, das ihm half, mit dem Denken aufzuhören.
    Er und Ali hatten vor dem Zubettgehen ein paar Brandys getrunken – für Ali zu viel; sie schlief tief, vom Alkohol und von der Erschöpfung.
    Tanner stieg aus dem Bett und ging hinunter. Er wanderte ziellos herum; aß die Überreste einer Melone in der Küche auf, las die Drucksachen im Flur, die mit der Post gekommen

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